- Wieder tolle Fotos bei The Big Picture, diesmal von der Eröffnungsfeier in Vancouver.
- In eigener Sache: Im Agyon-Blog gibt’s die neueste esoterische Suchanfragenbeantwortung.
- Die personifizierte Wissenschaft schreibt wieder, diesmal an die „Alternativmedizin“ – inkl. eigener Therapieideen (engl.).
- Eine Astrologin droht mit Klage gegen Wahrsagerchecks Artikel „Astroblabla für Managementseminar“
- Wie eine unisinnige Einheit – nämlich miles per gallon – das Klima gefährdet.
- Gibt es gute Mathe-Witze?
„Diese Entdeckung hat den Nobelpreis verdient!“
Diese Entdeckung hat den Nobelpreis verdient!
Ab heute werden Fachbücher neu geschrieben…
Die erste Erlebensversicherung der Welt!
Was würdet ihr von einer ganzseitigen Werbeanzeige – gefunden in der Bäckerblume1 46/2009, beworben wird „NattoCalcin“ von Dr. Hittich® Gesundheits-Produkte aus den Niederlanden (mit zusätzlicher deutscher Postfachadresse) – halten, die mit den ersten beiden Sprüchen über der eigentlichen Überschrift „Ein Mittel aus der Apotheke der Natur bringt die Sensation für gesunde Arterien und Knochen!“ und mit dem dritten als hervorgehobene Zwischenüberschrift im Text wirbt? Wo würdet ihr sie auf einer Seriositätsskala von 0 bis 10 einordnen?
Wahrscheinlich – hoffentlich!, angesichts solcher absurd vollmundiger Versprechen – ungefähr da, wo die Verbraucherzentrale Hessen die Werbung derselben Firma für ein anderes Produkt („Dr. Hittich Blasen-Kraft“) angesiedelt und erfolgreich als irreführend abgemahnt hatte – in der Pressemeldung (PDF) vom 9.11.2009 heißt es u.a.:
„Wir haben den Firmeninhaber Dr. Hittich schon seit langem wegen irreführender Werbung für Nahrungsergänzungsmittel im Visier“, so Andrea Schauff von der Verbraucherzentrale Hessen. „Auch die Internetwerbung für viele seiner selbsternannten Wundermittel ist offenkundig unlauter.“ Da der Vertreiber nicht in Deutschland sitzt, ist er rechtlich nur schwer zu belangen, umso erfreulicher ist daher die erfolgreiche Abmahnung.
Da wird’s wohl nichts mit dem Nobelpreis – auch ohne dass Alfred Nobel (Bild oben) lange nachdenkt. Und auch für den Ignobelpreis ist dieser saubere Herr Dr. wohl zu banal und gewöhnlich… da können die noch so viel für ihre angeblichen Wundermittel (bei denen es mich sehr wundern würde, wenn außer dem Hersteller irgendjemand wirklich davon profitiert) werben und die Kunden mit Werbepost überschwemmen, wovor zumindest bei wer-weiss-was jemand vor 3 1/2 Jahren gewarnt hat.
(Nachtrag:) EsoWatch über Dr. Hittich Gesundheitsmittel
Und bitte auch die Kommentare unten beachten.
- eine kostenlose bei einigen Bäckereien ausliegende Kundenzeitschrift – die Anzeige war leider auf der Rückseite, auf der sonst Rätsel und Witze sind, die eigentlich den Hauptgrund dafür darstellen, dass ich dieses Heftchen überhaupt mitnehme… [↩]
Projekt 42/5: Konserve
Das ist das November-Thema von Projekt 42 beim Zementblog, zu dem die Teilnehmer einen Text schreiben sollen – bin ich tatsächlich der erste Teilnehmer diesen Monat? Was ist denn da los?
Nun ja, hier meine kleine Geschichte:
Es war sein erster Arbeitstag in der neuen Stadt, an seiner neuen Wirkungsstätte. Und es war ein großer beruflicher Aufstieg: von einer kleinen Provinzklinik zum angesehensten Krankenhaus der Landeshauptstadt. Doch dieser Aufstieg war auch verdient, denn er war gut. Ach was, gut, er war „der beste, den er je gesehen hat“, wie es der Direktor des angesehensten Krankenhauses formuliert hatte, als er bei ihm in der Provinz zu Besuch war.
Seine alten Arbeitgeber und Kollegen ließen ihn nur ungern ziehen, doch wussten sie wie er selbst auch, dass er zu Höherem berufen war. Und so wurde er überschwenglich an seinem neuen Arbeitsplatz begrüßt und zu seinem eigenen Büro geleitet. Sein eigenes Büro! Ein Büro, das er selten benutzen würde (außer für den allfälligen Papierkram), denn er würde überall dort sein, wo er gerade gebraucht wurde, und das konnte fast überall im riesigen Gebäudekomplex sein.
So wurde er, kaum angekommen, auch schon zum ersten Einsatz gerufen. Und wie sollte es anders sein, er erledigte ihn mit Bravour und fast in Rekordzeit, und alle Anwesenden applaudierten, als er auch schon im nächsten Raum verlangt wurde.
Er war ein Meister seines Fachs. Das hieß nicht, dass andere nicht auch zu dieser Aufgabe in der Lage wären – Notfallsanitäter etwa, die sie quasi nebenbei erledigten; dort kam es schließlich darauf an, schnell zu sein, dort wurde nicht viel Wert auf die Ästhetik und die Meisterhaftigkeit speziell dieser speziellen Tätigkeit gelegt. Doch er, der Spezialist, konnte natürlich nicht überall gleichzeitig vor Ort sein.
Und so konnte er, der Spezialist, am Abend seines ersten Arbeitstages in der neuen Stadt zufrieden in den Sessel sinken. Alles war optimal gelaufen und alle waren beeindruckt. Wie viele Blutkonserven hatte er heute…? Ach, egal, einen Meister kümmern solche schnöden Zahlen nicht. Erst recht nicht den vielleicht besten Konservenöffner der Welt.
Links und Video der Woche (2009/46)
- Über Lars Fischers Bundestags-ePetition „Kostenloser Erwerb wissenschaftlicher Publikationen“ alias Open Access – Link zur ePetition
- „Eine faszierende und umfangreiche Infografik zum Thema 2012“ (englisch)
- In eigener Sache: Die neuesten Esoterik-Suchanfragen-Beantwortung im Agyon-Blog.
- CollegeHumor-Video: Urban Legend ER (engl.) (via Bad Astronomy)
- Ein ausgefallener Billard-Trickstoß mit Dominosteinen (via Diax’s Rake, dessen Artikel über Fundamentales in der Physik auch lesenswert sind):
Links und Videos der Woche (2009/42)
- Wieder ein Unternehmen, das Lust darauf hat, seinen Ruf durch, äh, interessante Abmahnungen, äh, neu zu gestalten: Jack Wolfskin mahnt Pfoten-Designs ab (derzeit überlastet? » hier im Google-Cache)
- Kupfer- und Magnet-Armbänder sind nutzlos gegen Arthritis (engl.)
- Pianoman braucht wirklich ein eigenes Blog – bei Florian schrieb er ein ganzes Homöopathie-Kritik-Essay als Kommentar
- In eigener Sache: Mein „Esoterik-Shop“ bietet nun auch einen esoterischen Namensgenerator. Beispiele gefällig? Ath’Famava, Sanan-Hyda, Tireion, Esmea-Iel, …
- 10 Dinge, über die man nicht mehr twittern sollte (engl.) (via @wuestenigel)
- Ein Zeitraffer-Video von der Fürther Kirchweih (via @TomasSch):
(Hier war etwas als Flash-Objekt eingebunden. Nicht mehr zeitgemäß.)
- Eine Klavier-Treppe spielt Musik (via @astrodicticum):
- Blechbläser spielen Bohemian Rhapsody – inkl. einiger witziger Einlagen (via @gillyberlin):
https://youtu.be/hBLm747tyn0