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Von wann?

Dieses Bild von einem Zettel an einem Nachbars-Briefkasten hab ich schon eine Weile bei mir rumliegen:

Zettel am Briefkasten an den Weihnachtsmann

Was meint ihr, von wann stammt es? Mitte Dezember? Kurz nach Weihnachten? Ostern? Mai?

Und ob der Paketbote den Zettel ignoriert hat, weil er schlank und nicht rot gekleidet war…?

Enttäuschung

zerknüllter Zettel Was macht der aufmerksame Blogger, immer auf der Suche nach potentiell interessanten Fundstücken, wenn er auf einem etwas abgelegenen, halb von der Treppe verdeckten kleinen Fenstersims im Treppenhaus eines Bürogebäudes einen zusammengeknüllten Zettel wie diesen hier rechts findet?

Genau, er vertreibt die Spinnenhorde, wischt die Spinnweben beiseite, greift beherzt zu und steckt ihn in die Tasche. (Und fotografiert ihn erstmal, bevor er ihn öffnet…)

Was mag da wohl draufstehen?

Nichts? Eine Einkaufsliste – ganz banal für Lebensmittel oder für etwas Ungewöhnlicheres? Eine Geschenkeliste wie damals nach Weihnachten? Ist es ein Spickzettel eines Schülers? Ein unerwiderter Liebesbrief von einem Büro ins andere? Der Hinweis von jemandem, er habe einen wahrhaft wunderbaren Beweis für die Astrologie gefunden, doch der Zettel wäre zu klein, um ihn zu fassen?

Die Wahrheit ist dann doch etwas enttäuschend, nämlich die Adresse einer Bank:

entknüllter Zettel

Vermutlich hatte jemand einen Umschlag dort hinbringen sollen, hat vor dem Einwerfen natürlich die Haftnotiz entfernt, in die Tasche gesteckt, später dann wieder bemerkt und billig entsorgt, wo er gerade war. Tja. Aber immerhin konnte ich doch noch diesen Blogbeitrag herausholen…

Ein seltsamer Katalog

Ich weiß nicht so recht, das radikale Neudesign des Katalogs von Cyberport, einem großen Computer- und Technik-Versandhändler, der tatsächlich noch gedruckte Kataloge verschickt (und bei dem ich u.a. mein MacBook gekauft hatte), ist irgendwie nicht so recht gelungen. Schon das traurig dreinblickende, mitleiderheischende Robbenbaby auf dem Titel, dazu teilweise dubiose angebliche „Naturmedizin“, im Inneren dann viele weitere Artikel, die nichts mit Computer und Technik zu tun haben, und sogar Fremdwerbung – und dann ellenlange Listen mit seltsamen Angeboten, die man anscheinend nur zu bestimmten Zeiten bestellen kann, bei denen aber die Preisangaben fehlen. Nein, so wird das nichts.

Was kostet denn nun so ein „Supertalent“ oder „Tatort“? Was kostet ein SAT.1 oder ZDF? Ach nein, letzteres wurde ja eben erst von der CDU aufgekauft. Aber ein 3sat muss doch noch zu haben sein?

tv-cyberport

 

Ich frage mich ja wirklich, was da wo konkret schiefgelaufen ist, dass ich eine (nicht abonnierte) TV-Zeitschrift mit diesem Adressaufkleber im Briefkasten finde. Schon in der Vertriebsabteilung der Druckerei? Oder bei der Post, die gerade mit ihrer Wunschwerbung-Werbung von „Kompetenz im Umgang mit Ihrer Adresse“ und „zuverlässigem Versand der für Sie relevanten Informationen“ wirbt? Wollen wir doch nicht hoffen.

Ein Siegel für Wunschwerbung

gewünscht-geliefert Ideen haben die Leute… da kommt heute doch tatsächlich eine Postwurfsendung der Post „An alle, die noch gezielter informiert werden wollen“ – „informieren“ ist ja ein beliebter Euphemismus für Werbung –, die einem anbietet, sich noch mehr Werbung ins Haus (oder ins E-Mail-Postfach oder aufs Handy) zu holen, indem man sich schriftlich oder auf der zugehörigen Webseite gewuenscht-geliefert.de registriert und dabei 15 Themenbereiche ankreuzen kann. Die Briefe enthalten dann ein entsprechendes Siegel „Von Ihnen gewünscht – von uns geliefert“.

Opt-In für noch mehr Werbung also – an sich gar keine so dumme Idee von Seiten der Post bzw. der Werber, denn wer da mitmacht (und sei es auch nur um ein kleines Brief- und Paketmarken-Set für die ersten 500 Einsender abzustauben, das aber heute Mittag schon vergriffen war, wie die Webseite verriet), wird die Werbung wohl auch aufmerksamer lesen als der Durchschnittsbürger. Schön wäre es allerdings auch, wenn die, die nicht antworten, keine Werbung mehr bekämen…

Laut ONEtoONE soll das ein „verhältnismäßig kleiner Test“ an „etwas mehr als eine Million“ Empfänger sein, „um zu prüfen, ob und in welcher Qualität wir erlaubnisbasierte Adressen generieren können“. Weshalb wohl auch ein „persönlicher“ 6-stelliger Code aufgedruckt ist (auch wenn man sich online anscheinend auch ohne registrieren kann), bei dem ich mal annehme, dass darin zumindest auch die Stadt codiert ist, um den Erfolg auch bei den Leuten, die sich nur für E-Mail und/oder Handy anmelden, verfolgen zu können.

Um ehrlich zu sein: das Ergebnis würde mich sogar interessieren. Das Ergebnis, wohlgemerkt, und nicht die Werbung. Jedenfalls glaube ich, dass die Post damit schon allein wegen des geringeren Aufwandes und der größeren Verbreitungsmöglichkeit sogar ein bisschen mehr Erfolg haben dürfte als mit der „Clevercard“, den Webadressenkärtchen samt speziellen USB-Kartenlesern, die sie vor ziemlich genau einem Jahr unter die Leute bringen wollten – die entsprechende Produktseite existiert nicht mehr, nicht mal der Begriff lässt sich noch auf der Post-Website finden; sie wurde offenbar mangels Erfolg im Frühjahr eingestellt.

Ich finde allerdings, die werbungstypisch übertriebenen Formulierungen im Brief – etwa die eingangs genannte Anrede oder „in Zukunft hält Ihr Briefkasten noch mehr für Sie bereit“ und „freuen Sie sich auf Werbesendungen ausgewählter Anbieter, die Ihren individuellen Bedürfnissen entsprechen“ und (auf der Website) „Ab sofort können Sie mitbestimmen, worüber Sie besonders informiert werden wollen“ – sind fast schon unfreiwillig komisch. Und der letztgenannte auch ein bisschen irreführend, wenn man das Wörtchen „besonders“ nicht besonders beachtet, denn da kann das „Siegel“ noch so für vermeintliche „Qualität“ stehen (wofür Siegel ja gerne stehen sollen), die Mitbestimmung beschränkt sich eben auf die neue, zusätzliche Werbung und nicht auf die, die man ohnehin bekommt.