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Konzerte

Tiefe Rivalen

Jenseits des Schwarz folgt Lila: Deep Purple am 26.11.2015 in der Münchner Olympiahalle mit Special Guest Rival Sons.

Um 20:00 Uhr hätte es losgehen sollen, die Gongs dazu kamen pünktlich, aber tatsächlich gab’s 10 Minuten Verspätung. Ob’s an der Band lag oder weil vielleicht noch viele Leute securitybedingt draußen waren, weiß ich nicht, aber letzteres scheint nicht abwegig, wenn man bedenkt, wie weit nach vorne man noch um 19:50 Uhr kam.

Rival Sons

Jedenfalls legte die Vorband eine begeisternde dreiviertel­stündige Performance hin mit ihrer Art Retro-Blues-Rock mit Anklängen an Led Zeppelin, aber doch auf eine eigene Art. (Höchstens schade, dass man die Songs halt nicht so kennt, wie so oft bei Vorbands, mit denen man sich vorher nicht so ausgiebig beschäftigt.) Und die Akustik war für Olyhallenverhältnisse auch nicht schlecht. Also wenn jemand Vorbands immer auslässt, hat er hier einen schweren Fehler begangen…

Deep Purple

Die Umbaupause blieb wie geplant halbstündig, und dann kamen die alten Herren auf die Bühne, denen in ihrer Spielfreude zuzuschauen und -hören immer wieder selbst eine reine Freude ist. (Wie 2010, wo ich’s allerdings etwas laut fand, und 2012, wo auch schon die Gegentribüne verhängt war; anders als früher hatte ich diesmal einen Arena-Stehplatz und konnte die Gesichtsausdrücke nicht nur auf den Videowänden erkennen.^^)

Deep Purple

Die Videowand in der Mitte mischte Detailaufnahmen von der Bühne mit Filmchen und Mustern, außen (nicht abgebildet und auch so gerade außerhalb meines Brillensehbereichs) waren noch zwei Leinwände, die nur die Musiker zeigten.

Deep Purple

Nüchtern betrachtet mag es etwas übertrieben sein, wenn in fast jedem Lied Passagen vorkommen, in denen die einzelnen Musiker fast solo spielen, aber hey, das sind auch fünf hervorragende Solisten, und das gehört hier nicht nur einfach dazu, das muss so.

Entsprechende einzelne, längere Soli gab’s dazu auch:

Deep Purple: Steve MorseDeep Purple: Don Airey

Und auch wenn Ian Gillans Stimme vielleicht nicht mehr für Child in Time reichen mag, kann er trotzdem noch schön singen und schreien und sich auch mal ein Duell mit Steve Morses Gitarre liefern.

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So waren die ca. 115 Minuten mit vielen Klassikern und einigem neueren Material (» Setlist) dann auch fast schon zu schnell vorbei…

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:rocks: Und am Ende kam doch wieder Schwarz – Black Night, wie üblich.

Legendärer schwarzer Plan

Und gleich noch ein Konzert: Beyond the Black mit Masterplan und Inlegend, 24.11.2015 im Backstage Werk in München.

Inlegend

Begonnen hat’s (6 Minuten zu früh, von draußen in der Schlange schon etwas zu hören) mit eine halben Stunde Piano Rock von Inlegend – 1-2 Klaviere/Keyboards, aber ohne Gitarre. Flott, melodiös, rockig, ein guter Anfang.

Masterplan

Als man noch dachte, der Soundcheck läuft noch, war auf einmal schon die ganze zweite Band auf der Bühne – wer rechnet schon mit weniger als 15 Minuten Umbaupause? Und so gab’s dann Gitarren, mehr Power, mehr Metal, eine gute Steigerung.

Beyond the Black

Und schließlich die junge Hauptband – die’s trotzdem schon draufhat, gute Musik zu spielen und das Publikum zu begeistern. Schöne Abwechslung im Bereich von härteren, schnelleren Stücken bis zu Balladen, wo die Sängerin teilweise auch an den Tasten sitzt.

Beyond the Black

Eine Band mit nur einem Album kann’s durchaus schaffen, knapp 90 Minuten zu füllen – einfach mit Keyboard- und Drum-Soli, der Wacken-Hymne und einem zusätzlichen Cover – und natürlich ohne dass es langweilig geworden wäre.

Beyond the Black

Die obligatorischen „Zugabe“-Rufe hätte man eigentlich auch sich sparen können, wenn gleich nach dem „letzten“ Lied wieder das Keyboard mit Sitz fürs folgende Unbroken aufgebaut wird. ;)

Beyond the Black

:rocks: Und die Band war umgekehrt auch vom Publikum begeistert – das wäre hier in München das beste auf ihren bisherigen Touren gewesen, „ohne Scheiß“…

Fünf-Finger-Kakerlake

Und gleich der nächste kleine Konzertbericht: Das Doppel-Konzert von Papa Roach und Five Finger Death Punch am 19.11.2015 im Zenith in München.

Zwei Vorgruppen gab’s auch. Aus Zeitgründen hab ich die erste, Devil You Know, aber ausgelassen, Beginn war um 18:45 laut Website (und damit 15 Minuten vor dem, was noch auf der monatealten Karte stand), da hab ich nur noch die letzten Vibrationen des Fallrohrs von außen beim Warten aufs gründliche Abtasten mitbekommen.

IMG_1191 Eskimo Callboy

Zweite (mit knapp 40 Minuten) war Eskimo Callboy, mit ihren Elektronik­einflüssen etwas deplaziert, aber der harte Teil passte dann doch einigermaßen. Auch wenn mir die Akustik noch nicht so ganz ausgewogen schien.

IMG_1199 Papa Roach

Pünktlich um 20:30 dann Papa Roach, die schon mal antesteten, was die Halle so aushält.^^ Von neuen Stücken bis zu ihren alten Hits rockten und metalten sie ordentlich los, die Stimmung hat auch schon die ganze, ausverkaufte Halle erfasst – so muss es sein. Der Band schien’s auch gefallen zu haben.

IMG_1202 Papa Roach

Mit Steigerung zum Höhepunkt am Ende zu Last Resort und To Be Loved, und nach ca. 70 Minuten war’s das erstmal, und nach einer etwas langen Umbaupause…

IMG_1209 5FDP

…aber wohl pünktlich im Zeitplan um 22:15 kam 5FDP – nein, nicht die Partei, die mittlerweile über 5 Prozent froh wäre, die wäre ja auch eeetwas langweilig gewesen.^^ Mit viel heftigen, aber auch ein paar gefühlvollen Passagen – samt Bad-Company-Cover – ging’s dann so richtig rund, und wenn ein Großteil(?) von 6000 Leuten, die m.W. ins Zenith passen, mitsingen, hat das schon etwas…

IMG_1215 5FDP

Zwei Songs vom aktuellen Album waren dabei. Und „plötzlich“ kam dann auch schon The House of the Rising Sun vom Band – das Abschiedslied. So schnell können also weitere 70 Minuten vergehen…

IMG_1217 5FDP

:rocks: :rocks: ← Zwei Smilies voll auf die Zwölf für ein Super-Doppelkonzert.

Sternenreiter

Ein kleiner Konzertbericht von gestern, 18.11.2015, im Backstage in München: Die Black Star Riders mit Vorband The Weyers.

The Weyers

Die beiden Brüder aus Zürich legten ordentlich los mit ihrer spärlichen Instrumentierung aus Schlagzeug und Gitarre, aber daraus haben sie viel rausgeholt. :) Schöner halbstündiger Einstieg, auch wenn der Funke in der noch nicht so vollen Halle nicht immer überspringen wollte.

Black Star Riders

Die Hauptband, Nachfolgeband von Thin Lizzy, hat dann schon für mehr Stimmung gesorgt.

Black Star RidersBlack Star Riders

Wobei mich wundert, dass sie als Thin-Lizzy-Nachfolger, und die waren ja nicht irgendwer, und mit zwei eigenen Alben nicht mehr Publikum anziehen. Selbst wenn man ein paar Leute abzieht, die vielleicht aus Terrorangst daheimgeblieben sein mögen, es war von vornherein eine kleine Halle für wenige Hundert Leute, und die war nicht ausverkauft.

Black Star RidersBlack Star Riders

Jedenfalls war’s ein tolles Konzert mit einer ca. 95 Minuten langen Kombination aus jeweils 6 Songs ihrer beiden Alben und 6 Thin-Lizzy-Klassikern plus „Rosalie“, das Thin Lizzy schon von Bob Seger gecovert hatten.

Black Star Riders

:rocks:

PS: Zeitungen melden, der Münchner Hauptbahnhof wäre gegen 22:30 wegen eines (letztendlich harmlosen) herrenlosen Gepäckstücks auf der Galerie für 3 Stunden gesperrt und geräumt gewesen (im Radio war von einer Sperrung um Mitternacht die Rede). Als ich gegen 23:00 von der S-Bahn zu meinem dann pünktlich um 23:29 abfahrenden Zug ging, war davon aber nichts zu merken… so blieb das einzige Unangenehme ein gelegentlich schmatzend essender und rülpsender Typ im Zug auf der Hinfahrt…

Verführerische Beziehungen

Was auch immer ihr bei diesem Titel erwartet habt – es ist nur wieder ein kleiner Konzertbericht. Und zwar von Delain mit The Gentle Storm und Amberian Dawn gestern (2.11.) in der Backstage-Halle in München.

Delain hatte ich schon im April letzten Jahres als Vorgruppe von Within Temptation gesehen – und Ex-W.T.-Keyboarder Martijn Westerholt ist Gründungsmitglied. Die Haupt-Vorgruppe a.k.a. Special Guest ist The Gentle Storm – ein Projekt von Anneke van Giersbergen, die 2011 bei W.T. im Vorprogramm war, mit Arjen Lucassen (nicht live dabei), der auch hinter Stream of Passion stand (Vorgruppe von Xandria im Mai 2014), deren Sängerin hier auch im Background dabei war. Und Delain und der Sturm teilen sich mit Merel Bechtold eine Gitarristin, klein aber voller Power…

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Nur mit der finnischen Vor-Vorgruppe Amberian Dawn konnte ich keine Verflechtungen finden. Außer dass der Musikstil, ebenfalls Symphonic Metal mit Sängerin, natürlich passt. Eine halbe Stunde guter Einleitung – eingängige Melodien plus Metal, wie sich’s gehört.

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Dann der sanfte Sturm, und so wie die in ihren ca. 55 Minuten abgingen, dürften sie das „Storm“ im Namen keinesfalls weglassen. Sanfte, melodiöse Phasen gab’s auch genug, aber headbangende Energie und sichtbare Spielfreude eben auch massenhaft. Ob man’s jetzt wie Wikipedia Progressive-Rock/-Folk nennt oder Progressive Metal und Symphonic Metal, egal. Weniger Keyboards als bei den beiden anderen Bands waren’s jedenfalls.

:rocks: Auf jeden Fall eine äußerst unterhaltsame Vorstellung, die auch in der ganzen kleinen Halle (400?) ankam. Und so war das wieder ein toller…

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…ach, Halt, eine Band fehlt ja noch. :) Nach einer sich etwas ziehenden Umbaupause – wenn sowas länger dauert, als eine Vorband spielt, ist irgendwas daneben – aber als es dann losging, war das auch egal, und trotz der stürmischen Stunde zuvor schaffte es die Hauptband, noch eine Schippe draufzulegen. Großartige Kombinationen von Melodie, Gesang, Gitarren etc. – so muss es sein.

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:rocks: Und nach ca. 85 Minuten der Hauptband war der tolle Konzertabend dann doch vorbei…

 

PS: Ja, doch mehr als nur ein Photo diesmal. Viermal hab ich dann doch das iPhone rausgeholt und je ein paar Mal geknipst, in dieser kleinen Halle geht’s ja auch ohne Zoom.