Jahresarchiv:

2009

Keine Götter?

betend Bei Thomas bin ich auf diese kleine Blogparade vom Fischkopp gestoßen, bei dem es um ein paar Fragen zu diesem Thema geht:

Was wäre wenn morgen jemand den wissenschaftlichen, absoluten Nachweis erbringen würde, das es definitiv keinen Gott, keinen Budha oder Allah gibt bzw. nie gegeben hat??? (Diese Fragestellung bitte ich als rein hypothetisch/philosophisch zu betrachten! Es geht nicht darum seine Religion oder Ansichten zu outen oder das Für und Wider zu diskutieren…)

Nun, den „wissenschaftlichen, absoluten Nachweis“ müsste man als Widerlegung der „Gottes­hypothese“, der Behauptung der Existenz eines wie auch immer gearteten Gottes sehen – mit dem klitzekleinen Problem (zumindest bei denjenigen Varianten, die die Bezeichnung „Gott“ auch verdienen), dass diese Hypothese nicht wissenschaftlich ist und sich der Falsifizierbarkeit entzieht, dass diese Fragestellung also definitiv nur hypothetisch sein kann; wenden wir uns also den einzelnen Fragen der Blogparade zu:

Was würde in der Welt geschehen?

Die Welt würde sich sofort in Luft auflös— nein, Spaß beiseite, es würde nichts Besonderes geschehen; vor allem nichts, was nicht im Rahmen der anderen Fragen beantwortet würde. ;)

Wie würden Milliarden gottgläubiger Menschen (Christen, Juden, Moslems, Budhisten…) darauf reagieren?

Ich denke, die allermeisten, insbesondere die tiefergläubigen Ottonormal­gläubigen würden das kurz zur Kenntnis nehmen und ganz einfach ignorieren – sie kümmern sich ja jetzt schon allgemein nicht um rationale Argumente gegen ihren Glauben und speziell nicht um wissenschaftliche Belege gegen bestimmte Elemente wie den wörtlichen Schriften­auslegungen der Kreationisten; diese würden sicher auch mit ihren kläglichen pseudo­wissen­schaftlichen Versuchen weitermachen, nur dass sie dann halt ein neues Ziel neben der Evolutionslehre hätten.

Einige mit schwächerem Glauben, insbesondere unter den westlichen Christen, die eh schon kurz vor dem Kirchenaustritt stehen, würden diesen hypothetischen Beweis dann vielleicht zum Anlass nehmen, Nägel mit Köpfen zu machen.

Am radikalen Ende des Spektrums hätten manche, die jetzt schon gewaltaffin sind, einen weiteren Vorwand, und auch die Hassprediger diverser Couleur hätten die Gelegenheit, ihr aus den Anders- und Nicht­gläubigen bestehendes Feindbild um Wissenschaftler zu erweitern. Kurz: an Ostern nicht viel Neues…

Was würde mit den kirchlichen Institutionen als Arbeitgeber geschehen?

Ein paar weniger Schäfchen, dafür ein paar weniger niedere Angestellte in diesem Bereich, aber sonst keine Änderungen. Warum auch?

Kriegt der Papst dann Hartz IV? ;-)

Selbst bei einem deutlich höheren Rückgang der Mitgliederzahlen als ich vermute würde der Vatikan davon bestimmt nicht arm werden. Und bevor’s Hartz IV gäbe, müssten sie eh erst ihre Vermögenswerte abbauen; der Papst sollte zuerst in eine kleinere Wohnung umziehen und aus seinen Palästen Hotels oder Sozialwohnungen machen. (Wäre eigentlich auch so keine schlechte Idee.) ;)

Könnte es gar zu kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt kommen?

Auch nicht zu nennenswert mehr als heute. (Und das sind schon mehr als genug.)

 


„I have never seen the slightest scientific proof of the religious ideas of heaven and hell, of future life for individuals, or of a personal God.“
Thomas Alva Edison


Foto: criswatk/sxc

P52/41: Unverzichtbar / R’n’P: Linchpin

Ein Crossover des Themas der Woche bei Saris Projekt 52 mit dem Thema von Rock’n’Picture: „Linchpin“ von Fear Factory. Ist schließlich ein nettes Zusammentreffen, denn ein linchpin (Achsnagel; fig.: Kernstück) ist eben unverzichtbar…

41: Unverzichtbar

Projekt 52 Thema 41: Unverzichtbar / Rock’n’Picture 9: Linchpin

Wäre solch eine Konstruktion irgendwo tatsächlich ein unverzichtbares Kernstück, dann gute Nacht…

(Rauschen und Kontrast sind absichtlich so, weil ich finde, dass es so interessanter aussieht.)


Herbstliche Hexerei

Halloween-Hexe Es wird Herbst – sieht man das auch den Hexen an? Dies ist jedenfalls das (etwas verspätete) zehnte „Best Of“ des „Hexenkalender“ für 2009 des Moewig-Verlags (alle Beiträge » hier). Aber psst!

„Es liegt im Stillsein eine wunderbare Macht der Klärung, der Reinigung und der Sammlung auf das Wesentliche.“
(Dietrich Bonhoeffer)

Wenn das manch wild herumschwurbelnde Astrologen nun auch beherzigten – aber die schweigen lieber erst dann, wenn sie sich in eine Sackgasse hineinlaviert haben und ihnen gerade kein Ausweichen auf ein anderes Thema einfällt.

Die Sterne kennen die Römer

Jedenfalls war die Information, dass der Oktober so heißt, weil er im römischen Kalender der achte Monat war, in der Astrologie-Rubrik zu finden. Wahrscheinlich war das wegen des kalendarischen Gleichgewichts nötig, Sternzeichen Waage und so. Apropos Waage: Waage-Kinder brauchen angeblich sehr viel Liebe, weil sie sich „schon in frühem Alter ständig in einem Zwiespalt zwischen Gefühl und Verstand“ befänden. Achtung, wenn sie zu viel Verstand einsetzen, auf einmal interessieren sie sich nicht mehr für das Astrologie-Gedöns!

Aufatmen für alle Nicht-Waage-Hexen und deren innere Schweinehunde: Ihr könnt auf körperliche Aktivität verzichten, denn diesen Tip gibt’s laut dem „uralten Wissen“ der Hexen eben sternzeichenspezifisch:

Gesundheitstipp für Waage-Hexen: Körperliche Aktivität ist nicht nur gut für Ihre Gesundheit – sondern auch für Ihre Figur.

männliche Karotte Grüße aus der Unterwelt

Hilfe, ich werde von der Unterwelt verfolgt! Ist das auf dem Bild rechts ein Vorfahr von mir? Ist es ein böser Zombie? Ist es Vincent Raven? Aber es muss eine Bedeutung haben:

Wurzel- und Knollengemüse vermittelt Ihnen Botschaften aus der unterirdischen Welt – denken Sie daran, wenn Sie Kartoffeln, Möhren oder Rote Bete essen.

Bietet Baum-Obst dann Botschaften aus dem Himmel? Und was ist mit Strauchfrüchten, haben die dann gar nichts in petto? Das wäre aber schade.

Aller Anfang ast schwar

Und wieder meditieren wir buchstabenorientiert – seltsamerweise gab’s im ersten Halbjahr keine solchen Tips (sofern ich keine übersehen habe). Nun ja, die Hexen werden schon wissen, warum. Diesen Monat geht’s jedenfalls ums A – war ja klar, sovaal A an „Vanas“ and „Aktabar“ varkammen:

Dem Planetenherrscher der Waage, der Venus, ist in der Musik der Ton „F“ und in der Sprache der Vokal „A“ zugeordnet. Zur Meditation geeignete Wörter: Anfang, Andacht, Klang, Arbeit, Maß, Gast, Gabe.

Schließen wir mit Worten Johann Wolfgang von Goethes:

„Man soll alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich ist, einige vernünftige Worte sprechen.“

Schade, dass er das letztere einschränken muss.


Foto: harry harris/flickr, CC-by-nc-sa

Queen-Single des Tages (13.10.)

Singles Noch keine Woche vorbei, und schon gibt’s wieder eine Doppel-A-Seite: Fat Bottomed Girls und Bicycle Race, veröffentlicht am 13.10.1978, vom Album Jazz.

Die beiden Songs beziehen sich auch aufeinander: In Fat Bottomed Girls kommt die Zeile „Get on your bikes and ride“ vor, in Bicycle Race „Fat bottomed girls, they’ll be riding today, so look out for those beauties, oh yeah“.

In Fat Bottomed Girls geht’s, wie der Name andeutet, um üppige Frauen (Wiki, Text). Treten aber keine im Video auf, da ist nur Queen zu sehen.

» Offizielles Video

» Live-Version (Live At The Bowl)

 

Bei Bicycle Race (Text) sind zwischen Band-Szenen nicht nur im Video etliche nackte Frauen auf Fahrrädern zu sehen, es lag der Single dem Album auch ein entsprechendes Poster bei – in der englischen Wikipedia zu bewundern, aus rechtlichen Gründen aber nur im Kleinformat.

Als die Fahrradhändlerkette Halfords, bei der Queen die Fahrräder für den Videodreh ausgeliehen hatte, erfuhr, wofür sie benutzt wurden, weigerte sie sich, die Sättel zurückzunehmen, Queen musste sie also kaufen.

» „Dieses Video ist für Jugendliche unter 18 Jahren möglicherweise nicht geeignet.“

 

Auch auf dem Cover der Single (auch in der Wikipedia zu sehen) war ursprünglich eine nackte Radlerin von hinten zu sehen, aber weil das bei einigen Plattenläden nicht so gut ankam, wurde mehr schlecht als recht ein Höschen drüberretuschiert.


Foto: clix/sxc

Musik-Quiz 78

Musik-Quiz Willkommen zum neuesten Musik-Quiz, heute wieder – da ich noch nicht wieder genug Bilder für ein Bilderrätsel beisammen habe – ein Liedzeilenquiz à la Julia, d.h. es werden ein paar Textzeilen gesucht (und natürlich auch Lied und Künstler), die mit einigen Tips beschrieben werden, die ich nacheinander in Abständen von ca. 15 Minuten geben werde.

Legen wir gleich los:

  1. Viele vergebliche Versuche auf dem Weg, immer wieder – glaub’s mir! Darum geht’s in den heute gesuchten 6 Zeilen.
  2. (16:15) Dem Albumtitel fehlt gewissermaßen etwas. Aber immerhin kein Körperteil.
  3. (16:30) Wäre der Liedtitel ein echtes Vergnügungsgerät und nicht nur symbolisch gemeint, es wäre bestimmt nicht allzu beliebt.
  4. (16:45) Ich weiß nicht, ob die Band sich gezielt danach benannt hat, aber der Name hätte ein paar Jahrzehnte früher auch schon ein großes musikalisches Werk zieren sollen, aus dem dann in der geplanten Form aber nichts geworden ist.
  5. (17:00) „Vergnügungsgerät“ vorhin meint übrigens eines, das gern auf Volksfesten zu finden ist.
  6. (17:15) Ich weiß nicht, ob euch das hilft, aber ich hatte den Titel und Refrain anfangs falsch verstanden und gedacht, er beginnt mit einer Zahl. Das Ende des 1. zusammen mit dem Anfang des 2. Wortes klingt eben so…
  7. (17:30) Das erste von den drei Wörtern des Titels ist das einzige, das nicht direkt etwas mit dem Drehen zu tun hat. Aber es könnte eine Nebenwirkung eines zu ausgiebigen Volksfestbesuchs sein.
  8. (17:45) Können Häuser lebensrettend sein? (Egal, das ist jedenfalls ein Tip zum Bandnamen.)

(18:00) Noch jemand da? Der Aufruf-Zähler hat sich in der letzten halben Stunde nicht sonderlich verändert…

  1. (18:15) Werden wir mal deutlicher: Das Vergnügungsgerät ist ein Karussell, und das kommt auch explizit im Titel vor.

Huhu! Noch jemand hier?

 

Da sich nach mehreren Stunden nichts mehr getan hat, löse ich auf:

Gesucht war „Sick Cycle Carousel“ von Lifehouse (Video, Text) vom Album No Name Face (2000) mit den Zeilen

I tried to climb your steps
I tried to chase you down
I tried to see how low I could get it down to the ground
I tried to earn my way
I tried to tame this mind
You better believe that I tried to beat this

„Lifehouse“ war auch der Titel einer geplanten Rock-Oper von The Who.

 

Dann bis nächsten Dienstag – aber nicht unbedingt zu einem Musikquiz, denn ich werde aus diesem Termin einen allgemeinen Rätselnachmittag machen, an dem sich die bekannten Musikquizarten mit Bildausschnitts- und eventuell anderen Arten von Rätseln abwechseln werden.

 


Foto: Jason Stitt – Fotolia.com