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Bedeutung, wenn ein Armreif im Kaffee fällt

„Der Kaffee muss so süß sein wie die Küsse eines Mädchens am ersten Tag, so heiß wie die Nächte in ihren Armen und so schwarz wie die Flüche der Mutter, wenn sie es erfährt.“
Arabisches Sprichwort

grainy coffee in cupsGewissermaßen ist dies eine Sonderausgabe der Suchanfragen­beant­wortung – denn „bedeutung wenn ein armreif im kaffee fällt“ war tatsächlich eine solche. Nun, offenbar ist es ein vielseitiges Thema, wie wir sehen werden – zumal der Suchende wenig Details angegeben hat, aber wer je schon im Support mit Kunden Kontakt gehabt hat (und sei es, wie in meinem Fall, auch nur indirekt und stark gefiltert), kennt sowas ja…

Da der Suchende1 „im Kaffee“ geschrieben hat, muss zunächst der Fall betrachtet werden, dass der Armreif in der Kaffeetasse (oder -kanne) losgelassen wurde und untergegangen ist, anstatt oben zu schwimmen. Das bedeutet natürlich:

Die Dichte des Armreifs ist höher als die des Kaffees. Dabei besteht kein Grund zur Beunruhigung: Dieses Verhalten ist ganz normal. Es sei denn, der fragliche Armreif ist ein Luftballon, aber wer so etwas als Schmuck trägt, hat ohnehin ganz andere Hilfe nötig, als ich sie hier bieten kann.

Oder liegt der Armreif im Kaffee, und beide fallen, oder war „in [den] Kaffee“ gemeint? Auch dann gilt: Die Schwerkraft wirkt. Jubel! Ein Sieg für Newton! Ein Sieg für Einstein! Ein Sieg für die ganze Wissenschaft!

Aber warum – im Fall des In-den-Kaffee-Fallens – ist er überhaupt gefallen und nicht am ursprünglichen Ort geblieben? Nehmen wir zunächst naheliegenderweise an, der Armreif war an einem Arm. Dann war der Armreif eventuell zu groß, schließlich ist er einfach so vom Arm gerutscht, und/oder der Arm ist zu dünn. Hat der Suchende es eventuell mit der Diät übertrieben?

Es könnte natürlich auch sein, dass der Armreif zu rutschig ist. Dann sollte man – wenn man ihn nicht gleich festkleben will – vielleicht innen Gumminoppen anbringen. Oder Spikes.

Vielleicht lag der Armreif auch nur auf einem Regal o.ä. – warum auch immer –, von dem er in den Kaffee gefallen ist. Dann ist Vorsicht geboten, denn das kann ein Anzeichen für ein Erdbeben sein! Es sei denn, der Suchende hat eine Katze, Kakerlaken, Horden von Spinnen oder Poltergeister, die den Armreif von seinem Ablageort heruntergeworfen haben. In diesen Fällen würde ich zu mehr Vor- und Rücksicht, einem Kammerjäger, mehreren Kammerjägern bzw. den Ghostbusters raten.

Philosophisch betrachtet scheint es mir in diesem epistemologisch bedeutenden Übergang vom Zirkulär-Materiellen zum Koffein-Liquiden inbesondere angesichts der libertär–fatalistischen Qualität dieses gravitativ–superfriktionalen Szenarios eindeutig und fundamental teleologisch um die Frage nach der torresziv-coffealen Humidisierung der Antebrachial–Ornamentur zu gehen, welche potentiell symbolhaft für das fakultativ exoptatische Ausrutschen aus dem durch das repetitive Wesen der oftmals ritualisierten Konsumption angedeuteten so genannten „Trott“ der diurnalen Aktivitäten stehen mag. Oder wie seht ihr das?

Natürlich kann der Suchende auch die esoterische bzw. spirituelle Bedeutung gemeint haben – aufgerufen hat er jedenfalls meine esoterische Unfall-Satire – und wie üblich muss man hier differenzieren, vor allem nach dem Zustand des Kaffees:

War er frisch aufgebrüht und heiß, so ist das eine Warnung davor, dass man sich an dem, was man gerade tut, leicht die Finger verbrennen kann. Ein Job-, Wohnungs-, Unterwäsche-, Wild-, Geld- oder (Ehe-)Partnerwechsel wäre dringend anzuraten!

War er schon kalt, ist das – nach dem Simile-Prinzip – ein untrügliches Zeichen dafür, dass auch die Spiritualität des Suchenden am Erkalten ist und dringend etwas liebende, wärmende Schwingungen benötigt. Am besten stelle man den Kaffee (ohne Armreif) in die Mikrowelle, deren elektro­magnetische Schwingungen über die (durch das Hineinfallen entstandene) quanten­physikalische Verschränkung mit dem Armreif das Bewusstsein auf höhere Ebenen emporhebt.

War er nur gemahlen, kann dies nur zur Vorsicht vor unfertigen Dingen oder Taten mahnen; man sollte insbesondere einen avisierten Job-, Wohnungs-, Unterwäsche-, Wild-, Geld- oder (Ehe-)Partner­wechsel umgehend vollständig durchführen!

Oder waren es noch ganze Kaffeebohnen? Dann besteht kein Grund zur spirituellen Sorge, aber der Suchende sollte in seinen Arbeitsvorschriften überprüfen, ob er beim Umgang mit Kaffeebohnen überhaupt Schmuck tragen darf.

Was gilt es sonst zu beachten? Die Art des Kaffees ist zweitrangig, zwischen z.B. Caffè Crema und gewöhnlichem Filterkaffee liegt nur der Unterschied, ob sich der Suchende gerne mit modischen Extras verziert oder nicht; und Espresso können wir von vorneherein ausschließen, denn dazu wären die Tassen zu klein, um Platz für einen Armreif zu bieten.

Ein letzter spirituell wichtiger Punkt ist noch die Erzeugung bzw. der Handel des Kaffees – wurde er naturschonend angebaut und fair gehandelt, ist dies selbstverständlich das Beste, was dem Karma des Suchenden passieren kann, sodass es äußerst unwahrscheinlich ist, dass er im nächsten Leben als ausgebeuteter, unfair be- und gehandelter Kaffeeplantagenarbeiter sein Dasein fristen muss, sondern vielmehr als umhätschelter Kaffeestrauch höchste sinnliche und spirituelle Freude erreicht.


Foto: Marek Kosmal – Fotolia.com

  1. oder die Suchende; der Lesbarkeit wegen sei diese Variante immer implizit eingeschlossen []

Der Vollmond in der Weinflasche und die himmlischen Kumpel

Mond Wieder ein Blick zu den Angeboten der Esoterik-Messe vom November – aber Vorsicht, dass ihr nicht betrunken werdet. Es geht nämlich um einen „Mondzauber“ genannten Rotwein vom Weingut Dieter Mann. Sein schwarzer Werbezettel lädt uns auf der einen Seite ein:

Zu einer Weinprobe
Zu einer Planwagenfahrt mit Weinprobe
Zu einer Mountainbiketour durch die Weinberge

Zwar eine ungewöhnliche Kombination, aber noch nicht esoterisch. Wenden wir den Zettel also, um uns einem Weinflaschenetikett zuzuwenden, mit einem Logo in Form eines Engels auf dem Mond und dem kaum zu lesenden Text (im Web besser) darunter:

Geerntet bei Nacht, dass verleiht ihm die Kraft,
bei Vollmond sollet es sein, macht zum Ritus diesen Wein!

Das mit dem dass üben wir besser noch mal. Aber ansonsten findet er mit diesem Spruch und dem anderen Kram sicher seine Kunden. Das, äh, Gedicht darunter korrigiert immerhin den Fehler und nennt das Weinlesedatum und mehr esoterisches Geschwurbel. Im Web wird’s dann ausführlicher:

[ Mondzauber ] energetischer Rotwein der Rebsorte „Saint Laurent“. Die Trauben wurden in der magischen Engelnacht am 26.09.2007 in den Vollmond hinein (mit zunehmender Mondenergie von 20:00 – 21:46 Uhr) von Hand geerntet und sofort weiterverarbeitet. Diesen Wein erhalten Sie exklusiv nur beim Weingut Dieter Mann.

Um 21:47 Uhr waren die Engel dann schon im Bett? Fand die Weiterverarbeitung auch im Freien unter dem Vollmond statt? Wurden die Fässer später beim nächsten Vollmond offen ins Freie gestellt? Und das Wasser, mit dem die Reben gegossen wurden, kam doch nicht etwa aus einem Tank, in den es bei Neumond gefüllt wurde? 8O

Anwesend waren zahlreiche Besucher und angesehene Fachleute aus den verschiedensten Bereichen. So bescheinigte z.B. der bekannte Geistheiler Edmund Hoffmann unserem Wein „…eine hochenergetische Ausstrahlung…“ und der renommierte Pendel-Praktiker Werner Gießing pendelte unseren Wein mit einem überdurchschnittlich positivem Ergebnis aus.

Was sollten sie denn auch sonst tun, wo sie schon als Esoterik-Experten geladen wurden? Eine Krähe hackt der anderen nunmal kein Auge aus.1 Und was ist mit den „verschiedensten Bereichen“? Ich sehe nur einen.

Expertise

Mondwein-Expertise Wo wir schon von Experten reden: Eine Expertise (vom „Pendel-Praktiker“) gibt’s auch. Als PDF mit miserabel aufgelöstem Hintergrundbild einer Urkunde mit Siegel (und mit Text über dem aufgerollten Teil oben) – sogar in nebenstehender 20%-Ansicht sieht man die Kompressionsartefakte, und jetzt stellt euch das mal in A4 vor. :roll: Irgendwie konterkariert das die beabsichtige Wichtigtuerei…

Es wurde nachgewiesen dass der vorliegende Wein „Mondzauber“ in der magischen Engelnacht vom 26.09.2007 in den Vollmond hinein von Hand gelesen und sofort weiterverarbeitet wurde.

Ein paar Zeugen reichen dazu ja (auch wenn „nachgewiesen“ hier eine seltsame Wortwahl ist). Was hat der Experte nun expertisiert? Eine „Messung auf energetische Aufladung“ im Vergleich mit drei anderen Weinsorten, die Werte von „Minus 10 %, Plus 34 % und Plus 54 %“ ergaben, und: „Der zu prüfende Wein „Mondzauber“ ergab eine positive Aufladung von 84 %. Dieses Ergebnis ist in jedem Falle als erstaunlich hoch zu betrachten.“ Hinzu kam eine „Messung der menschlichen Aura nach dem Genuss von 0,2 Liter des Weines“ mit drei Probanden; Ergebnis: Die Aura „war nach dem Genuss erheblich harmonischer.“ Das sind ja erstaunliche Ergebnisse! Und wie fanden die Messungen nun statt?

Alle Messungen wurden mit einem 14 Gramm Goldpendel, sowie einem Tensor ausgeführt.

Aha. Ist ja auch eine höchst wissenschaftliche, exakte, zuverlässig reproduzierbare und alles andere als individuell beeinflussbare Messmethode. Immerhin passt sie in dieser Hinsicht zu den gemessenen Eigenschaften, mit denen das Zielpublikum schon was anfangen können wird. Hoffentlich gab’s keine Rundungsfehler bei den Prozentwerten.

Was ist überhaupt ein Tensor? Erinnert mich an mein Mathematik-Studium, aber das passt hier nicht. Dass die Zuckungen der Tensor-Muskeln in unterschiedlichen Körperregionen – vor allem dem im Oberarm – beim Pendeln eine Rolle spielen, passt schon eher, aber der Experte wird ja nicht einem Menschen den Muskel rausgerissen haben…

Dieser Wein ist […] auch für spirituell orientierte Menschen zu empfehlen. Die energetische Aufladung des zunehmenden Vollmondes wurde vollumfänglich nachgewiesen.

Der Vollmond wurde also auch ausgependelt und getrunken?

Die magische Engelnacht

Engel in rot Wir haben schon oben davon gehört – aber was soll das nun sein? Die Mondwinzer haben „selbstverständlich […] diesem Umstand mit einem speziellen Mondritual und einem Lichterkreis während der Ernte Rechnung getragen“ – und bieten einen zweiseitigen Artikel der „Astrowoche“ über diese Nacht (allgemein, ohne Wein) als PDF an. Dort heißt es dann unter anderem:

Es liegt etwas Friedliches in der Luft, etwas Sanftes. Die Waage regiert.

Aha, wir machen mal wieder eine Diät. Und anscheinend war sie erfolgreich, sonst wären wir ja nicht friedlich.

Ihr genau gegenüber funkelt der Mond im Widder.

Eine metallene Widderfigur? Oder funkelt er im Auge eines lebenden Widders? Aber wer stellt sich sowas ins Badezimmer??

Wenn wir uns nicht dagegen sperren, werden wir in dieser Nacht Kontakt zu unseren Engeln aufnehmen – die bei vielen von uns nur noch als ferne Ahnung existierten.

Merke: Es kann nie schaden, den Gläubigen schon mal selbst zu beschuldigen, wenn es nicht klappen sollte mit dem himmlischen Kontakt, so ist man selbst aus dem Schneider.

Unter dem Einfluss des Vollmonds haben sich auch noch Merkur und Pluto zusammengetan. Der Herr des eiskalten Verstands und der kosmische Hexer stehen in einem beflügelnden Sextil.

Moooment, wenn ein eiskalter Verstand auf ein Horoskop trifft, kann von letzterem nichts übrigbleiben. Umgekehrt sollten Astrologen auf solche Vorhersagen also besser verzichten…

Wir begegnen den Engeln nicht wie entrückten, körperlosen Wesen. Sondern eher wie guten alten Freunden. Wie himmlischen Kumpeln.

Mit denen wir dann ein Glas Wein trinken können. Auch keine schlechte Idee – zum Wohl! Welche Empfehlungen gab’s nun zu dieser Nacht?

Hören Sie auf Ihre Innere Stimme, achten Sie auf jedes ungewöhnliche Zeichen aus der Natur, was ein plötzlicher Windhauch sein kann, ein Vogel, der nachts auffliegt – es sind Zeichen, es sind Botschaften Ihres Engels.

Oder es ist einfach ein plötzlicher Windhauch oder einfach ein Vogel, der nachts auffliegt. Was übrigens alles andere als ungewöhnlich wäre. Ungewöhnlich ist höchstens, was solch gewöhnliche Eso-Spinner unbedingt in Alltägliches hineininterpretieren müssen. Bzw. sollen, man will seine Kunden ja nicht mit leeren Händen zurücklassen.

Wie Sie ihm näher kommen, was er Ihnen sagen will, wie er sich mitteilt, wie Sie ihn hören, ist von Sternzeichen zu Sternzeichen verschieden.

Klar, man muss ja die zwei Seiten füllen. So sollen die einen Kerzen anzünden, die anderen in den Wald gehen oder kraftvolle Musik auflegen oder sich in ihr stillstes Kämmerlein verkriechen. Die Botschaften unterscheiden sich dann auch – und sind wahrhaft von einer besonderen Qualität. Beispiele:

  • Setze dich durch, vertraue dabei nur deinem Verstand und der Intuition.
  • Überwinden Sie alles, was Sie belastet.
  • Sie wissen selbst, was Sie brauchen, Sie fühlen es.
  • Grüble nicht mehr danach, was die Menschen von dir denken.
  • Du hast manchmal Angst vor deiner eigenwilligen Meinung. Sprich sie aus.
  • Die Menschen lieben dich, dich muss man lieben!
  • Jetzt musst du endlich zeigen, was in dir steckt. Den richtigen Zeitpunkt dazu wirst du spüren.

Es ist übrigens ein noch ungelöstes Geheimnis, warum manche Sternzeichen geduzt und manche gesiezt werden; selbst die besten Astrologen dürften da keine eindeutige Lösung finden können. Aber zum Inhalt: Ja, ’tschuldigung, wozu noch die ganzen dämlichen variierenden Rituale, warum die Geräusche der Natur mühevoll mystisch zu deuten versuchen, wenn ihr uns eh schon sagt, was für Botschaften die Engel für uns haben??

Das mit den Stimmen der Natur – das muss doch genauer gehen (* = wurden im Astrowoche-Artikel genannt):

Wenn die Bäume knarzen*, hat der Engel Arthrose?
Wenn ein Bach murmelt*, spricht der Engel undeutlich, weil er nichts Sinnvolles zu sagen hat?
Wenn ein Bach laut plätschert, muss der Engel pinkeln?
Bei einem plötzlichen Windhauch* musste der Engel niesen?
Wenn ein Vogel auffliegt*, ist der Engel hässlich wie eine Vogelscheuche?
Wenn ein Vöglein zwitschert, hat der Engel einen Vogel?
Wenn ein Regenwurm furzt – was dann?

 


Foto Engel in rot: cooljinny/sxc

  1. Sagt zumindest das Sprichwort. Weiß jemand etwas über den tatsächlichen Wahrheitsgehalt dieses Spruchs? []

Projekt 52 Woche 15: Lebensmittel richtig präsentieren

Das Thema der Woche 15 in Saris Foto-Projekt 52:

Lebensmittel richtig präsentieren
Projekt 52 Diese Woche gehen wir also in die Produktfotografie und versuchen mal ein oder mehrere Lebensmittel, sei es nun Obst, ein ganzes Menü, Süßigkeiten, irgendetwas Essbares halt ansprechend für das Auge abzulichten oder darzustellen. Ich hoffe nur, dass ich in dieser Woche aufgrund eurer leckeren Fotos nicht massiv zunehmen werde^^

Zugegeben, mein Foto zeigt nicht „irgendwas Essbares“, aber Säfte kann man ja durchaus zu den Lebensmitteln dazurechnen, und diese Idee mit so einer Momentaufnahme hat mir eben so gut gefallen:

15: Lebensmittel richtig präsentieren

Woche 15: Lebensmittel richtig präsentieren

Ein Glas, das gerade mit Orangensaft gefüllt wird… im strahlenden Sonnenlicht mit dem Schatten des Flaschenhalses im Hintergrund.

Belichtungszeit: 1/3200s


6 Millionen Liter Wasser

6 Millionen Liter – wieviel ist das, was kann man sich darunter vorstellen?

  • 20.000.000 Gläser (à 0,3 l) voll – hilft nicht viel…
  • 6.000.000 Literflaschen (ach?)
  • 1.200.000 Tage Kochen und Trinken im deutschen Durchschnitt
  • 666.666 – 2.000.000 Toilettenspülungen
  • 500.000 Getränkekisten à 12 Literflaschen
  • 150.000 x duschen
  • 50.000 x baden
  • 47.244 x durchschnittlicher deutscher Tagesverbrauch
  • 17.000 Füllungen für 150cm-Planschbecken (bei ca. 20cm Füllhöhe)
  • 12.500 Paletten mit je 4x2x5 Getränkekisten
  • 8.100 € bei 1,35 €/m³ (bin mir bei diesem Preis aber nicht sicher)
  • 1.200 tropfende Wasserhähne pro Jahr
  • 129 Jahre Gesamtverbrauch für einen durchschnittlichen Deutschen
  • 2,4 olympiataugliche Schwimmbecken (50m x 25m x mind. 2,0m)
  • 1 Wasserrohrbruch in der Pfaffenhofener Hauptleitung vorgestern Abend.

 


Zahlen zum Wasserverbrauch von Quarks&Co

Sehr geehrter Herr Brauereibesitzer,

ich kann ja verstehen, wenn Sie sich mit einem in der iz-Regional veröffentlichten offenen Brief an unseren Ministerpräsidenten wenden, der am Samstag in Ihrer Amberger-Halle in Kösching zu Gast sein wird, und sich darin gegen das strenge Nichtraucherschutzgesetz in bayerischen Gaststätten, von Ihnen als „Gaststättenvernichtungsgesetz“ polemisiert, aussprechen.

Natürlich können Sie der Politik „Scheinheiligkeit“ vorwerfen, angesichts der Einnahmen aus der Tabaksteuer und der Subventionen für den Tabakanbau.

Dass immer wieder, insbesondere von Seiten des Gaststättenverbandes, betont wird, das Rauchen gehöre zur bayerischen Wirtshauskultur, ist ja schon etwas verwunderlich. Meint übrigens auch der StoiBär. Dieser kulturelle Aspekt, wenn er denn einer wäre, wäre einer, auf den man meines Erachtens gut verzichten könnte.

Ich hätte ja keine Probleme damit, wenn in „typischen Kneipen“ geraucht wird (oder es den Wirten überlassen wird, das Rauchen zu erlauben oder nicht – ggf. mit steuerlichen Anreizen für ein Rauchverbot), auch ohne den Umweg über „Raucherclubs“. In Speisegaststätten hingegen finde ich ein generelles Verbot aber äußerst begrüßenswert – Sie ja auch, laut Donaukurier –, ebenso in Sportgaststätten wie z.B. dem Billard-Café, das ich gestern wieder unverräuchert verlassen konnte. :)

Es bleibt natürlich die Frage, wo die Grenze zwischen Kneipen und Speisegaststätten zu ziehen ist, gerade im Hinblick auf „alles in einem“-Dorfgaststätten. Nun, sollte da nicht die Gesundheit Vorrang haben?

Aber über das, was Sie im iz-Regional-Interview(*) gesagt haben sollen, kann ich nur den Kopf schütteln:

iz: Es geht Ihnen also nicht um die Frage „Rauchen oder Nichtrauchen?“, sondern um die staatliche Reglementierungswut?

Amberger: Ja. Ich bin der Meinung, dass das Nichtraucherschutzgesetz den Raucher nicht von seinem Laster abhält. Wenn er in der Wirtschaft nicht rauchen darf, dann raucht er eben zu Hause. Ist es denn gesünder, im Wohnzimmer zu rauchen?

UND WAS IST MIT DEN NICHTRAUCHERN IN DEN GASTSTÄTTEN?

Hier geht es nicht einfach darum, aus Spaß an Verboten den Rauchern das Rauchen in Gaststätten zu verbieten – vor lauter „Solidarität mit den Wirten“ (und Angst vor Umsatzeinbußen Ihrer Brauereien?) scheint Ihnen wohl entfallen zu sein, dass der Nichtraucherschutz auch ein – nicht unwesentlicher – Teil des Nichtraucherschutzgesetzes ist?

 


(*) Derzeit unter dem Titel „Staat schränkt Bürgerfreiheiten ein“ – aufgrund der seltsamen Seitenstruktur nicht direkt verlinkbar und wohl auch nicht archiviert…