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Feiertage

Ist Zeitgemäßheit entscheidend?

Ich bin ja nun wirklich kein eifriger Faschingsteilnehmer (eine vorsichtige Umschreibung für „totaler Faschingsmuffel“, abgesehen davon, dass mein Blog-Header Esslinger Maskierte zeigt) – aber worauf kommt es bei Fasching/Fasnet/Karneval an? Was ist eine wichtige Frage dazu? Etwa ob er „zeitgemäß“ ist? Tja, zumindest ich hätte an diese Frage nicht gedacht… Das IfD Allensbach hat sie jedenfalls 1798 Deutschen gestellt – kurioserweise vom „10.02.2009 bis 22. Januar 2009“ –, zu finden bei Statista:

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Ist Fasching/Fasnet/Karneval nicht eher gewissermaßen zeitlos – zeitlos beliebt bei den einen, zeitlos unbeliebt bei den anderen? Oder wie seht ihr das?

Wie dem auch sei – laut derselben Umfrage (Daten hier) machen 22% bei Karnevalveranstaltungen „richtig mit“, 35% sehen zu und 43% machen sich nichts daraus. Und (siehe hier) 49% sagen „Fasching“, 36% „Karneval“ und 13% „Fasnacht“.

Frohe Feiertage!

Inspiriert vom Friendly Atheist bzw. dessen Meinung zu jenem Schild, das für gewisse Kontroversen gesorgt hat, hier mein kleines Feiertagsgedicht für euch:

Hubble-Weihnachtsbaum

Es gibt keinen Gott
(also auch nicht dessen Sohn),
weder Himmel noch Hölle –
nun, den Sternenhimmel schon.
 
Es gibt nur unsere natürliche Welt,
ganz egal ob sie euch auch gefällt.
 
Euch allen vernunftvolle Feiertage :)

Hubble-Weihnachtsbaum

Wobei ich euch das schlecht zu übersetzende englische Wortspiel des Friendly Atheist nicht vorenthalten will:

Reason’s greatings to all :)

 


Und wer sich am scheinbaren Widerspruch mit dem Weihnachtskrippen-Header-Bild oben stört: Es handelt sich einfach nur um „saisonale Dekoration“ – vergleichbar mit Ostern, wo die wenigsten, die mit Hasen dekorieren, auch an den Osterhasen glauben dürften…

Kräuter für den Aberglauben

Königskerze Nichts gegen Heilkräuter, sie können ja durchaus helfen. (Wenn auch bestimmt nicht gegen alles, was im Lauf der Jahrhunderte so behauptet wurde.) Und nichts gegen etwas Vorratshaltung, wenn man sich mit den Kräutern auskennt und sie regelmäßig benutzt, auch wenn es heutzutage kaum lebensnotwendig sein dürfte, dass jeder bei dieser Vorratshaltung mitmacht. Und natürlich auch nichts gegen Gewürzkräuter.

Aber muss man für einen Aberglauben wie eine Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt massenweise Pflanzen wie die Königskerze und unzählige andere mehr in die Kirchen tragen, um sie dann daheim irgendwo hinzuhängen oder -legen und sich davon alles Mögliche zu versprechen?

Nun ja, ist ja irgendwie konsequent, schließlich hat man etwas früher im Kirchenjahr, an Fronleichnam(?), auch etliche Zweige, Äste und kleine Bäume abgeschnitten, um sie in den Straßen als Dekoration aufzustellen. Und die Leute versprechen sich von so vielem, das auch ihnen selbst reichlich seltsam anmutete, dächten sie einmal genauer darüber nach, so einiges. Aber zurück zum aktuellen Feiertag:

„Traditionsgemäß soll [der Kräuterbuschen] sich aus lebensnotwendigen und heilkräftigen Pflanzen wie Brotgetreide, Heil- und Gewürzpflanzen zusammensetzen“, erläutert Josef Stadler, Kreisfachberater für Landschaftspflege und Gartenbau am Landratsamt Pfaffenhofen. Den Mittelpunkt bildet in der Regel die Königskerze, auch Wetterkerze oder Muttergotteskerze genannt.

Und wozu das ganze? (Hervorhebung von mir.)

„Nach altem Volksglauben steht der geweihte Kräuterbuschen in hohem Ansehen. Man misst ihm außerordentlich Heil- und Wirkkräfte bei.

Und das nur, weil ein besonders gekleideter Mann ein paar eigenwillige Handbewegungen macht und vielleicht etwas Wasser versprüht? Und die Zahl der Kräuter soll eine Rolle spielen, obwohl man sich nicht einigen kann, wieviele es denn sein sollen – 7, 9, 12, 14, 24, 72 oder gar 99? (Wikipedia) Und man muss dreimal auf einem Bein im Kreis hüpfen und danach im Schneidersitz laut Ommm… rufen? Ach nein, das im letzten Satz ist kein Bestandteil dieser Esoterik.

Früher warf man bei heranziehenden Gewittern oder drohenden Unwetter einige der geweihten Kräuter in das Herdfeuer, um es abzuwenden.

Ach, man hat tatsächlich gemerkt, dass das nichts hilft? Erstaunlich. Oder hat man damit nur aufgehört, weil Herdfeuer so selten geworden sind?

2 Girls 1 Cup, äh, 2 Gläser Champagner…

Prost


PS: Wenn du auf der Suche nach dem ominösen, berüchtigten 2girls1cup-Video hier gelandet sein solltest: Bei JUST4FUN zeigt Alex die besten Reaktionsvideos – und sagt, warum man auf das Original-Video besser verzichten sollte… (Und die englische Wikipedia hat auch einen Eintrag.)

Das schien mir einfach zu verführerisch, um es nicht in meinen Neujahrs-Countdown einzubauen… :mrgreen:

:huhu: Und wo du schon mal hier bist, wirf doch vielleicht einen Blick auf meine besten Beiträge oder auf die neuesten