Monatsarchiv:

September 2009

Ein CD-Cover für ui.

Neu ist die Idee nicht, ein fiktives Album-Cover mit zufälligen Namen und Bild zu erstellen – ui. hatte eine Blogparade daraus gemacht, bei der man dazu sogar selbst einen Song erstellen sollte, was prompt zur „erfolglosesten Blogparade aller Zeiten“ wurde, weil niemand selbst komponieren wollte oder konnte; seit er diese Voraussetzung gestrichen und noch das Schmankerl hinzugefügt hat, dass er selbst ca. 10 Ergebnisse auswählen und diese imaginären Songs komponieren und aufnehmen will, scheint es nur so Teilnehmer zu hageln. Ich find’s auch eine tolle Idee, also mach ich auch mit – hier ist mein Ergebnis, „The Infinite In Words“ von History of Portugal (711-1112):

cdcover_history
Foto von ell brown (CC-by)

Wie kommt man zu den zufälligen Ergebnissen?

1. Auf diesen Link klicken, dann wird man zu einem Zufallsartikel auf Wikipedia geleitet. Der Titel des Eintrages ist der Name Deiner Band.

2. Auf diesen Link klicken, dann kommst Du zu den neuesten flickr-Bildern mit Creative Commons-Lizenz. Wähle eins aus für Dein Albumcover (siehe meine Anmerkungen weiter unten wegen “creative commons” etc.)

3. Klicke auf diesen Link, um zu einer Zufalls-Seite mit Zitaten zu kommen. Vom letzten Zitat auf der Seite nimmst Du die letzten 4 oder 5 Worte und das ist Dein Album-Titel und auch der Titel der Single-Auskopplung.

Mehr bei ui.. Teilnehmen kann man noch bis 1. Oktober.

Apropos teilnehmen: Ich hab bis 27.9. auch noch eine Blogparade „Jubiläum des Jahres“, die bisher erst einen Teilnehmer gefunden hat – und man kann auch eine echte Münze gewinnen. Wer also darauf Lust hat, hier entlang!

Die Geschichte vom Sonnensystem und dem Synchronisationsstrahl

Sonnensystem Es war einmal ein Sonnensystem, das fühlte sich ganz wohl an seinem Platz zwischen zwei Hauptarmen seiner Galaxie. Hier war es nicht so voll, dass ständig andere Sterne im Weg herumliefen, aber auch nicht so leer, dass gar nichts zu sehen wäre. Hier konnte es gemütlich seine Bahnen ziehen, Bahnen um das Zentrum der Galaxie, in dem dieses große unsicht­bare Ding das Maß aller Dinge war. Ein großes unsicht­bares Ding, das wahnsinnig schwer war, millionenmal schwerer als das Sonnen­system selbst, und das sich für diese Masse unglaublich schnell drehte.

Das Sonnensystem bewunderte dieses Ding. Es schleuderte nicht ständig riesige Mengen Materie von sich, um auf sich aufmerksam zu machen, denn das hatte es gar nicht nötig; nein, es zog sogar noch alle Materie in seiner Nähe an, die freudig strahlend in das Ding hineinstürzte. Den Rand, an dem dies geschah, nannte man Ereignishorizont. Dieser Gedanke gefiel dem Sonnensystem – es stellte sich diesen Horizont als von großartigen Events erfüllt vor, sodass es niemals langweilig werden würde.

Aber andererseits war das Sonnensystem auch froh über sein Dasein, denn es war eher das galaktische Äquivalent eines Stubenhockers: Es blieb lieber gemütlich zu Hause zwischen den beiden Hauptarmen und zog gemächlich seine Bahnen. Außerdem hatte es auch eine gewisse Verantwortung, denn sein dritter Planet befand sich in einem Abstand von der Sonne, in dem er Leben hervorbringen konnte und auch hervorgebracht hat. Und dessen Fortbestehen lag dem Sonnensystem sehr am Herzen.

Und was für ein Leben das war! Es war sogar intelligentes Leben; Leben, das sich seiner selbst bewusst war! Soweit das Sonnensystem von seinen Nachbarn erfahren hatte, war dies ein sehr seltener Fall in der Galaxie. Ein Grund für das Sonnensystem, sich für etwas Besonderes zu halten – und das mit Recht.

Wie das Sonnensystem mitbekam, machten sich einige der intelligenten Lebensformen – sie nannten sich übrigens Menschen – auch Gedanken über ihre Position in der Galaxie, ja im gesamten All. Es bekam allerdings nicht alles mit, woran die Menschen so dachten, es waren ja auch ziemlich viele: mehrere Milliarden! Zwar nicht ganz so viele wie Sterne in der Galaxie, aber doch fast.

Das Sonnensystem war stolz.

Doch dann schnappte es einen Gedanken auf, der ihn noch beunruhigen sollte: Manche Menschen – dem ersten Vernehmen nach Wissenschaftler, renommierte Forscher – sprachen von einem „Synchronisations-Strahl.“ Ein Synchronisations­strahl? wunderte sich das Sonnensystem. Was soll denn womit synchronisiert werden? Es bekam nun nicht alle Details mit, aber ein Gedanke war dann doch klar: Der Synchronisations­strahl sollte aus dem Zentrum der Galaxie kommen. Dem Zentrum, in dem das große unsichtbare Ding sitzt!

Sgr A* (u.a.) Zwar freute sich das Sonnensystem zunächst über diese Verbindung. Doch was genau sollte da synchronisiert werden? Das Sonnensystem konnte sich nur eine Eigenschaft vorstellen, bei der dieser Begriff Sinn ergeben würde: Sein Umlauf um das große unsichtbare Ding würde mit dessen Rotation verbunden werden, praktisch wie wenn man sie mit einer starren Achse verbände. Aber… aber das würde ja bedeuten, sorgte sich das Sonnensystem, dass es vorbei ist mit meinem gemütlichen Weg zwischen den beiden Hauptarmen!

Das Sonnensystem war traurig. Es würde enorm beschleunigt werden, und das in weniger als 50 Umdrehungen seiner Sonne – ein Klacks im Vergleich zu seinem bisherigen Leben. Und es war nicht nur traurig, weil sein gemütliches Dasein ein jähes Ende fände, sondern auch, weil diese riesige Geschwindigkeit für „sein“ menschliches Leben, auf das es so stolz war, nichts Gutes verheißen konnte. Eine Bewegung mit milliardenfacher Lichtgeschwindigkeit würde auch die relative Leere des Weltraums zu einem heftigen, orkanartigen Gegenwind werden lassen – selbst die Sonne würde dadurch wohl sehr schnell aufgelöst werden.

Das Sonnensystem war am Verzweifeln.

Was sollte es tun? Es wollte das alles nicht! Und warum gerade jetzt? Warum in diesem Jahr, das die Menschen 2012 nennen? Warum nicht wenigstens eine langsame Beschleunigung in Lauf von ein paar Milliarden Jahren, so zum daran Gewöhnen?

Das Sonnensystem musste mehr erfahren. Es konzentrierte sich ganz stark auf den Ursprung der Informationen über diesen Synchronisations­strahl, auf den Wissenschaftler, der ihn entdeckt hatte. Doch was war das? Der Wissenschaftler sprach gar nicht von der Umlaufgeschwindigkeit, sondern von… Bewusstsein und Multi­dimensionalität… Paradigmen­wechsel… Bio­metrisierung von Struk­turen… verschiedenen anderen Dingen jedenfalls, die nicht so genau zu verstehen waren, denn das Ganze war doch sehr verworren.

Und selbst mit seinem begrenzten Wissen erkannte das Sonnensystem: Das war ja alles Unsinn! Der Wissenschaftler hatte keine Ahnung, wovon er da sprach! Noch nicht mal die Lage des Sonnen­systems in der Galaxie und die grund­legendsten Vorgänge in ihr hat er richtig erkannt! Aber wieso dann das ganze Gerede vom Synchronisations­strahl? Panik­mache, Aufmerksam­keits­heischerei, Geld­macherei, oder was sonst?

Aber das Sonnensystem interessierte das gar nicht mehr. Und es fand auch andere Wissen­schaftler, echte Wissen­schaftler, die die Unsinnigkeit des Synchronisations­strahls und der anderen Hirn­gespinste des anderen auch erkannt hatten.

Das Sonnensystem war wieder beruhigt.

Doch es wunderte sich, warum sich die Menschen solche Dinge ausdenken und daran glauben, und fragte sich, ob es die Intelligenz „seines“ Lebens richtig eingeschätzt hatte.

 


Bilder: NASA (Wikimedia, Chandra X-Ray Observatory)

Musik-Quiz 74

Musik-Quiz Willkommen zum neuesten Musik-Quiz, wie am Nachmittag angekündigt ausnahmsweise um 20 Uhr, und schon wieder ein Liedzeilenquiz à la Julia, d.h. es werden ein paar Textzeilen gesucht (und natürlich auch Lied und Künstler), die mit einigen Tips im Beitrag und auch in den Kommentaren als Antworten auf eure Fragen beschrieben werden.

Heute soll es etwas einfacher werden – ich hoffe, ihr findet das auch :) –, und die Tips kommen diesmal ca. alle 10 Minuten. Mal sehen, wie das Rätsel so läuft, wo es doch zeitweise mit der neuen Simpsons-Folge1 konkurrieren muss… aber ihr könnt ja in den Werbepausen fleißig raten.

  1. Eine liebevolle Aktion und ein sicher ganz schön lauter Knall – darum geht’s in den heute gesuchten 4 Zeilen.
  2. (20:10) Das Lied findet sich auf so manchen Film-Soundtracks (laut Simpsonspedia aber nicht bei den Simpsons) – der bekannteste kann dieses Jahr auch ein rundes Jubiläum feiern (womit ich mal wieder auf meine Blog-Parade „Jubiläum des Jahres“ hinweisen möchte ;) ).
  3. (20:20) Wobei die liebevolle Aktion aus Tip 1 wörtlich verstanden ein kleines bisschen problematisch wäre. Um nicht zu sagen unmöglich.
  4. (20:30) Der Frontmann der Band ist ein ausgewanderter Deutscher; das dürfte auch beim Bandnamen eine Rolle gespielt haben.
  5. (20:40) Eine andere Zeile des Liedes gilt als Namensgeber eines ganzen Musik-Genres.

(20:50) Weitere Hinweise gibt’s erst, wenn sich mal wieder ein Rater zu Wort meldet – nur nicht so schüchtern! ;) Nun ja, die Seitenaufrufzahlen waren in den letzten 20 Minuten auch nicht sooo hoch…

  1. (21:30) Zum bekannten Film (das Lied dürfte oft in einem Atemzug mit ihm genannt werden): Der Nachname eines der Hauptdarsteller passt so gar nicht zum Filmtitel. ;)
  2. (21:47) Der tierische Bandname jedenfalls ist nach einem deutschen Roman benannt.
  3. (22:18) Der Liedtitel hat mit der Geburt zu tun. Allerdings wird’s danach einige Jahre dauern, bis man das tun kann, worum’s in Lied und Film geht.

Gelöst von Noldor, nachdem Sebastian sich abgerackert hatte: „Born To Be Wild“ von Steppenwolf (Video, Text, Wiki) mit den Zeilen:

Yeah, darlin‘ go make it happen
Take the world in a love embrace
Fire all of your guns at once and
Explode into space

Bekannt aus dem Biker-Roadmovie Easy Rider von 1969 mit Peter Fonda und Dennis Hopper. Die Zeile „Heavy metal thunder“ gilt als Namensgeber des Genres Heavy Metal, wie auch der Song manchmal als erster Heavy-Metal-Song überhaupt bezeichnet wird.

Danke fürs Mitmachen und (wahrscheinlich) bis nächsten Dienstag wieder zur üblichen Zeit um 16 Uhr.

 


Foto: Jason Stitt – Fotolia.com

  1. ja, nur eine, danach eine Wiederholung aus der letzten Staffel []

Ein weißes Schiff

Nachdem ich neulich schon das seltsame Puppen-Paar als Color-Key-Foto gezeigt habe, hier nun mein offizieller Beitrag zu Yuki Keylins Landschafts-Color-Key-Blogparade – und man könnte es fast schon extravagant, gewagt oder experimentell nennen, wenn ich ein weißes Schiff farblich hervorhebe:

Vevey

Aber durch die Abdunklung des grauen Rests und die einzelnen Farbakzente finde ich das ganze dann doch interessant und mehr als nur brauchbar. Das ist übrigens ein Foto von meinem Montreux-Urlaub letztes Jahr; die Farb-Version gibt’s hier zu sehen (4. Bild), ebenso wie mehr vom Chateau de Chillon im Hintergrund.

Projekt Hörsturz 4

Projekt Hörsturz Zeit für Runde 4 im „Projekt Hörsturz“ von freeQnet, bei dem die Teilnehmer alle zwei Wochen fünf Songs anhören und bewerten:

  • NoFX – I Wanna Be an Alcoholic (von Tobi)
    Äh, 54 Sekunden1, von denen die Hälfte des Videos zeigt, wie sie in den Aufzug steigen, um dort ein bisschen rumzupunken, bis die Tür aufgeht und andere Leute zusteigen? Ist das ein Witz? Gut, die 20 Sekunden sind ganz nett, man kann auch, wenn man Lust hat, angebetrunken dazu rumtanzenhüpfen, aber…
    1 von 5 Sternen
  • Polkadot Cadaver – Pure Bedlam For Halfbreeds (von beetFreeQ)
    Aha, es fängt elektronisch an – auf eine Weise, die mir eher weniger zusagt –, doch dann wird’s ein progressiv rockigerer Schnelldurchlauf mit einigen stilistisch abwechslungsreichen Einlagen, die sie zu einem überraschend überzeugenden, mitreißenden Ganzen kombiniert haben.
    4 von 5 Sternen
  • Lacuna Coil – The Pain (von Doro)
    Hui, ein Lied, von dem ich sogar das zugehörige Album habe! Ein Novum bei diesem Projekt…
    Das Lied ist einerseits eine schöne ruhige und melodiöse Nummer mit einem schönen Mann-Frau-Duett im Refrain, andererseits hab ich öfter das Gefühl, dass es nicht so recht in die Pötte kommt – man meint, jetzt wird’s energischer und legt richtig los, und dann wird eher wieder ein Gang zurückgeschaltet; das gibt einen kleinen Punktabzug. Im großen und ganzen kann mich das Lied (wie auch das Album „Shallow Life“) nicht 100%ig überzeugen, weil es mir, man verzeihe das Wortspiel, an einigen Stellen zu seicht ist.
    3½ von 5 Sternen
  • Camille – La jeune fille aux cheveux blancs (von Yoko)
    Eine Sängerin, dazu a-cappella-Background-Stimmen (laut Hannah ist das alles Camille selbst) – ist da überhaupt ein Instrument dabei? Jedenfalls schön ruhig; man könnte fast sagen, das genaue Gegenteil des 2. Liedes, aber auf keinen Fall von der Bewertung her, denn mir gefällt das gefühlvolle „Mädchen mit den weißen Haaren“ (so die automatische Übersetung des Titels; keine Ahnung, was der eigentliche Text bedeutet) sehr gut; auch dieses Lied könnte aber etwas länger sein…
    4½ von 5 Sternen
  • The Creepshow – Zombies Ate Her Brain (von Kasumi)
    Konnte Camille noch knapp die 2-Minuten-Marke knacken, bleiben wir hier schon wieder darunter… und auch hier muss erst mal das Radio richtig eingestellt werden. Nun ja.
    Ah. So einen 50er-Jahre-Rockabilly-Stil, mit dem das Lied loslegt, hätte ich bei dem Titel (und den Tattoos) jetzt nicht unbedingt erwartet; aber es wird dann doch noch zu Psychobilly ver-punk-igt, und dann passt’s, es kommt doch etwas Mitreißendes (und Tanzbares, wenn man denn so schnell tanzen kann) dabei heraus, das auch wieder Lust auf mehr macht. Tja, und da hört der Song nach effektiv 1½ Minuten auch schon auf – aber damals waren so kurze Songs ja auch nicht so ungewöhnlich.
    3½ von 5 Sternen

Mach einen Schnitt von 3,3 – knapp mein höchster bisher.


Wenn ich die Regeln richtig im Kopf habe, ist mein Vorschlag vom vorletzten Mal wieder rausgefallen – also schlage ich das Lied einfach nochmal vor: Saori Jo – Stay.

  1. nun gut, Queen schafft es ja auch, in 67 Sekunden einen schönen skurrilen Song hinzubekommen, muss also erstmal nichts Schlechtes sein… []