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Konzerte

Weder Thee noch Dezibel

Wieder ein wortspielerischer Titel für einen kleinen Konzertbericht: Dorothee Pesch, genannt Doro, mit Vorgruppe nulldB am Samstag 12.10. im Backstage-Werk in München.

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Und jene nulldB aus Würzburg spielten 45 Minuten lang ihren Metal mit meist melodiösen deutschen Texten – die Stimmung war an sich typisch für eine weitgehend unbekannte Vorgruppe eher zurückhaltend (wenn man die ganze Halle und nicht nur die ersten paar Meter betrachtet), dabei waren sie m.E. eigentlich gar nicht schlecht. Und kein Rammstein-Klon, woran man bei Erwähnung der NDH denken mag, sondern „richtiger Metal“.

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Dann nach einer gefühlt natürlich wieder zu langen Umbaupause die Hauptfigur des Abends, die „Metal Queen“. Seit 30 Jahren steht sie – mittlerweile 49 Jahre alt – oben auf der Bühne und ist auch im Studio kreativ (ha, bemerkt? In einem Beitrag zwei Magic-Monday-Themen untergebracht!^^), und es scheint ihr immer noch Spaß zu machen…

Doro Doro

Es gab „natürlich“ eine Mischung aus älteren, old-school Songs, viele (bei Setlist.fm als „Cover“ geführten) von ihrer alten Band Warlock, und aktuelleren.

Doro Doro

Was soll ich groß schreiben, es war das erwartet tolle Konzert einer erfahrenen „Veteranin“, die auch mit ihren Fans interagiert und die nicht so schnell ans Aufhören denkt und sich schon auf die nächsten 30 Jahre freut…

Doro Doro

…auch wenn ich mir nicht so recht vorstellen kann, eine 80-Jährige noch aktiv auf der Metal-Bühne zu sehen bzw. sehen zu wollen. :)

Doro Doro

Doro Doro

Schlagzeugsolo gab’s auch:

Doro Doro

Wobei es mich ja schon immer wieder mal wundert, warum manche Künstler/Bands nicht auch noch größere Hallen ausverkaufen können – wie auch hier im eher kleinen Backstage-Werk (800-1000?), das wohl nicht mal ganz ausverkauft war.

Doro Doro

Ich hab mich wegen S-Bahn und SEV ein paar Minuten früher davongemacht, und die nachgehende Uhr in der Halle war etwas verwirrend – am Ende werden es jedenfalls gut zwei Stunden gewesen sein. So muss es sein. :) (Also das Konzert, nicht die mehrfachen Bahn-Bauarbeiten.)

Doro Doro

Jedenfalls klar wieder die Metal-Variante des „Daumen hoch“: :rocks:

Von Wetterfairness und tonnenweisem Applaus

Olympiahalle bestuhlt Doppeltest Wortspiel: Erstens hat’s bei zwei von vier Wegabschnitten geregnet, was nicht so wahnsinnig hübsch war, zweitens Andy Fairweather Low und seine Lowriders. Und zwar als Vorgruppe zu Herrn Klatschtonne Eric Clapton gestern in der Münchner Olympiahalle. Und entsprechendem Applaus natürlich.

Bei einem Platz in der sechsten Reihe am Eck der Bühne war das natürlich auch ein Konzert zum direkten Hinschauen – und nicht auf einen kleinen Kamerabildschirm. Deshalb wieder nur ’n paar Handy-, pardon, Smartphonebilder.

Die Lowriders begannen pünktlich mit ein paar fetzigeren, aber überwiegend im Grunde ruhigeren Blues-(Rock-)Stücken, die natürlich genügend Platz für intensivere Soli boten, was die 45 Minuten dieser (ebenfalls schon etwas älteren) fein gekleideten Herren zu einem hervorragenden Auftakt machten.

Eric Clapton und Band

Dann kam Eric Clapton in Jeans und steigerte das Ganze natürlich noch. Seine 68 Jahre sieht man ihm auf dieser Tour zum 50-jährigem Jubiläum zwar durchaus an, aber akustisch merkt man davon nichts. Wenn er – und auch die anderen Musiker – sich in ihr Spiel vertiefen, dann ist das Ergebnis einfach eine tolle Angelegenheit. Und Soli bzw. Instrumental-Abschnitte zum drin Versinken gab’s einige. Unterstützt auch von der passenden Lightshow.

Nachdem Clapton sein Geständnis abgelegt hat, den Sheriff erschossen zu haben, musste er sitzen. Zum Glück nicht im Gefängnis, sondern auf bequem(er als die Publikumsstühle) aussehenden Stühlen für den ruhigeren, akustischeren Abschnitt des Konzerts. Danach ging’s natürlich auch wieder heftiger zur Sache. Okay, nicht auf die Art heftig wie bei den Metal-Konzerten, auf die ich ja auch mitunter gehe, aber halt anders und trotzdem gut. ;)

Eric Clapton und Band, mit Andy Fairweather Low

Zur Zugabe kam dann noch Mr. Fairweather Low mit auf die Bühne. Und so schnell können 125 Minuten vorbei sein… tolle 125 Minuten, die ihre 102 Euro auch wert waren, selbst wenn ich solche Preise etwas zu hoch finde. (Aber bei so einem Platz geht’s noch – die weiter hinten in der Arena haben genauso viel gezahlt, aber viel weniger gesehen…)

Ich hatte mancherorts gelesen, Clapton würde zu arrogant auftreten und gar nicht mit dem Publikum interagieren – nun, stimmt schon, außer kurzem Winken am Anfang und Ende, ein paar Ankündigungen, wenn einer der anderen in einem Song gefeaturet würde, und kurzen Thank-Yous etwa nach jedem zweiten Lied gab’s da nichts. Mal kurz 1-2 Sätze hätte er sicher schon hier und da loswerden können, aber andererseits hab ich da auch nicht wirklich was vermisst (und arrogant kam er mir auch nicht vor).

Ach ja, die Setlist: an üblicher Stelle.

Schienenersatz, Frühlingsersatz…

…nur der Boss und seine Band waren echt. Die Rede ist von Bruce Springsteen im Münchner Olympia­stadion gestern, zu dem ich mich dank Bahn-Bauarbeiten die Hälfte der Strecke via Schienen­ersatz­verkehrs­bus begeben musste und das trotz Ende Mai bei einem alles andere als frühlingshaften Wetter von 6-8° und Dauerregen stattfand.

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Der Herr mit dem unpassenden Namen Frühlingsteen kam trotzdem mit hochgekrempelten Hemds­ärmeln auf die Bühne. Seine anfängliche Frage nach „who’ll stop the rain“1 fand offenbar keine Antwort, denn es regnete weiter und weiter… zum Glück hatte ich einen überdachten Platz.^^ Später hat er dann mal gemeint, wenn wir alle ganz laut wären, könnten wir es schaffen, dass der Regen… noch stärker fallen würde. :) Tja, das Wetter kann man sich halt nicht aussuchen…

(Da schon auf der Karte mehrfach das Fotografieren verboten wurde, hab ich meine richtige Kamera übrigens gar nicht erst mitgenommen, sondern hab nur ein paar Handy-Fotos – wer weiß, wie streng die da sein würden. Waren sie anscheinend zumindest auf der Tribüne aber nicht.)

Bruce

Jedenfalls gab’s ein wie erwartet tolles Konzert von knapp drei Stunden – dürfte so zwischen 2:50 und 2:55 gewesen sein, ein Zeitungsreporter, der auf deren Website2 von nur 2:45 spricht, hat wohl nicht richtig auf die Uhr geschaut. Ohne Pause vor der Zugabe: „keep you dancing to keep you warm“ oder so. Publikumsinteraktionen, ein paar davon auf der Bühne, Liederwünsche per Schild inklusive. Ein Schild verkündete übrigens, dass da einer bei seinem 100. Konzertbesuch wäre…

Und einer in der Nähe hat, auf der Treppe stehend, auch öfter schön „mitgespielt“. Der hätte auch mal auf der Videowand eingeblendet werden können (wenn denn eine offizielle Kamera so weit heranzoomen hätte können und wollen).

Bruce

Fast drei Stunden, tolle Performance, tolle Stimmung – was will man (vom Wetter abgesehen) mehr? Die Dauer schaffen manche Jungspunde ja nicht mal mit zwei Vorgruppen…

:rocks:

 

Übrigens war ich dank SEV sogar früher daheim als normal: Der reguläre 22:30-Zug wäre bei einem Konzertende um 22:10 nicht erreichbar gewesen, aber der auf 22:47 vorgezogene 23:30-Zug bis Petershausen schon (da netterweise eine Sonder-U-Bahn zum Hauptbahnhof bereitstand (am Gleis 4 neben Gleis 1…), als ich an der Station angekommen bin), und der Bus war dann fast eine halbe Stunde früher in PAF, als es der normale Zug gewesen wäre.

  1. Setlist übrigens wie immer bei Setlist.fm zu finden []
  2. die wollen ja keine Leser von anderen Webseiten bekommen… []

Helle himmlische Staatsformen

Wieder ein seltsamer Artikel-Titel – ja, schon wieder ein Konzert, wieder am Donnerstag, wieder im Backstage (diesmal allerdings im etwas größeren Werk statt der Halle), wieder ausverkauft: Royal Republic aus Schweden mit ihren Landsleuten von Her Bright Skies als Vorgruppe.

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Letztere kam mit ihrem punkigen Alternative Rock, Pop-Punk oder was auch immer schon gut rüber und an, hatte halt wie viele Vorbands das Problem, nicht so bekannt zu sein.

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Anspieltipp: Little Miss Obvious, das sie auch am Ende ihrer knappen halben Stunde gespielt haben.

Dann die Hauptband:

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Hier übrigens die Setlist – bei setlist.fm, wie üblich.

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Frontmann Adam hat sich immer schön in Szene gesetzt und ins Zeug gelegt, mit dem Publikum interagiert, hier und da ein bisschen erzählt und natürlich gesungen und gespielt. Er schien Spaß zu haben, das Publikum auch…

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…denn die „Arena“, der niedrigere Teil der Halle, äh, also des Werks, denn auch wenn das Werk natürlich eine Halle ist, ist da ja nebenan die Halle namens Halle. (Zum Glück ist die Stadt namens Halle weiter weg.) Wo war ich? Ach ja, jener Teil des Veranstaltungsortes ist oft nahezu komplett hoch- und hin- und hergehüpft.

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Wobei das natürlich auch schön von weiter oben zu überblicken ist – in ebenen Hallen sieht man ja höchstens die Hände „da vorne“…

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Es folgt ein Plakat aus dem Publikum mit der Aufschrift „Who needs a boyfriend when you have Royal Republic?“:

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Wundert mich übrigens, dass sie nur im eher kleinen Backstage spielen und nicht auch größere Hallen wie das Zenith belegen und ausverkaufen – (m.E.) bekanntere und gefällige Songs haben sie ja einige (All Because Of You, Full Steam Spacemachine, Underwear, Tommy Gun, aktuell E.w.t.b.a.Astronaut). Aber vielleicht ist mein Blick dank Rockantenne und Vermeiden von Charts-Radios nicht objektiv genug und ihre Songs sind den meisten Sendern tatsächlich zu hart, wie Adam erzählt hat. Extra dafür ;) gab’s eine witzige Akustik/Acappella-Version von Addictive

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Auf jeden Fall haben diese ca. 90 Minuten „High Energy Rock“, wie’s bei Rockantenne immer hieß, jede Menge Spaß gemacht – Musik, Unterhaltung, Stimmung haben einfach gepasst.

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:rocks: