Projekt Hörsturz 12

Projekt Hörsturz Folge 12 im „Projekt Hörsturz“, bei dem die Teilnehmer alle zwei Wochen fünf Songs anhören und bewerten, steht an – gemeinerweise wurde mein vom Zufallsgenerator gezogener Vorschlag zwischenzeitlich auf Youtube entfernt, na hoffentlich ist der Postpunk’sche Ersatz auch hörenswert…

  • Major Parkinson – 197 (von beam)
    Fängt ja schon munter-rhythmisch gitarrig an, auch die markante Stimme kommt gut rüber. Manche Stellen sind mir auch ein bisschen zu dudelig, manchmal ist zu viel Abwechslung drin – etwa die hohlen Drums, die nur am Anfang vorkommen (zum Glück; aber man hätte auch ganz drauf verzichten können) –, aber im skurrilen Gesamtpaket haben die auch irgendwie ihren Platz.
    3½ von 5 Sternen ca. 1/56 des Titels
  • WhoMadeWho – Keep me in my plane (von Kamil)
    Der Bandname weckt Assoziationen mit dem (bis auf die fehlenden Leerzeichen) gleichnamigen AC/DC-Song und -Album – aber schon der zu synthetische Anfang macht diese Hoffnung kaputt. Und dieses bessere Gummibandgezupfe wiederholt sich immer wieder zwischen den zu monoton-entspannten Strophen und Refrains. Die Musik ist zwar (in eher kurzen Zeiträumen) nicht komplett abwechslungslos, aber auch das wiederholt sich zu sehr. Alles zusammen macht das ganze Lied irgendwie langweilig. Immerhin passt der Gesichtsausdruck des Sängers im Video dazu…
    4 Bonuspunkte für das nackte Sushi-Tablett. Nicht.
    1 von 5 Sternen 1… wer?
  • Janus – Anita spielt Cello (von Konna)
    Ein trauriger Gesang, passend zum Thema – alles in allem ein stimmiges, trauriges poetisches Epos, das mir im Gegensatz zu anderen Rezensenten auch nicht zu lang erscheint. Allerdings auch nichts, was man den ganzen Tag hören könnte. Schwer zu bewerten… die gekonnte Umsetzung des nicht einfachen Themas gibt jedenfalls einen Bonuspunkt, also:
    4 von 5 Sternen 4 Tränen
  • Runrig – Hearts Of Olden Glory (von Stoffel)
    Und danach ein Lied, das ziemlich seicht–schlagerhaft anfängt. Ein pathetischer Chor kommt auch noch, um die Seichtigkeit ein bisschen zu überdecken, aber viel besser wird’s dadurch nicht, vor allem etwas Power fehlt mir; ich kann mir aber vorstellen, dass das live mit großem mitsingenden Publikum besser rüberkommt. Besingen sie eigentlich das Loch im Video? Als Heimat-Hymne jedenfalls gar nicht so daneben, aber für meine Heimat möchte ich das so nicht.^^
    1 von 5 Sternen 1 Schlag(er) ins Loch
  • Vic Chesnutt – Yesterday, tomorrow and today (von Postpunk)
    So, was hat der Saint-Lu-Ersatz nun zu bieten? Erstmal ein Piano und eine akustische Gitarre, wenn ich mich nicht täusche, und daraus wird dann eine getragene Ballade, zu der auch Streicher dazukommen. Eine gute Kombination für ruhige, nachdenkliche Stunden, bei der’s nichts zu meckern gibt, die aber auch nicht wirklich herausragend ist. Jedenfalls ein schöner melancholischer Abschluss für diese Projektrunde.
    3 von 5 Sternen 3 Kastanien mit verrutschtem t

Macht einen unterdurchschnittlichen Schnitt von 2,5.

Vorschlag fürs nächste Mal ist 30 Seconds to Mars – This Is War, das es hoffentlich noch öfter auf Youtube gibt, selbst wenn die Plattenfirmen mit ihren Länderbeschränkungen noch weiter durchdrehen und diese Version im offiziellen Youtube-Channel blocken sollten…

Links der Woche (2010/01)

gb

Das Horoskop für den modernen Poesieliebhaber

Man nehme ein Zeitungshoroskop (in diesem Fall das aus dem aktuellen Kaufland-Prospekt) und schneide daraus pro Tierkreiszeichen entweder die ersten beiden und das letzte Wort oder das erste und die letzten beiden Wörter heraus und füge diese in einer Zeile zusammen. Schließlich passe man die Satzzeichen an, und schon ist das Horoskop-Gedicht fertig zubereitet:

Auf Partner genießen.
Verstecken, sich aussprechen,
pflegen zu knüpfen.
Auch mehr Abwechslung
im Job stärken,
wenn Gedanken aus;
Arbeit sollte könnten.
Für einen fühlt:
Die statt Lust,
Venus Nettes unternehmen.
Sorgen Sie an,
wenn Sie angreifen.

Ich muss sagen, es hat unendlich mehr Aussagekraft als die ursprünglichen Nutzlostexte.

Ein Stöckchen, fünf Bücher und eine Geschichte

Nachdem ich dieses Bücher-Stöckchen schon ein paar Mal in meinem Feedreader bewundern durfte, hat mich Konna nun offiziell damit beworfen, bevor ich es mir anderswo selbst genommen hätte. Gut, denn sonst hätte man noch über die Frage nachdenken müssen, wie man mehrfach zusammengeklaubte Stöckchen zu einem Exemplar verschmlizt…

Die Regeln sind:

  1. Nimm 5 Bücher aus dem Regal.
    Praktischerweise hat mein Haupt-Bücherregal 6 Fächer, wobei das oberste von einem 20-bändigen Lexikon belegt wird – ich nehme also jeweils das erste Buch aus den anderen Fächern.
  2. Buch Nr. 1 – Erster Satz1

    „Zuerst die schlechten Nachrichten.“
    (Dreksler & Balder: Wunsch-Bullshit im Universum)

  3. Buch Nr. 2 – Letzter vollständger Satz auf Seite 50

    „These are caused because an element in the path of light absorbs particular wavelengths, selectively removing them from the rainbow as seen.“
    (Richard Dawkins: Unweaving the Rainbow)

  4. Buch Nr. 3 – Zweiter vollständiger Satz auf Seite 100

    „Der Geruch der Hecken und des wachsenden Grüns war stark und süß.“
    (Stephen King: Schwarz)

  5. Buch Nr. 4 – Vorletzter vollständiger Satz auf Seite 150

    „Irgendwo im Rauch erklang neuerliches Bellen.“
    (Clive Barker: Imagica)

  6. Buch Nr. 5 – Letzter Satz im Buch2

    „Es war den Menschen bestimmt, frei zu sein.“
    (Dean Koontz: Dunkle Flüsse des Herzens)

  7. Bilde aus den 5 Sätzen einen kleinen Text
    Und das ist das eigentlich Interessante an diesem Stöckchen. Damit es besser passt, hab ich den englischen Satz schnell übersetzt:

    Zuerst die schlechten Nachrichten. Diese werden dadurch verursacht, dass ein Element im Weg des Lichts bestimmte Wellenlängen absorbiert und sie so selektiv vom sichtbaren Regenbogen entfernt. Der Geruch der Hecken und des wachsenden Grüns war stark und süß. Irgendwo im Rauch erklang neuerliches Bellen. Es war den Menschen bestimmt, frei zu sein.

    Wird ja schon richtig mystisch–philosophisch. :D

Ich werfe dann mal an den Zitronenkopf, der sein generelles Interesse über Twitter geäußert hat, und wer sonst noch mag, darf auch gerne zugreifen…

  1. hierbei überspringe ich Gast-Vorwort und Danksagung []
  2. ohne Nachwort []

Mein bestes Foto 2009

Eine Blog-Parade von visuelleGedanken, bei der man, ihr ahnt es schon, sein bestes Foto des vergangenen Jahres vorstellen soll, und das will ich hier tun. Teilnehmen kann man noch bis Sonntag Abend – genauso lange wie bei meiner Blog-Parade zur Musik des Jahres 2009 übrigens. :)

Tja, was ist nun mein bestes Foto? Auf meiner Flickr-Seite gibt’s mehrere Hundert, und die sind ja auch schon eine Auswahl. Die Entscheidung fiel also nicht leicht, aber letzten Endes habe ich dieses Herbst-Bild ausgewählt:

IMG_8286 Blatt auf Brunnen_a

 

Aber neun weitere, die in die Endauswahl gekommen sind, will ich auch noch kurz zeigen – meine Stammleser kennen sie zwar schon, aber es kommen ja auch immer wieder neue hinzu:

IMG_7195 Staub a Bromelienblüte F06.3

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IMG_7895a gefangener Samen IMG_5089a IMG_5113a