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Christkindlmarkt bis Januar?

Christkindlmarkt Angeblich soll der Frühling in den nächsten Tagen kommen, also noch schnell ein Winter-Thema: Hier in Pfaffenhofen überlegt der Ausrichter des Christkindlmarkts, der 2009 erstmals vier Wochen lang war, diesen nächstes Mal bis zum 6. Januar, dem Dreikönigstag, zu verlängern, alternativ auch nur bis Neujahr. Und verständlicherweise mit einer kleinen Änderung im Angebotssortiment nach Weihnachten.

Fände ich eigentlich gar nicht so schlecht, schließlich ist ja noch Weihnachtszeit, es wäre in und nach den Feiertagen nicht so kahl auf dem Hauptplatz, und das Argument, dass die Innenstadt-Kaufleute davon auch profitieren würden, scheint nicht unplausibel (solange ihre Schaufenster nicht zugestellt sind).

Was mich im heutigen Zeitungsbericht aber erstmal gewundert hat, ist die Diskussion um den Namen:

Die geplante Verlängerung bis zum 6. Januar stieß bei Stadtrat Franz Kaindl (FUW) auf Kritik. Dies sei ein Missbrauch des Christkindl-Namens, sagte er. […]

Fabian Stahl, Sprecher der IG Lebendige Innenstadt, begrüßte gegenüber dem PK grundsätzlich die Idee, den Christkindlmarkt inklusive Zelt auf der Insel zu verlängern, wenn die Infrastruktur bereits da sei und ein Veranstaltungskonzept vorliege. Am 24./25. Dezember solle aber wie bisher die Weihnachtsruhe eingehalten werden, so Stahl. Außerdem müsse, falls der Markt über Weihnachten hinaus gehe, auch die Bezeichnung des Marktes entsprechend geändert werden.

Doch siehe und staune, das Christkind, der engelhafte (regionale) Geschenkebringer, soll nicht dasselbe sein wie das Christuskind, dieses ach so verehrte Baby in der Wiege – was die Leute sich halt so im Laufe der Zeit ausgedacht haben und wie es sich verselbstständigt hat.

Wo der Stadtrat von „Missbrauch des Christkindl-Namens“ spricht, kommt mir jedoch eher das Gegenteil in den Sinn: das Christkindl ist der Namensmissbraucher. Aber auch Stadträte erkennen mitunter, dass die Geschenke das Wichtigste am Fest sind. :) Oder meint er ernsthaft die längere kommerzielle Ausnutzung des Namens für einen längeren, „anderen“ Markt? Kann es denn kommerzieller werden als in der Vorweihnachtszeit?

Mich würde der Name jetzt nicht stören, aber andererseits fände ich „Weihnachtsmarkt“, die wohl naheliegendste Alternative, die auch nach den eigentlichen Weihnachts­feiertagen noch passt, dann doch etwas langweilig. Wie könnte man ihn also sonst nennen?

  • Christkindlchristusmarkt?
  • Christ(us)kind(l)markt bzw. moderner Christuskindlmarkt?
  • Innenstadtbelebungsmarkt?
  • Christkindlneujahrsdreikönigsmarkt?
  • Nikolausjesussilvestercasparmelchiorbalthasarwochen?
  • Sechswochenbiszumsechsten?

Weitere Vorschläge?

Update: Beschlossen ist nun eine Verlängerung bis 2. Januar.

Zwei-tau-send…

Das neue Jahr ist nun 50 Tage alt, und so langsam sollte man sich daran gewöhnt haben, die Jahreszahl zu schreiben oder zu tippen – wie jedes Jahr. Doch irgendwie mache ich da noch öfter Fehler als die Jahre zuvor, wenn ich mich nicht täusche…

Ganze zehn Jahre konnte man sich daran gewöhnen, nach der 2 noch (mindestens) zwei Nullen zu schreiben, zumindest neun Jahre konnte man gut mit jeder gedachten Silbe „zwei-tau-send-“ eine Ziffer schreiben: 2-0-0-, gefolgt von der letzten Ziffer zur letzten Silbe (bzw. zwei bei der 7). Und jetzt? Wenn man jetzt bei „zwei-tau-send-zehn“ gewohnheitsmäßig genauso vorgeht, landet man, wie es mir immer wieder passiert, bei 20010. Oder eher bei 200hmpf. Das war im letzten Jahrtausend noch einfacher, denn nach der Neunzehn ging auch die 90 nicht so schwer von der Hand.

Oder geht das nur mir so?

Wenn man statt an „zweitausend(und)zehn“, wie laut einem Duden-Newsletter von Anfang Februar auch die offizielle Sprachregelung lautet, an „zwanzighundert-zehn“ („nicht üblich“) oder einfach nur an „zwanzig-zehn“1 denkt, werden diese 2-0-0-Probleme sicher weniger…

  1. Duden: „Und was heißt das jetzt für die Agenda 2010? Bei solchen Eigennamen darf man aus Gründen der Medienwirksamkeit auch schon mal von den Regeln abweichen und knackig „zwanzig-zehn” sagen.“ []