Links und Video der Woche (2011/17)

Ein kerniges Gedicht

Projekt 42 Grade noch rechtzeitig mein nächster Beitrag zum Projekt 42 – bei dem die Teilnehmer mehr oder weniger spontan einen Text zu einem vorgegebenen, meist mehr­deutigen Wort schreiben sollen –, und in diesem Monat ist das Thema „Kern“. Und ich hab mal wieder etwas (in einem irgendwie „verschobenen“ Versmaß) gedichtet…

 

Der Kern
ob von Hunden
Funden
oder der Arbeit von Stunden
ist von fern
meist nicht zu sehn
man muss fühlen
auf die Zähn‘
oder wühlen
in der Masse
denn wer findet
es schon klasse
wenn erblindet
vom Schein
man glaubt schnell
‚ist das fein!‘
wenn ganz grell
ist der Lug
und teuer
der Trug
ungeheuer
letztlich die Verschwendung von Hirn, Zeit und Geld
wenn man ignoriert, wie sie wirklich ist, diese Welt

„Gewidmet“ allen Astrologen, Numerologen, Cranks und sonstigen Esoterikern und Pseudowissenschaftlern…

 

Projekt Hörsturz 44

Projekt Hörsturz Und schon wieder Zeit für eine neue Runde im Projekt Hörsturz, bei dem die Teilnehmer alle zwei Wochen einige Songs bewerten – diesmal wieder eine normale Runde.

  1. De Drangdüwels – Överfahrt (von Michael)
    Von last.fm wird der Download ja noch einigermaßen seriös sein… Nun gut, das Lied ist für ein „deutsches“ ja schön flott und nicht so schlimm wie befürchtet. Noch ’n richtiges Schlagzeug dazu und auf Irisch übersetzen, und schon, ähm, naja.^^
    5 von 10 Sternen 5 Überfahrten
  2. Opeth – Burden (von Tenza)
    Der Gesang beginnt ’n bisschen arg schmalzig, die Musik steigert sich immerhin wie erwartet und macht das Ganze dann doch zu einer ganz ordentlichen Metalballade. Für Opeth sind 7:42 doch eher kurz, oder…?
    7 von 10 Sternen 7 Lasten (die jemand anderes trägt)
  3. Q and not U – Soft Pyramids (von Kristin)
    Interessanter Schlagzeug-/Percussionrhythmus, bei dem man sich fragt, ob er die restliche Sanftheit des Lieds untergräbt oder gekonnt trägt. Aber insgesamt passt’s doch.
    7 von 10 Sternen 7 Plüschpyramiden
  4. The Naked And Famous – All Of This (von Freddi)
    Ordentlich, aber zeitweise ein bisschen eintönig. Und ein Etikettenschwindel – ich seh weder Berühmte noch Nackte.^^
    6 von 10 Sternen 6 sind nicht alles
  5. Middle Class Rut – New Low (von LemonHead)
    Interessante Kombination von hohem Gesang und (teilweise) dunklen Gitarrenklängen. Auch sonst der bisherige Höhepunkt.
    9 von 10 Sternen 9 gar nicht Mittelklassige
  6. Alestorm – Keelhauled (von Graval)
    Arrr! Aber wo ist Jack Sparrow? Ist ihm Alestorm zu wenig rauh?
    7 von 10 Sternen 7x Kielholen klingt unangenehm
  7. Coheed And Cambria – A Favor House Atlantic (von Konna)
    Ordentlich. Flott. Aber nix Besonderes.
    6 von 10 Sternen 6 Wohnblocks
  8. A Backward Glance On A Travel Road – Regular Barbary (von beetFreeQ)
    Ob Bands, die sich solche satzähnlichen Namen geben, damit die Besonderheit ihrer Musik unterstützen oder eher deren Mittelmäßigkeit überdecken wollen? Wie werden sehen, äh, hören, wie’s hier ist.
    Hmm, der Vorschlagende selbst nennt das passenderweise „Kopfkino-Soundtrack“. Aber irgendwie… so insgesamt ist mir das zu durcheinander und schwach, der Funke will nicht so recht überspringen.
    4 von 10 Sternen 4 Blicke besser nach vorne
  9. And So I Watch You From Afar – Set Guitars To Kill (von Khitos)
    Noch so ein Bandname. Nur mit zum Titel passenden härteren Gitarren. Und ohne Text. Nicht schlecht, aber mitunter etwas, naja, übertrieben. Wenn sich die beiden Bands zusammentäten und das beste aus den beiden Songs kombinierten…
    6 von 10 Sternen 6 tödliche Saiten
  10. Sens Unik – Charlie (von maloney8032)
    Oh, nach dem Intro (und den Songs zuvor) ist das, als die Sängerin einsetzt, schon ein ziemlich lahmer Pop. Und dann rappt schon wieder einer auf Französisch. Da hilft die halbwegs nette, aber repetitive Melodie im Refrain auch nicht.
    2 von 10 Sternen 2 Charlies ohne Engel

Macht einen leicht unterdurchschnittlichen Schnitt von 5,8.

„Guilty Pleasures“ wird das Thema der nächsten Sonderrunde: „Erlaubt sind Songs, die ihr selbst gern mögt, obwohl euch das eigentlich etwas peinlich ist.“ Da hab ich ’ne Weile überlegen müssen – erstens: zu was passt „(etwas) peinlich“, und zweitens: hab ich’s nur früher mal gemocht oder auch jetzt noch? Da kamen mir etwa einige House-mit-vielen-Samples-Stücke von Ende der 80er/Anfang der 90er in den Sinn, aber das Kriterium „gern mögen“ erfüllen die meisten davon schon länger nicht mehr. Aber eines hab ich dann doch gefunden, das ich auch jetzt noch anhören kann…

Wie der Name bereits verrät

Zitat aus einer textlastigen Anzeige des hiesigen Kaufhaus Urban zu einer neuen Marken­mode­abteilung – der ersten in Deutschland für diese Marke:

Wie der Name bereits verrät, produziert die seit 25 Jahren erfolgreiche Firma aus Dänemark elegante und trendige Schuhe für jeden Anlass, und die dazu passenden Accessoires wie Taschen, Schals oder Gürtel, aber auch schicke Ketten und Sonnenbrillen.

Nun kann man den Satz natürlich so lesen, dass sich „wie der Name verrät“ nur auf die Schuhe bezieht bzw. auf „elegante und trendige Schuhe“. Aber der ganze Rest zwischen und nach diesen Satzteilen schwingt ja sozusagen auch mit, und dann, naja… denn wie heißt die Firma? „Bianco Footwear“. Na wenn das nicht laut „Dänemark“ ruft!