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Anrufbeantworter-Wünsche (2)

agyon-ecke Schon ewig her, dass ich zuletzt nachgesehen habe, welche Ansagen sich die Leute von dem Anrufbeantworter-Generator auf meiner Esoterik-Shop-Satire-Seite wünschen. Dass der nicht so funktioniert wie erhofft – dass man sich nämlich auf den gewünschten Sprecher konzentrieren soll, um eine Ansage zu generieren – und bei allen Wünschen (außer leeren, bei denen dann eine leere MP3-Datei angeboten wird) nur die Schuld fürs Versagen dem Benutzer in die Schuhe schiebt, wie sich’s für einen echten Esoterik-Guru gehört, ist irgendwie naheliegend…

Der kurze Standard war natürlich wieder vertreten:

Hallo

Aber das ist ja genauso langweilig wie die üblichen „bin nicht da“-Varianten. Wenn auch höflicher als diese:

Welcher Arsch ruft denn nun schon wieder an

nicht da, du sack

Im Zweifelsfall wird, wenn man so einen Spruch nur ein einziges Mal verwendet, die am wenigsten passende Person anrufen – die Schwiegermutter, der Chef, der Guru…

Dass sich der „Generator“ wie bei diesem zweiten Versuch weigert, macht ihn ja fast schon intelligent:

hallo
neger hallo fotze opfaer jheah

Also wenn schon beleidigend, dann schön höflich verabschieden:

blos dich jet
dukannst mich mal
du kannst mich mal
du kannst mich mal
danke

Fragt sich, wie ernst es die folgenden beiden gemeint hatten – sie haben’s nur je einmal versucht; gerade beim zweiten stellt sich auch die Frage: Ist sich der/die Spruch-Wünschende und mutmaßliche Engelszeug-Anbieter/in bewusst, dass die „du bist halt selber schuld“-Masche nur genau das ist: eine Masche?

Ich glaube an das Feinstoffliche!

Alles, aber auch alles gelingt mi deinem persönlichen Engel. Sprich ab jetzt!

Oder sie haben sich nur einen Spaß gemacht. Die Reihenfolge des nächsten Versuchenden ist auch, ähm, interessant:

Ich will Sex
Fuck me
Fuck me
Hallo hier ist der automatische Anrufbeantworter
Hallo hier ist der automatische Anrufbeantworter

Quasi die stöhnende Antwort kam von jemand anderem einen Monat später:

Ooooooooooommmmmmmmmmhhhhhhhhhhhh

Schade, dass der „Generator“ keine Partnervermittlung ist…

Manche Erkenntnisprozesse sind recht langsam. War aber auch ein Schweizer ;) :

Hey, hesch guet? Ich denk auch viel a Dich! Und dä Unbekannti Aruef, isch vo mir gsi!
Hey, hesch guet? Ich denk auch viel a Dich! Und dä Unbekannti Aruef, isch vo mir gsi!
Hey, hesch guet? Ich denk auch viel a Dich! Und dä Unbekannti Aruef, isch vo mir gsi!
Hey, hesch guet? Ich denk auch viel a Dich! Und dä Unbekannti Aruef, isch vo mir gsi!
Hey, hesch guet? Ich denk auch viel a Dich! Und dä Unbekannti Aruef, isch vo mir gsi!
hallo

[leer]
[leer]

d
was für ne scheisse

[leer]

Na wenn er meint. Ich finde ja eher den Glauben, solche Wunsch-Sprecher-Auswahl und Konzentrationspflicht würde etwas bringen, scheiße. Andere sind zum Glück anderer Meinung als der Schweizer:

Lustig

Da bleibt mir nur noch, diesen Beitrag zu beenden…

*lol*

Hier ist der Anrufbeantworter von Agyon…

agyon-ecke Meine Esoterik-Shop-Satire (die auch mal wieder einen neuen Artikel vertragen könnte…) hat nicht nur ein Orakel für Ja/Nein-Fragen zu bieten, von dem ich schon ein paar Mal berichtet habe, nein, man kann auch den esoterischen Anrufbeantworter testen, der eine eigene Ansage erstellt – man müsse nur an den gewünschten Sprecher denken! Okay, alles, was dabei herauskommt, ist die Schuldzuweisung an den Benutzer, dass er sich nicht genügend konzentriert habe – oder eine leere MP3-Datei bei einer leeren Eingabe…

Aber welche Anrufbeantwortersprüche wollen die Leute denn so? Nun, wie erwartet beginnt das mit den einfachen wie diesen:

Hallo

(das, öfter vorkommend, wohl hauptsächlich als Test gedacht sein dürfte)

Ich bin nicht hier!
Ich bin nicht erreichbar

Hallo hier ist der anschluss von den S[…]’s wir sind nicht da bitte

Bei letzterem (wo das Eingabefeld noch unnötig kurz beschränkt war) hätte der automatische Sprecher, wenn er denn etwas sagen könnte, am besten „…von den S[…]-Deppenapostroph-s…“ gesagt… Übrigens haben diese wie auch ein paar andere es mehrfach versucht – haben sie sich dabei tatsächlich stärker konzentriert oder wollten sie nur wissen, ob doch noch eine andere Antwort kommt? Darunter auch dieser hier:

hallo r[…] ist ned da–aner sie können ihre feinstoffliche signatur hinterlassen rülps

Nachdem es damit viermal nicht geklappt hatte und auch zwei Versuche nur mit „rülps“ fehlgeschlagen waren, hat er es dann doch aufgegeben. Aber dadurch haben wir endlich einen Hinweis darauf, wie feinstoffliche Signaturen aussehen!

Dieser möchte seine Anrufer richtig schön freundlich begrüßen (oder meinte er mich damit?):

hallo du volldepp

Ein Außerirdischer – oder wer sonst sollte so eine Sprache sprechen? – hat’s auch versucht:

cfgdj,hzgukvjzuukt6

Ob das dasselbe Alien war, das schon das Orakel „Bin ich ein Alien?“ und „ajoöfdlfjöäöfdkü?“ gefragt hatte?

Kommen wir zum Schluss noch in die Abgründe der pseudolustigen, sich teilweise reimenden Anrufbeantwortersprüche:

hahaha ich bin nicht da. alles wichtige nach dem signalton.

Nie wieder schlecht aufgelegt sein

sei so lieb sprich nach dem piep

Aber findet jemand solche Sprüche wirklich lustig? Im Freundeskreis mögen sie ein, zwei Mal gut ankommen, aber dann…? Im geschäftlichen Bereich sollte man aber besser darauf verzichten. Oder was meint ihr?

Das ist sehr lustig

Aha. Nun denn, das war’s für diesmal.

Pause auf dem Anrufbeantworter

altes Telefon Gestern am frühen Abend, als ich nicht daheim war, landete eine Aufzeichnung auf meinem Anrufbeantworter von der 0891247111346 – wobei es sich, wenn man etwa die Einträge bei Who calls me? durchliest, durchaus um ein einigermaßen seriöses Umfrageinstitut zu handeln scheint – nämlich TNS-Infratest –, das Nummern rein zufällig anruft.1

Das Interessante an dieser Aufzeichnung ist, dass sich die Callcenter-Agentin hier eine kurze Pause gegönnt zu haben scheint, um dann trotzdem enttäuscht oder genervt zu reagieren. Zuerst kam eine weibliche Ansage „vom Band“, die verkündete:

…fragenen(?). Der Kontakt zu einem unserer Interviewer wird gerade hergestellt. Wir bitten Si—

gefolgt von 24(!) Sekunden Callcenter-Hintergrundgeräuschen (bei denen mit entsprechender Verstärkung zwar einzelne allgemeine Wörter zu verstehen waren, aber nicht, worum es jeweils ging) und schließlich von fragendem, fast schon verzweifelt oder zumindest erschöpft klingendem:

Hallo? Hallo!? *seufz*

Also wenn sich über 20 Sekunden nichts tut, sollten sich die CCAs doch im Klaren sein, dass da kein Mensch am anderen Ende der Leitung live lauscht, oder? Und wenn, dann zumindest kein interessierter Mensch. Scheint keine einfache Aufgabe zu sein, genug Leute ans Rohr zu bekommen, selbst wenn man die mit einschließt, die genervt und antwort­unwillig sind…

  1. Was mir vor ein paar Jahren ein Umfrage-Anrufer, der auf einer unveröffentlichten Zweitnummer gelandet war, auch bestätigt hatte. Dass sie ISDN-Anschlussinhaber dadurch mindestens dreimal so häufig erwischen, scheint sie nicht zu kümmern. []

„Pink“

Das nächste Bild fürs Projekt „Farbe bekennen“:

7: „Pink“

7: „Pink“

Gestern rosa, heute pink, das englische Wort für rosa – sowas kann auch nur einer Frau einfallen. ;) Ich würde es eher magenta nennen. Zufälligerweise hat sich das Bremer Sprachlog kürzlich über „Pink und rosa“ ausgelassen…

Das hier ist jedenfalls ein schnurloses ISDN-Telefon mit einer Telekom-Spezialfunktionstaste, die ich selbst damals nie verwendet hatte, als die Telekom noch für mehr als nur die blanke Leitung zuständig war – aber ratet mal, welche Taste eine Nachbarin, die sich mal ausgesperrt und mich gebeten hatte, sie mit ihrer Tochter, die einen Schlüssel hatte, telefonieren zu lassen, gedrückt hatte, um die Verbindung aufzubauen…?