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Magic Monday

Summ… summ… summ…

…oder eigentlich ein dauerhaftes vielstimmiges Summen, wenn man an dieser Mauer voller Efeu und Bienen – die man erst auf den zweiten Blick wirklich sieht – vorbeigeht:

summende Efeu-Wand

Im Video leider nur leise zu hören (aber immerhin sieht man da auch „Flugverkehr“):

https://youtu.be/zBYsdkkx41g

Ist auf eine gewisse Weise sicher „phobisch/gruselig-schön“, wie das aktuelle Thema im Magic-Monday-Projekt lautet. Spätestens dann, wenn man mal reinstolpern sollte, könnte das „schön“ schnell verflogen sein…

(PS: Die Idee zum Beitragstitel hatte ich, bevor ich Quizzys praktisch gleichnamigen Beitrag gesehen hatte…)

Anders fremd

Zum fünften Thema „fremd/anders“ im Projekt Magic Monday zunächst ein Bild aus dem Archiv von der Eröffnungsfeier unseres Hauptplatzes nach dem Umbau 2010:

Segnung

Das ist die versammelte Geistlichenschar zur Segnung: vier christliche Varianten (mit einem Assistenten, wenn ich mich recht erinnere) und der türkische Imam mit Dolmetscher. Nun sind mir ja schon der Sinn so eines Segnungs­kaschperl­theater wie auch die teils aberwitzigen Glaubens­inhalte so vieler Religionen fremd; zudem ist der Islam auch anders für hiesige Verhältnisse, in denen es das Christentum irgendwie geschafft hat, so weit verbreitet, viel zitiert und generell bekannter zu sein. (Man denke nur an die oft genannten angeblichen „christlichen Werte“, deren Fans sich schwer tun, mal zu definieren, was an den guten Werten tatsächlich originär christlich sein soll und warum sie andere, weniger gute aber biblisch verwurzelte freundlicherweise unter den Teppich kehren…)

Na und wenn diese „fremden, andersartigen“ Gläubigen dann noch ein richtiges Gotteshaus wollen! Wie hier, wo vor kurzem der Bau der Moschee begonnen hat.

Da kommen Nazideppen von Außerhalb daher, die die Kontroversen für ihre Werbung nutzen wollen. (Deren Infostand praktischerweise an den wenig beachteten Rand gedrängt wurde, weil der Wochenmarkt seinen regelmäßigen Platz ja sinnvoller nutzt. :) )

Da bildet sich eine Interessen­gemeinschaft v.a. von Anwohnern, bei denen es längst nicht mehr um Baugenehmingungs­verfahrens­fragen, mögliche Verkehrsbelastung, mögliche Muezzin­lautstärken, mögliche unpassende Optik oder mögliche Verstrickungen von Bauherren und Spenden­geldgeber zu türkischen Extremisten geht.

Nein, natürlich werden irgendwann die Argumente – sogar die juristischen – zu wenig, und dann müssen u.a. per Flugblatt an alle Haushalte (die Werbung empfangen) unlautere persönliche Angriffe her. Dann muss über die angeblich umständlichen politik­sprachlichen Antworten der Politiker hergezogen werden – mit umständlichen langen Sätzen in leser­unfreundlicher „wall of text“-Form. Dann müssen die Politiker dafür kritisiert werden, dass sie nicht für die Bevölkerung, die sie gewählt hat, sprächen – nebenbei wie selbst­verständlich davon ausgehend, dass man selbst für die ganze restliche Bevölkerung spräche…

Tja, Vernunft ist etwas, das in manchen Situationen auch zu fremd wird…

Leuchtend

Zum Thema der Woche im „Magic Monday“-Projekt, eben „leuchtend“, hab ich zwei Bilder:

neusun1_superk

Dieses erste ist nicht von mir, sondern von R. Svoboda and K. Gordan (LSU), via APOD (1998) – bzw. vom Super-Kamiokande. Das ist ein Detektor für Neutrinos, der zwecks Abschirmung vor anderer, störender Strahlung 1 km unter der Erdoberfläche in einer japanischen Mine steht und 50000 Tonnen Wasser sowie 11200 Photomultiplier enthält. Wäre also etwas schwer, wenn ich etwas Vergleichbares bei mir unter dem Garten aufbauen würde, und die Belichtungszeit (oder „Beneutrinungszeit“) von 500 Tagen, die für obiges Bild nötig waren, wären etwas viel, insbesondere, wenn ich für dieses Projekt erst jetzt damit anfangen würde. Obwohl das dann bestimmt ein neuer Verspätungsrekord für einen Nachzügler-Beitrag zu einem wöchentlichen Projekt würde.^^

Neutrinos sind winzige Elementarteilchen, die u.a. bei Kernfusionen entstehen, wie sie im Inneren der Sonne stattfinden. Und zwar sehr zahlreich – aber da sie nur ganz schwach und zwar nur schwach mit anderer Materie wechselwirken, braucht man halt so aufwendige Detektoren, damit man ab und zu so ein Ereignis registriert. Die restlichen -zig Milliarden, die uns pro Quadratzentimeter jede Sekunde durchdringen, tun das ganz unauffällig…

Natürlich sieht man die Sonne auch im sichtbaren Licht, und das wesentlich einfacher – zur Zeit dank des schönen (wenn auch schon wieder zu heißen) Wetters sogar recht viel. Hier ein aktuelles Foto von mir (mit etwas zuviel Staub auf der Linse):

Sonne

Kurios an der Sache: Die Neutrinos, die dank ihrer (wenn auch winzigen) Masse nicht ganz mit Lichtgeschwindigkeit fliegen können, sind trotzdem viel eher bei uns als die Photonen (also die Lichtteilchen), die in der Sonne entstehen – denn die prallen so oft auf all die dicht gepackten Gasatome bzw. Protonen in der Sonne, dass sie mindestens Jahrtausende brauchen, bis sie endlich heraus und zu uns gelangen können. Dafür sind sie aber noch ganz schön leuchtend…

 

(Wobei man natürlich noch darüber diskutieren könnte, ob ein Photon, das an einem anderen Teilchen „abprallt“, tatsächlich noch dasselbe Photon ist; oder ob man statt Teilchen gleich Quantenfelder betrachtet, aber die sind doch etwas komplexer und weniger anschaulich als ein Billardtisch mit zu vielen Kugeln…)

Nicht perfekt?

„Unperfekt“ ist das dritte Thema bei „Magic Monday“. Nun, das trifft nicht nur darauf zu, dass folgende Bilder gestern, am Dienstag und nicht am Monday, entstanden sind, sondern sicher auch auf das zwar schön verzierte, aber in seinem Umbau irgendwie nicht ganz perfekte, vollendete Bahnsteig-Dach in Starnberg:

Bahnsteig-Dach Starnberg: Verzierung

Bahnsteig-Dach Starnberg im Bau

Dafür war der Rest meines kleinen gemütlichen Ausflugs an den Starnberger See eher etwas fürs Thema „perfekt“…

Starnberger See (Possenhofen)

Sogar ein quasi perfektes Foto einer der fliegenden Möwen, die das Schiff eine Weile begleitet haben, kam dabei raus (neben vielen, auf denen bestenfalls ein unscharfer Flügel zu erahnen ist):

Möwe

Das Schiff war übrigens die „Starnberg“, ein Katamaran mit dieser, äh, kunstvollen Figur zwischen den Rümpfen (man beachte auch den Schatten):

Figur der Starnberg