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Konzerte

Apokalyptische Bässe

Ein kurzer Konzertbericht zu Apocalyptica am 27.10.2015 in der TonHalle München – mit Tracer aus Australien als Vorgruppe. Aber ohne die aus meinen bisherigen Konzertberichten bekannten Fotos, denn ich will mich in diesem Konzertherbst mehr aufs Selbstsehen konzentrieren und nicht immer die Kamera aus der Hosentasche herausfummeln, deswegen nur dieses eine von der leeren Bühne:

Apocalyptica IMG_1088 davor

Tracer legten auch pünktlich mit ihren ca. 35 Minuten los – Stoner Rock soll’s sein, eines dieser Genres, die ich nur schwer einordnen kann… jedenfalls war’s ein guter Anfang, auch wenn’s vom Stil, wie anderswo schon erwähnrt (etwa hier für Köln), vielleicht nicht die perfekte Kombination war, so war zumindest der vordere Teil des Publikums nicht ganz regungslos, und ich meine, es kam auch einmal unaufgefordert rhythmisches Klatschen auf. :) Guter Beginn jedenfalls.

Die finnische Hauptband mit ihren Celli ist natürlich immer wieder etwas Besonderes (2011 hab ich sie ja auch schon besucht) – mit ihrer Kombination aus instrumentalen Eigenkompositionen und Covers v.a. von Metallica wie auch mit „normaleren“ Liedern, erstmals fürs aktuelle Album samt Tour mit festem Sänger. Und entsprechend begeisternd war das Ganze auch…

…mit einer Ausnahme: Während im Mittelteil, wo die Celli dominierten und höchstens von einem kleinen Schlagzeug am Rand der Bühne unterstützt wurden, alles bestens war, waren beim Haupt-Schlagzeug die Bässe schon abartig heftig eingestellt. Sowas sollten sie eigentlich nicht nötig haben. Platzwechsel um ein paar Meter nach vorne oder hinten, soweit möglich, haben auch nur bedingt geholfen. So hat das – zumindest mir – keinen rechten Spaß mehr gemacht, und ich bin dann auch vorzeitig gegangen. Schade, denn wie gesagt, der Rest war ja toll…

(Eine Setlist wird sicher bald jemand auf setlist.fm eintragen.)

Der Rest und der Junge

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Der Rest von Queen + Adam Lambert (33) ist gemeint – beim Konzert gestern (2.2.2015) in der Münchner Olympiahalle (anscheinend nicht ganz ausverkauft, so halb hinter der Bühne und unten in der Arena gab’s wohl noch ein paar Restkarten, lt. engl. Wikipedia aber am Ende mit 11,857 Leuten ausverkauft; es wurde natürlich noch voller als auf meinem frühen 1. Bild). Als Queen-Fan wollte ich es mir natürlich nicht entgehen lassen, Brian May und Roger Taylor nochmal – auf ihrer möglicherweise letzten Tour – live zu erleben. Und war – mit gewissen Zweifeln – gespannt, wie sich Adam als Frontmann so macht.

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Wo 2005 und 2008 mit Paul Rodgers das Treffen dreier Rockveteranen auf Augenhöhe noch auf eine bodenständigere Art bombastisch war, hat man hier anscheinend den Glamour der Anfangszeit in die Moderne geholt und noch ’ne Schippe oder zwei draufgelegt, angefangen bei den Klamotten (nicht nur) von Adam und nicht endend bei seiner teils kapriziösen Performance.

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Brian mit Kamera auf der Gitarre:
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(Ein stereoskopisches Rundum-Selfie-mit-Publikum hat er später auch wieder gemacht; wird er im Laufe des Tages sicher noch twittern.)

Dazu ein aufwendiges Bühnenbild mit rundem Teil hinten (das sich – irgendwie unmotiviert – auch mal in die Horizontale absenkte) und Bühnenfortsatz, um damit das Q zu bilden, an allen möglichen Stellen mit verschiedenartigen Lichteffekten, die natürlich auch gewohnt professionell eingesetzt wurden.

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Alles in allem – auch wenn’s nicht unbedingt so „over the top“, so übertrieben glamourös-bombastisch hätte sein müssen, und irgendwie denke ich, würde Freddie noch leben, wäre es mit ihm auch nicht ganz so geworden – hat’s durchaus ganz toll zusammengepasst, eine stimmige, großartige Unterhaltung über ca. 2 Stunden und 20 Minuten…

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…inkl. Ende (God Save The Queen), exkl. unnötig und störend langem Intro (dem atmosphärischen Track am Ende von Made In Heaven; bin mir nicht sicher, ob in voller Länge von 22 Minuten, aber auf jeden Fall über 15). Quasi der Ersatz für die nervige Umbau/Soundcheck-Warterei bei Konzerten mit Vorgruppe… Aber als es dann losging, war das auch egal.

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Adam hat auch seine Pause gehabt, als Brian alleine akustisch Love Of My Life, äh, singen hat lassen – was ja gerade bei solchen großen alten Bands sowieso ein tolles Erlebnis ist, wenn quasi die ganze Halle bei fast allen Liedern mitsingt –, oder in sparsamer Instrumentierung ’39 oder dann mit Roger am Mikro bei A Kind Of Magic. Und Freddie erschien gelegentlich auf der großen Videowand.

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Adam Lambert hat seine Sache jedenfalls toll gemacht, auch die anderen – neben Brian und Roger, denen man ihr Alter schon ansieht (67 bzw. 65), die aber gerade zum Ende hin nochmal alles aus sich heraus geholt zu haben schienen, auch Rogers Sohn Rufus Tiger (bald 24), der zusätzliche Drums beigesteuert und sich auch mal ein „Duell“ mit ihm geliefert hat, Spike Edney, altgedienter Live-Keyboarder bei Queen, und ein gewisser Neil Fairclough am Bass, der auch mal ein Solo spieleń durfte.

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Ganz zum hohen Glam-Level passte natürlich auch der graugelockte Gitarist im goldglänzenden Gewand bei Bohemian Rhapsody. So lächerlich das für sich betrachtet auch aussieht…

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Hätte es Freddie, für den es ja auch gewesen sein soll, wie hin und wieder betont wurde, gefallen? Ich weiß es nicht. Als Fazit ist klar: Es ist natürlich nicht wirklich Queen. Aber näher dran kommt man heutzutage nunmal nicht, man hat jedoch gewissermaßen, wie der Rockantenne-Reporter vorhin sagte, „den Spirit weiterleben lassen“ (wenn auch, wie ich finde, mitunter etwas übers Ziel hinausschießend), und letztendlich kam dabei ein großartiges, unterhaltsames Konzert heraus.
:rocks:

» Setlist

Harte Schweizer Kerne und ein Monster-Schrägstrich

Zwei Konzerte im Abstand von zwei Tagen (und eine Lego-Vereinsfeier dazwischen, von der hier aber nicht die Rede sein soll): am 20.11.2014 Gotthard mit Hardcore Superstar in der Tonhalle München, am 22.11. Slash (feat. Myles Kennedy and the Conspirators) mit Monster Truck als Vorband im Zenith. (Wobei ich nur etwas mit dem iPhone geknipst und mich ansonsten aufs Konzert konzentriert habe. Also schaut am besten nur diese kleinen Versionen der Fotos an, in groß sehen sie vielleicht noch weniger gut aus…)

Gotthard

Zunächst die Hardrocker/Sleazerocker von Hardcore Superstar aus Schweden.

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Sie boten einen ordentlichen Einstand von rund 55 Minuten, und auch wenn sich manche Songs recht ähnlich anhörten, war genug Abwechslung (inkl. Ballade) dabei. We Don’t Celebrate Sundays dürfte das bekannteste Stück gewesen sein.

Dann die Hauptband aus der Schweiz mit vollen 2 Stunden und 10 Minuten (Setlist).

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Gute Stimmung in der Halle und auf der Bühne, etliche kleine Einlagen und Gelegenheit zum Mitsingen – z.B. vor einer Ballade mit Akkordeon mal schnell die ersten paar Noten von Smoke on the Water, das Publikum „singt“ weiter, oder diverse Stellen in ihren eigenen Liedern; bei Starlight (mit extralangem düdüdüdü-Intro) sogar mit einigen Leuten aus dem Publikum auf der Bühne.

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Das Publikum durfte auch buhen – nämlich gegen den Bühnenhelfer, der nach dem ersten Lied der Zugabe dem Gitarristen die Gitarre weggenommen hat, weil’s schon so spät war. Nette schauspielerische Einlage, wenn auch etwas gekünstelt – aber das macht auch nix. :)

Auf jeden Fall ein großartiges Konzert… :rocks:

Slash

Mit richtig gutem Rock aus Kanada von Monster Truck

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…einer Vorband, bei der man denkt, sie hätte ruhig länger als 35 Minuten spielen können. (Setlist, Hörbeispiel).

Dann kam der Gitarrenveteran mit Zylinder – und natürlich der dazugehörigen Band mit dem von Alter Bridge bekannten Sänger. Wobei für zwei Lieder auch Todd Kerns ans Mikro durfte – eines mit tieferer, härterer Stimme gesungen (beim Original auf dem Album ist’s Motörheads Lemmy), eines im Falsett (oder so, jedenfalls höher).

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Insgesamt sieben von 20 Titeln waren überigens von Guns N‘ Roses – und nicht nur bekannte Hit-Singles. Aber natürlich auch fast genauso viele vom aktuellen Album (Beispiel; Setlist). Dazu kam ein 15-minütiger Instrumental-Teil, quasi ein begleitetes Solo, d.h. Slash zeigt sein Können an der Gitarre, während Schlagzeug, Bass und Rhythmusgitarre einen Hintergrund bilden, der einerseits zwar mehr Abwechslung vertragen könnte, den man andererseits aber auch kaum beachtet, weil ja Slash zurecht der Mittelpunkt dieses Abschnitts ist.

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Am Ende waren dann auch hier, nach Paradise City als Zugabe, über zwei Stunden rum, und auch hier war’s einfach Klasse. Nur nicht ganz so viel Publikumsinteraktion wie bei Gotthard.

:rocks:

Kann Spuren von Kirschen enthalten

Oder anders gesagt: Wie schon im Bericht zu den Bahnproblemen angekündigt, hier ein kurzer Konzertbericht von Black Stone Cherry am 13.10. in München (Optimolwerke/Theaterfabrik) mit Vorgruppe Tracer. (Da ich diesmal keine Lust hatte, viel zu fotografieren, gibt’s nur ein paar iPhone-Fotos.)

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Die Vorgruppe (1. Bild) lieferte einen ordentlichen halbstündigen Hard-Rock-Auftakt, auch die Publikumsinteraktion haben sie nicht vergessen. Klang ganz gut, Problem war eigentlich nur, dass man (=ich und offenbar viele andere) ihre Lieder nicht kannte.

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Bei den Kirschen – die ich ja schon 2011 (als Vorgruppe) und 2012 gesehen habe – war das natürlich anders, und entsprechend toll war die Stimmung bei den 90 Minuten voller kraftvoller, teils härterer, teils gefühlvollerer Songs mit viel Mitgesang, v.a. beim mittlerweile wohl obligatorischen „Peace Is Free“-Ende…

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…kurz: ein Konzert, bei dem eigentlich alles gepasst hat. So kann man gern Live-Rock’n’Roll unterstützen und am Leben erhalten (wie sich der Sänger sinngemäß bedankt hatte).
:rocks:

» Setlist

Rot-Rot-Schwarz

Nein, das ist keine politische Aussage oder die nächste Variante in den Münchner Stadtratsverhandlungen, auch keine kaputte Ampel, sondern die Abfolge der Haarfarben der Sängerinnen gestern Abend (22.5.) in der Backstage-Halle in München: Lyriel als unangekündigte Vorband, Stream of Passion als angekündigte Vorband und natürlich die Hauptband Xandria.

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Lyriel begannen mit ihrem Folk Metal (wie’s die Wikipedia nennt) mit Geiger und E-Cellistin – 18 Minuten vor offiziellem Konzertbeginn um 20 Uhr in fast schon familiärer Atmosphäre in der kleinen (und (wieso??) nicht ausverkauften) Halle1.

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Ihre ca. 35 Minuten waren ein gelungener Auftakt für den Abend, nicht zuletzt da musikalisch und stimmlich vielseitiger und interessanter als so manch andere Vorvorband, die mir schon begegnet ist.

Nach minimaler Umbaupause dann der leidenschaftliche Strom, deren Rotschopf ihre Haare auch mehr bewegte (leider nicht ordentlich fotografiert, das im 2. Bild ist der Gitarrist) – und die insgesamt erwartungsgemäß schon die erste Steigerung des Abends darstellten. Die Sängerin meinte, sie als Mexikanerin müsste eigentlich mit der Hitze in der Halle – die angesichts der Hitze draußen nicht überraschend war – besser klarkommen… nun, zum Glück gab’s Bereiche in der Halle, wo man’s im Stream of Lüftungsanlage gut aushalten konnte. :)

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Eine Geige hat sie auch mal ausgepackt.

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So war diese Band mit ihrem Progressive/Symphonic Metal schon für sich ein schönes Konzert (ca. 45 Minuten), aber natürlich sollte da noch jemand kommen…

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…nämlich Xandria mit Dianne van Giersbergen (nicht verwandt mit Anneke) als Sängerin – nachdem sie in den letzten Jahren öfter mal die Sängerin gewechselt hatten, bleibt diese hoffentlich etwas länger…

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…denn die Sopranistin hat’s nicht nur stimmlich drauf, sondern auch von der Bühnenpräsenz her, quasi eine nicht zu divenhafte Diva, die den – zahlreichen und verdienten – Applaus aberntet.

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Aber auch die Gitarristen verstecken sich nicht. Brauchen sie auch nicht. Gilt auch für den Drummer, nur hab ich von dem kein genaueres Foto.

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Abwechslungsreiche, mal schnelle, harte, mal balladische gute 90 Minuten waren’s dann – die Setlist wird sicher mal jemand bei setlist.fm eintragen, schien aber denen von Anfang Mai zu entsprechen.

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:rocks:

(Der Wind draußen wollte es dem stürmischen Applaus wohl nachmachen – fast hätte ich es bedauert, keine Jacke dabeigehabt zu haben.)

  1. offiziell anscheinend ausgelegt für 366 Besucher, Notausgänge ausreichend für 800 Besucher []