An diesem Wochenende war das dritte „Open Park Pfa’hofa“-Festival im Freibad Pfaffenhofen, bei dem ich nach der Pause im letzten Jahr (wegen großer Hitze direkt nach einer Haut-OP mit Druckverband) auch wie vor zwei Jahren dabei war.
Begonnen hat’s am Samstag mit Freibadwetter bei knapp 30°C, und entsprechend voll war’s, natürlich mit vielen Familien mit Kindern, die dann auch was von den Spielmöglichkeiten, Clowns, Kinderschminken und natürlich dem Freibad hatten. THW, Vereinen, gemeinnützigen Organisationen – die zu den Unterstützern des Festivals gehören – war das natürlich recht. Ich war gegen 15 Uhr zur ersten Band dort, My Little Mayhem, „ein bunter Stilmix aus Rock, Pop, Funk und Soul“, in der Tabelle als „Funk“ abgekürzt.
Unterhaltsam, flott, rhythmisch, auf jeden Fall hörenswert.
Gleich danach auf der Zweitbühne hinten auf dem kleinen Hügel Trapp & Thea, Liedermacher mit Gitarre und Begleitung mit Geige, die u.a. auch auf der letzten Demo für Demokratie gegen Rassismus etc. gespielt haben. Die Wolken wurden immer dunkler, die ersten stürmischen Böen kamen auf und wehten Theas Notenblätter davon, sodass ein Freiwilliger zum Notenhalter am Notenständer wurde – einige Zeit später wurden dann auch die Sonnenschirme zugeklappt…
…aber die dunkelsten Wolken beschränkten sich noch auf den Norden und Nordosten, also noch kein Problem, wenn das Wetter von Südwesten kommt. Als die beiden gegen 16:50-55 fertig waren, war das große Gewittergebiet dann auf dem Regenradar schon fast da, und auch wenn etwas Regen jetzt nicht das große Problem ist, zumal wenn man nicht mehr patschnass in die Bahn muss, Gewitter im Freien ist nicht so nett, und ich bin dann erstmal nach Hause abgehauen. Gegen 17:15 ging’s dann auch los.
Ich hab dann auch noch die zweite Regenfront (die sich so verdichtet hat, dass ich ein kleines Gewitter nicht ausschließen wollte) abgewartet und bin um kurz nach 20 Uhr wieder los (dank Saisonkarte ja quasi ohne Eintrittskosten) – keine Ahnung, wie genau das vor Ort währenddessen ablief, einige Leute haben zumindest im Regen durchgehalten und weitergetanzt.
Das „Neo Piano“ von „VRS:NSMV“, das für 20:00 auf der kleinen Bühne angekündigt war, war offenbar ausgefallen, um 20:45 begannen die für 21:00 auf dem Plan stehenden Münchner Hardrocker von VOUR, und das reimt sich passenderweise auf Power…
…denn begeisternde Power gab’s auf jeden Fall, das einzige, an dem Mangel bestand, war die Menge an Zuschauern, denn allzu viele hatten nicht ausgehalten oder waren wie ich wiedergekommen. In einem kleinen Zeitungsartikel1 ist die Rede von 300, aber in der Nähe der Bühne hab ich die nicht gesehen, auch nicht, wenn ich mich an meiner Position im Halbkreis außerhalb des inneren Bereichs mal umgesehen habe.
Tolle Musik haben die nicht mehr Anwesenden jedenfalls verpasst, 70 Minuten haben Vour gespielt mit einem Cover von Hush als krönendem Abschluss.
Der Sonntag sollte nur bis Mittag/früher Nachmittag verregnet sein, aber kühl mit max. 18° – was dann auch zutraf. Ich war dann um 16:45 dort, wo, bedingt durch die Absage einer Band wegen Krankheit, die ursprünglich für die „Abendpause“ geplante Band auf die Hauptbühne befördert wurde, die nach ein paar Problemen beim Soundcheck dann um 17:00 begonnen hat: Down Sirion mit ihrem „Middle Earth Rock“, letztlich eine Art Progressive Folk Blues/Classic Rock mit Themen aus Tolkiens Fantasywelt. Eine etwas eigenwillige aber sehr gut gelungene Kombination, die mir auch einen CD-Kauf wert war.
Auf dem Bild oben sieht man aber auch schon das Problem des Tages: Ein kleines, regionales Musikfestival in einem Freibad bei Nichtfreibadwetter zieht nicht so viele Besucher an… geschätzt mit allen an den Essens- und Getränkeständen und diversen zu den Organisatoren und Helfern Gehörenden, etwa der Metal Crew, dürfte die Zahl zur besten Zeit gerade an der Dreistelligkeit gekratzt haben. (O.a. Zeitungsartikel hat zum Sonntag nur einen knappen Ausblick.)
Ich hab mir dann jedenfalls einen leckeren Burger gegönnt und mich Jens Rupp zugewandt, Singer/Songwriter unplugged, der auch vor zwei Jahren schon hier war. Kraftvolle Rocksongs mit der Akustikgitarre.
Weiter ging’s dann mit einheimischem Metalcore von Silent Misery, schon mal Sieger der Herzen o.ä. beim Nachwuchsfestival Saitensprung (ohne meine Anwesenheit), zu dem die hiesigen Hardcore-Metalheads auch gleich den Bereich vor der Bühne füllten und vermutlich keine Aufforderung zu Circle und Moshpits gebraucht hätten, wie etwa im obigen Bild um den festmontierten Mülleimer herum, der offenbar auch als Sitzplatz zum Essen geeignet ist.
Wie sich’s für Metalcore gehört, gab’s ordentlich Energie auf die 12, und auch nicht eintönig, sondern mit durchaus abwechslungsreichen Stücken. Hörenswert! (Wenn man’s auch mal härter mag. Aber das mag ich ja auch.^^)
Dann auf der kleinen Bühne die kurzfristig eingesprungenen Münchner von Snake, „80s Acoutic Rock“, „acoustic“ v.a. deswegen, weil sie nicht in Vollbesetzung da waren. Ihr erst dritter Auftritt, wenn ich mich richtig an die Einleitung erinnere, und warum sie gerade über Schlangen singen, wüssten sie selber nicht.^^ Jedenfalls hatten sie so auch ein Thema zur Dekoration.
Es war jetzt vielleicht nicht die größte musikalische Offenbarung, aber schon flott und unterhaltsam und mehr als nur Pausenmusik.
Nebenbei ging übrigens noch jemand mit einer Spendendose herum, der sicher auch gerne mehr Besucher gehabt hätte, und ein paar übrgig gebliebene Stücke Zitronenkuchen vom Kuchenstand wurden netterweise noch verteilt.
Zum Abschluss des Wochenendes dann, auch mit etwas Soundcheck-Verspätung, legten ab 20:35 die Münchner Alternative-Rocker Victorious Sons los – in der Anmoderation, wenn ich mich recht erinnere, stilistisch mit den Red Hot Chili Peppers und noch einer Band verglichen, und irgendwie passt das auch.
Leider weiterhin mit mengenmäßig mageren Publikum – ich stand da im Halbkreis sogar die meiste Zeit in der ersten Reihe! (Erst zum letzten Lied kamen einige auf Aufforderung nach vorne und nicht nur vorübergehend der eine oder andere Einzelne.) Schade, die Band – wie die anderen auch – hätten auf jeden Fall mehr verdient. Eventuell wäre bei einer tatsächlich offenen Location außerhalb des Freibads mehr los gewesen – wo andererseits bei Freibadwetter die „Doppelbesucher“ gefehlt hätten…
Mit dem richtigen Gefühl und Groove war das jedenfalls ein toller Auftritt – inklusive Cover von Creams Sunshine Of Your Love und einer Akustik-Session.
Und gegen 21:40 waren sie schon fertig. Vom Zeitplan her – mit vorgeschriebenem Ende um max. 22:00 Uhr – hätte auch noch eine Viertelstunde mehr reingepasst (die Organisatoren mussten sich dann auch noch verabschieden und allen danken) – aber egal; da haben schon viele Leute, die wegen des Nichtfreibadwetters nicht da waren, was verpasst.