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Musik

Album-Songs des Tages (28.10.)

Ja, schon wieder Queen – in dieser Jahreszeit gab’s eben viele Veröffentlichungen, und so kümmern wir uns heute um das Album News Of The World (Wikipedia, Texte), das am 28.10.1977 erschienen ist. Im Rahmen der aufkommenden Punk-Bewegung ist Queen hier näher zu den Wurzeln gegangen und hat einen nicht so aufwendig produzierten Sound gewählt – Brian May hat’s als „rootsier“ bezeichnet (engl. Wikipedia).

Die Hits „We Will Rock You“ und „We Are The Champions“ kennt ja jeder, aber das Album hat natürlich noch mehr zu bieten – von dem ich euch hier eine kleine, abwechslungsreiche Auswahl biete.

Da wäre etwa das skurrile „Get Down Make Love“, das übrigens auf dem Album ohne Synthesizer auskommt und dessen Mittelteil live noch skurriler wird…

» Get Down Make Love Album-Version

» Get Down Make Love Live in Montreal

 

Aber es geht auch gefühlvoller – kurioserweise(?) von Brian May geschrieben und gesungen und
Zunächst traurig (und mit Freddie in den Backing Vocals), wenn Brian den Tod der Katze, die er als Kind hatte, reflektiert:

» All Dead, All Dead

Und nun beschwingter über den Aufstieg und Fall eines Trompeters – aufgenommen in einem Take (und ganz ohne Freddie):

» Sleeping On The Sidewalk

https://youtu.be/HhsBg6EKT-4

 

Wenn schon Brian singen darf, lassen wir auch Roger mal zu Wort (und Rhythmusgitarre und Bass) kommen – und das nicht unbedingt in typischem Queen-Stil:

» Fight From The Inside

 

Zum Schluss muss natürlich noch Freddie ans Mic – und das ebenfalls gefühlvoll. Gut, das Album hat auch härtere Sachen zu bieten, so etwa It’s Late und Sheer Heart Attack, aber (1) gab’s die auch als Singles und (2) kann ich nicht das ganze Album hier bringen, deswegen nur unkommentiert als Links. Also auf, Freddie, sei melancholisch:

» My Melancholy Blues

Queen-Single des Tages (26.10.)

Schon wieder eine Queen-Single, heute „Under Pressure“ von Queen & David Bowie vom 26.10.1981 vom Album Hot Space, das im darauffolgenden Mai erschien.

Zunächst zur A-Seite, die (eher zufällig in einer Jam-Session in den Mountain Studios in Montreux, die damals im Besitz von Queen waren, zustande gekommene) Zusammenarbeit mit David Bowie:

» Under Pressure (Video)

» Under Pressure (live in Montreal)

» Feel Like (Demo) – der Ursprung von Under Pressure, mit dem Queen nicht so recht zufrieden waren; da kam die Bowie-Session gerade recht… (nur Audio)

» Text

 

Die B-Seite heißt „Soul Brother“ und ist nicht auf dem Album zu finden. Das Besondere an diesem gefühlvollen Song sind die Verweise auf andere Queen-Songs:

„Sure he’s got style“ (Bring Back That Leroy Brown), „he’s my best friend“ (You’re My Best Friend), „he’s my champion“ (We Are the Champions), „he will rock you rock you rock you“ (We Will Rock You), „he’s the saviour of the universe“ (Flash), „he can make you keep yourself alive“ (Keep Yourself Alive), „’cause he’s somebody somebody you can love“ (Somebody to Love), „when you’re under pressure feeling under pressure“ (Under Pressure).
(Wikipedia)

» Soul Brother (Standbild-Video)

https://youtu.be/Sl0c9qkG97E

:bow: Was täten wir nur ohne David R. Fuller, der so viele Queen-B-Seiten, -Alternativversionen und -Demos hochgeladen hat…

» Text

Atmosphäre

Atmosphäre wird im Wiktionary so definiert:

[1] Astronomie: Gashülle eines Himmelskörpers
[2] Stimmung
[3] gasförmiges Medium in einem abgeschlossenen System
[4] alte Einheit des physikalischen Drucks

1 und 4 lassen wir hier mal weg, zu den anderen beiden sag ich mal obergeil und zum Schneiden. :mrgreen: Und zwar bezogen aufs Konzert von Saltatio Mortis (auf deutsch Totentanz1), gestern Abend auf dem Backstage-Werksgelände in München. Mittelalter-Punk/Folk-Metal (laut Wikipedia) vom feinsten!
:rocks:

Hier mal eines meiner wenigen Fotos von ungefähr der Mitte des Konzerts – standardmäßig in nachbearbeiter Form, aber wenn ihr mit dem Cursor drüberfahrt in Original-Atmosphäre. Naja, im Mittelalter gab’s eben noch keine Klimaanlagen…2

sm1

Sie haben viel vom aktuellen Album gespielt – und passenderweise wurden in „Wir sæen den Wind“ die beiden Wörter, die jeweils das halbe Publikum rufen durfte, eingebayrischt:

Mir san
Der Dolch, der die Fesseln schneidet.
Mir san
Der Sturm, der die Geister scheidet.

Vorgruppe war Feuerschwanz – weniger Metal und mehr komödiantisches Mittelalter samt Ritterrüstung und Geige.

Auf dem Backstage-Gelände gibt’s auch noch eine zweite Halle, und da die Warteschlange für Saltatio Mortis halb um jene Halle herumging, standen wir (im Regen) eine Zeit lang direkt hinter deren Bühne, auf der die Vorgruppe des anderen Konzerts (Cannibal Corpse) schon begonnen hatte (was durch ein paar Fenster zu sehen war) – also waren wir wirklich backstage! ;)

Hier noch ein etwas schiefes Panorama von der Halle während der Umbau-Pause.

Backstage-Panorama

Backstage-Panorama

» unbehandelte Originaldatei (ISO 1600, 7152×1080, 2.6MB)

Das war übrigens auch der erste richtige Praxistest meiner neuen Hosentaschenkamera, der Sony DSC-WX1, die zum einen im Dunkeln mehrere Fotos verrechnen kann (bei unbewegten Szenen, was bei einem Konzert nichts bringt), zum anderen direkt Panoramen erstellen kann – man führt die Kamera im Halbkreis, alles andere macht sie selber. Und wie sich’s für eine 10-Megapixel-Kompaktkamera „gehört“, rauscht sie auch ordentlich… Irgendwann demnächst werd ich wohl mehr darüber schreiben.

  1. auch wenn ich auf dem Heimweg „Todessprung“ getwittert hatte :oops:  ↺
  2. bei Subway to Sally war’s ähnlich, da hatte die Luft nur mehr Platz in der größeren Halle, um sich zu verbreiten ↺

Queen-Single des Tages (23.10.)

Singles Und schon wieder eine Queen-Single – zumindest teilweise. Heute geht’s nämlich um die erste posthume Single „Heaven For Everyone“ vom 23.10.1995, doch diese ist „nur“ eine neu eingespielte Version des Liedes, das ursprünglich 1988 von Roger Taylors Neben-Band The Cross veröffentlicht wurde (wobei Roger es möglicherweise eigentlich schon 1986 nach den „A Kind Of Magic“-Sessions geschrieben haben soll).

Auf jeden Fall wurde es damals in zwei Versionen aufgenommen, nämlich einmal mit Roger und einmal mit Freddie als Sänger (und dem jeweils anderen nur für die Backing Vocals):

» The-Cross-Version, gesungen von Roger Taylor (Video)

» The-Cross-Version, gesungen von Freddie Mercury (nur Ton)

» Queen-Version mit, äh, künstlerischem Video:1

 

Aber in dieser Beitragsserie geht’s ja nicht zuletzt auch um die B-Seiten, und das ist in diesem Fall (bei den Queen-Singles von 1995) „It’s A Beatiful Day“, das eigentlich aus einer Improvisation von Freddie entstanden ist. Auf dem Album war das Lied übrigens zweigeteilt am Anfang und als Reprise am Ende.

Und lasst euch nicht vom ruhigen Anfang täuschen, es wird noch lauter. :)

» It’s A Beautiful Day (Fan-Video)

https://youtu.be/803lbq0JTrs


Foto: clix/sxc

  1. eigentlich noch einer der ansehnlicheren Kurzfilme zu den Made-In-Heaven-Songs aus „Queen: The Films“, die bei den Fans nicht sonderlich beliebt waren… ↺

Projekt Hörsturz 6

Projekt Hörsturz Zeit für Runde 6 im „Projekt Hörsturz“ von freeQnet, bei dem die Teilnehmer alle zwei Wochen fünf Songs anhören und bewerten, und während draußen der doch wieder einsetzende Regen mir die Entscheidung „Spaziergang oder nicht“ abgenommen hat, werde ich genau dies tun:

  • Jet Lag Gemini – Fit To Be Tied (von symBadisch)
    Legt ja schon mal schön rockig mit verzerrter Gitarre los und geht auch schön flott weiter. Sogar mit Gitarrensolo-Strophe. Gefällt mir. Schade nur, dass die Stimme da nicht ganz mithalten kann, die ist irgendwie zu gewöhnlich-alternativrockig und nicht stark genug. Trotzdem recht gelungen:
    4 von 5 Sternen 4 gar nicht wütende Jetlags1
  • Alestorm – Captain Morgan’s Revenge (von Sir Donnerbold)
    Während der Regen stärker wird, wenden wir uns den harten Piraten zu, die über solcherlei Wetter nur lachen dürften. Schnell und hart machen sie jedenfalls schon zu Beginn auf sich aufmerksam, und so geht’s mit leichten Variationen weiter – in der Mitte etwas schwächelnd, aber bei knapp 7 Minuten ist ja genug Platz… Als wäre Manowar versehentlich auf eine Pirateninsel geraten (und das meine ich positiv). Eine teilweise recht piratig-folkige Instrumentierung, die von mir aus auch etwas zurückhaltender hätte sein können, Stimme und Chor passen auch zum Thema.
    4½ von 5 Sternen 4½ (noch) gefüllte Buddeln voll Rum
  • Nephew – Va Fangool! (von Doro)
    Die Sonne traut sich auch wieder zaghaft hervor – gefällt ihr, was sie hört? –, also schnell weiter, hoffentlich bleibt’s so. Hm, jetzt wird’s elektronisch-rockpoppig und (bis auf ein kleines bisschen Englisch) sprachlich unverständlich. Eingängiger, etwas regelmäßiger Rhythmus, hymnenartiger Refrain, aber insgesamt ist mir der Song gerade verglichen mit den beiden ersten zu elektronisch. Mag auf einer 80er/90er-Party gut ankommen…
    3 von 5 Sternen 3 anfeuernde Fans
  • Ida Maria – I Like You So Much Better When Youre Naked (von kasumi)
    Junge Frau rockt sich alternativ/punk-esk2 mit flottem Standard-Rhythmus und sprachlichen Ausbrüchen zum einen Ohr rein und zum anderen raus, ohne viel Eindruck zu hinterlassen – daher gibt’s auch die Mittelwertung:
    2½ von 5 Sternen 2½ mal Ohrenarzt gespart
  • Mutter – Der Krieg ist vorbei (von Postpunk)
    Der Krieg zwischen Sonne und Regen? Schön wär’s… Die schlechte Tonqualität sollte ich dem Video nicht ankreiden, die störenden dazugehörenden Soundeffekte auch nicht, aber davon abgesehen kann ich diesem düsteren, am Ende zu einem Mischmasch verschmelzenden Protestler-Rock, der auch gut in frühere Jahrzehnte passen würde, nicht allzuviel abgewinnen. Auch nicht nach mehrmaligem Hören.
    2 von 5 Sternen 2 desillusionierte Krieger

Wäre gut, wenn jetzt die Sonne rauskäme, aber der war das letzte Lied wohl zu düster. Und während ich den Durchschnitt ausrechne – 3,2 –, den Vorschlag raussuche – Subsignal: „Where Angels Fear To Tread“ – und mir dabei noch mal die Piraten reinziehe, geht der Regen auch schon wieder los.

  1. bitte nicht hauen, weil ich mir so eine Punkt-Benennung anderswo abgeschaut habe ;)  ↺
  2. irgendwelche „tollen“ Wortformen muss man bei einer Rezension doch verwenden… ↺