Eine Frage an diejenigen, die schon mal einen Beichtstuhl von innen gesehen haben – und sei es nur in Film oder Foto:
Wenn ihr die dunklen Kabinen betrachtet mit dem engmaschigen, gerne kunstvoll gestalteten Gitter zwischen „Beichtvater“ und Beichtendem, dazu meistens(?) eine Sitzanordnung, wo zumindest ersterer nach vorne anstatt in Richtung des Beichtenden schaut, mitunter letzterer auch in Richtung Rückwand kniet oder, falls möglich (wo er schon meint, büßen zu müssen, soll er halt besser knien), auch nach vorne schauend sitzt und nicht in Richtung Gitter – käme euch da der Ausdruck „von Angesicht zu Angesicht“ in den Sinn?
Mir jedenfalls nicht. Wobei es aber auch klar sein dürfte, dass Kardinal Meisner, als er sich einer möglichen Online-Beichte gegenüber ablehnend geäußert hat mit den Worten „Das kann man nicht. Das muss von Angesicht zu Angesicht sein“ (siehe z.B. SZ), damit eher das Persönliche am Beichtvorgang gemeint haben dürfte als das Ins-Gesicht-Schauen… kurios genug fand ich diese Wortwahl dennoch, um es hier kurz zu erwähnen.^^