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Konzerte

Feuerroter Schatten

Ja, nach der Sommerpause ist das mal wieder ein gekünstelter Titel für einen kleinen Konzertbericht: Tarja mit der „The Shadow Shows“-Tour am 15.10.2016 im Backstage-Werk in München.

Erste Vorgruppe war Scarlet Aura mit melodischem Metal mit Frontfrau aus Bukarest (1. Foto), von denen ich dank der längsten Schlange, die ich je vor dem Backstage erlebt habe und die sich anfangs nur sehr zäh bis gar nicht bewegt hat1, nur die Hälfte mitbekommen habe. Bei einem Song hatte die Dame auch Engelsflügel an (wovon ich kein passables Bild habe). War eigentlich ein ganz guter Auftakt, diese noch recht neue Band könnte ich mir mal näher anhören.

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Zweite Vorgruppe waren Angra2 aus Brasilien mit Power Metal, oft um Percussions und Folk-Elemente angereichert – samt einer Capoeira-Einlage (dieser brasilianische Kampftanz) des Percussionisten. Anfangs fand ich sie „nur okay“ und vielleicht nicht ganz ins Gesamtkonzept passend, mit der Zeit immer besser. Die Publikumsreaktionen breiteten sich aber auch recht zäh weiter als ein paar Meter nach hinten aus. 55 Minuten (+ langem Abschied) durften sie spielen.3

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Dann kam natürlich Tarja mit Begleitband, und die Begeisterung war entsprechend groß. Ich kopiere mal aus meinem Bericht von vor drei Jahren:

Tarja schien auch ihren Spaß gehabt zu haben und von dem vielen Applaus gerührt gewesen zu sein. Und zusätzliches rhythmisches Klatschen nach mindestens jedem zweiten Lied hört man auch nicht immer…

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Showtechnisch gab’s diesmal auch eine fünfgeteilte Videowand und dazwischen senkrechte Reihen von (Lauf-)Lichtpunkten, etwas zu hell für meinen Geschmack (und den der iPhone-Kamera). Musik und Gesang selbst waren natürlich wiederum toll, von ruhigen, gefühlvollen Stücken, einem Akustik-Medley zwischendrin, mit schöner Dynamik, bis hin zur nötigen Metal-Härte.

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Und das gut 100 Minuten lang, wohl ca. die Hälfte davon vom neuen Album (» Setlist). Abwechslungsreich, begeisternd – aber okay, mein Blick als Fan ist da nicht ganz unvoreingenommen. ;)

:rocks:

  1. da war die Security wohl noch mit dem etwas früher beginnenden 4-Band-Konzert in der kleineren Halle zu beschäftigt… []
  2. „Göttin des Feuers“ in der brasilianischen Mythologie, somit wäre auch „Feuer“ im Titel dieses Beitrags erklärt []
  3. Hätten sie sich auf die „üblichen“ 45 Minuten beschränkt – bevorzugt also die ersten 10-15 weggelassen –, hätte ich dank der erfreulich kurzen Umbaupausen gar noch meinen vorletzten Zug erreicht… []

Elektrische Wölfe

Es geht ums Konzert von Wolfmother gestern (10.05.2016) im ausverkauften Kesselhaus in München mit Vorgruppe Electric Citizen.

Schnörkellosen Rock wollen die elektrischen Bürger Cincinnatis bieten, „No frills rock ’n‘ roll for the fringes“, wie sie auf ihrer Facebook-Seite schreiben – wenn ich jetzt noch wüsste, wie sie „fringes“ hier meinen (Fransen wäre ein Wortspiel mit den frills, Randgruppe passt auch irgendwie, Ponyfrisur eher weniger, da ein britischer Ausdruck)… jedenfalls rockten sie ganz ordentlich los, irgendwie im Stil früherer Jahrzehnte, aber doch nicht ganz unmodern, und somit auch passend zur Hauptband.

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Auffallend dabei auch die Sängerin (und in einem Lied die Keyboarderin, als sie nichts zu keyboarden hatte) mit ihren ausladenden Bewegungen irgendwo zwischen wild, ekstatisch, tranceartig, aufgesetzt und übertrieben, was manche im Publikum zu nicht ganz ernst gemeinten Imitationen verleitet hat. :) Wobei die Publikums­reaktionen insgesamt eher sparsam waren, wie halt so oft bei eher unbekannten Vorbands. Insgesamt ein netter halbstündiger Auftakt.

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Nach der wieder mal unnötig langen Umbaupause (in der immerhin die Pausenmusik etwas lauter aufgedreht wurde, und Child in Time in voller Länge war auch dabei – auch wenn der Soundchecker dabei nicht richtig mitgespielt hat^^) kamen dann die drei Australier mit ihren ca. 85 Minuten – Wikipedia genreisiert sie als Hard Rock, Stoner Rock, Psychedelic Rock, „angeknüpft wird an den Stil von Bands wie Led Zeppelin, Black Sabbath, AC/DC, Aerosmith, Deep Purple und Black Crowes.“ Kann man an sich so stehen lassen…

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…Retro gekoppelt mit Modern, gewissermaßen, oft mitreißend, praktisch immer interessant, beginnend gleich mit der aktuellen Single Victorious und endend mit dem vermutlich bekanntesten Lied Joker And The Thief.

:rocks: Kurz: ein tolles, unterhaltsames Konzert. (Und noch dazu so gut getimt, dass es ohne Eile und ohne Warterei zum vorletzten Zug gereicht hat. :) )

Schwarze Skorpione

Knapp sechs Jahre ist es schon her, dass die Scorpions ihre „Abschiedstournee“ begonnen haben – zum Glück haben sie vom Abschied wieder Abschied genommen, und so war ich gestern in der Münchner Olympiahalle bei ihrer 50th Anniversary World Tour.

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Doch zunächst kamen die Symphonic-Metal-Shooting-Stars von Beyond The Black (die ich im Herbst schon mal erlebt hatte) – 5 Minuten zu früh und mit 30 Minuten für die einzige Vorband überraschend kurz. Ein guter Einstieg, auch wenn’s etwas gedauert hat, bis der Funke auf einen größeren Teil des Publikums übergesprungen ist – irgendwie konnten sie sich in der kurzen Zeit nicht voll entfalten, gewissermaßen. (» Setlist)

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Dann die vorhangverhüllte Umbaupause… Liebe Hauptbands, wenn die halbe Halle am Pfeifen ist, dann nicht, weil sie so gerne 45 Minuten lang wartet…

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Aber was danach kam, war natürlich großartig – ältere und neuere Hits, gelungen in Szene gesetzt mit den riesigen Videowänden und der Beleuchtung, offenbar mit Freude gespielt und gesungen…

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…Gänsehautmomente, wenn die ganze (wenn auch wohl nicht ausverkaufte) Halle mitsingt, vor allem bei Wind Of Change1.

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Drummer Kottak, schon die ganze Zeit erhaben plaziert, wurde bei seinem Solo dann auch noch weiter hochgezogen. Und kletterte dann noch am Ende auf die Drums, um sein Rückentattoo „Rock and Roll forever“ zu präsentieren…

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Und dann war’s nach 95 Minuten auch schon vorbei. (» Setlist) Deutlich weniger als vor 6 Jahren, aber dennoch toll. Nicht nur ich hatte den Eindruck, dass das immer noch kein Abschied war und wir uns auf weiteres freuen können…

:rocks:

PS: Danke an die Mannschaften in Fröttmaning für die Verlängerung, so blieb der vorletzte Zug frei von alkoholisierten Fußballfans.^^

  1. So ein neuer Wind der Veränderung wäre ja derzeit auch nicht schlecht, einer, der die Putins, Erdoğans, Orbáns, Petrys, Seehofers und wie sie alle heißen davonweht, IS und alle Fluchtgründe gleich mit… []

Bestplatz

So schön und komfortabel eine Bestplatzbuchungsautomatik auch sein kann – wenn es nur freigewählte Stehplätze als einzige Kategorie gibt, könnte der Ticketverkäufer Eventim die Überschrift samt Erklärung auch anpassen und etwas zurückhaltender formulieren:

Bestplatzbuchung: Sie wählen den Preis - wir die besten verfügbaren Plätze. Aber die Halle bietet nur die eine Kategorie »Freie Platzwahl«

Erfüllter Wunsch

Das letzte Konzert endete mit Black Night, und gestern (1.12.) folgte dann mit Nightwish im Zenith in München der Abschluss und Höhepunkt meines Konzertherbstwinters.

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Vorgruppen waren zum einen Amorphis, subgenre­wandelfähige Metaller aus Finnland, deren Anfang ich in der Warteschlange verpasst hatte, deren Rest aber gut und unterhaltsam war; Marco Hietala von Nightwish hatte auch teilweise seine Finger im Spiel. Zum anderen Arch Enemy, melodische Death-Metaller mit Frontfrau, die dann auch eine gute Dreiviertelstunde ordentlich geschrien und mehr oder wenig guttural gesungen. Trotz gewisser Melodik war’s mir in all der energischen Härte aber etwas zu wenig abwechslungsreich.

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Nach einer (im Gegensatz zur ersten) wieder unnötig lang erscheinenden zweiten Umbaupause kamen dann schließlich die Finnen und die Niederländerin von Nightwish, und wo’s ganz am Anfang noch optisch etwas zurückhaltend aussah, kamen schon bald massenhaft verschiedene Lichteffekte, große Videos, Flammenwerfer (auf dem letzten Foto ist eine längliche Sorte andeutungsweise zu sehen) und andere Pyrotechnik ins Spiel…

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…um das nicht einfach zu einem Symphonic-Metal-Konzert zu machen, sondern zu einem bombastischen Spektakel – wie es sich für so eine Band gehört, möchte man sagen.

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Eingerahmt und durchzogen von den Stücken des aktuellen Albums Endless Forms Most Beautiful – dessen Thema der Schönheit der Natur und der wissenschaftlichen Sicht darauf, und der einen oder anderen Religionskritik, ihm eh schon einen Pluspunkt bei mir gegeben hat –, kamen natürlich auch alte Hits nicht zu kurz. Wobei ich mich frage, wie viele Leute bei Wishmaster den richtigen und wie viele den falschen Fishmaster-Text mitgesungen haben. ;)

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Zum Ende dann das epische fünfteilige Werk The Greatest Show On Earth, drei Teile live aufgeführt, der instrumentelle Teil am Ende zur Verabschiedung vom „Band“ – gut, das nehme ich nur an, weil’s in den vorherigen Konzerten so gewesen sein soll, aber ich hab mich kurz vor dem Live-Ende davongeschlichen, damit ich noch meinen vorletzten Zug erwische und nicht 50 Minuten auf den letzten warten muss wegen weniger Konzertminuten – von denen es am Ende 105-110 gewesen sein müssten, und zwar nicht die schlechtesten, um nicht zu sagen außerordentlich gute!

:rocks: