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Projekt 42

Spät

Projekt 42 Mein nächster Beitrag zum Projekt 42 – bei dem die Teilnehmer mehr oder weniger spontan einen Text zu einem vorgegebenen, meist mehr­deutigen Wort schreiben sollen –, und in diesem Monat ist das Thema „spät“. Hier also ein paar wenig zusammenhängende Gedanken dazu…

 

Spät. Noch nicht so spät, dass ich ins Bett will. Gut, denn sonst gäb’s diesen Beitrag jetzt nicht.
Spät. Arbeitenderweise, Überstunden und so. Aber wenn was Wichtiges ansteht, tja…
Spät. Zu spät? Zumindest nicht der Beitrag, denn es ist ja noch im richtigen Monat.
Spät. Was für den einen zu spät ist, ist für andere noch rechtzeitig. (Wobei ich’s lieber pünktlich hab.)
Spät. In einem schwäbischen Restaurant sollte man jedenfalls nicht ‚s Bschdeck z’schpät bschdelln, sonst muss man mit den Fingern essen – zumindest wenn an diesem Zungenbrecher etwas dran wäre.
Spät. Manches, etwa ob man in einer Beziehung zueinander passt, sollte man lieber früher als später feststellen.
Spät. Doch ich blute tief drinnen.1
Spät. Ist es nur mein widerlicher Stolz?
Spät. Doch es macht mich so verrückt.
Spät. Ja, ich weiß, aber versuch nicht, mir einzureden, es wäre zu spät.
Spät. Doch du kannst nicht einfach das Licht löschen.
Spät. Ich lag falsch, doch ich werde lernen, es richtig zu machen.
Spät. So spät.
Doch es muss nicht zu spät sein.

  1. nein, nicht wirklich – diese und die restlichen Zeilen sind einfach ein Übersetzungsplagiat aus dem Lied, das unter dem Beitrag steht []

Projekt 42: Pille

Projekt 42 Neuer Monat, neues Thema im Projekt 42 – bei dem die Teilnehmer mehr oder weniger spontan einen Text zu einem vorgegebenen, meist mehr­deutigen Wort schreiben sollen –, und das ist diesmal eben „Pille“.

Nun ist mein Text weder so lang noch so schön noch so inhaltlich bedeutsam wie Kiwis Gedicht – hey, ein neuer Teilnehmer! aber warum nur einer? –, aber dafür gibt’s mehr Endungen auf „-ille“. ;)

 

Stille. Ich çhille.
Doch was ist das da in der Rille auf der Brille? Iiih, eine Bazille!
Ach nein, das ist eine Grille voller Promille. Und sie zirpt was von Mille Vanille!
Her mit der Zwille, damit schieß ich ’ne Pille oder besser gleich ’ne Marille, ach was, eine ganze Flotille der Grille voll auf die Pupille!
Dann heißt’s: „Sie ist tot, Jim!“ und es herrscht wieder Stille.

 

Blick
(Aber kein Jahresrückblick)

Mein gedichtlicher Beitrag zum Projekt-42-Thema „Blick“ mit dem zum Tage passenden Schluss…

 

Politik in Berlin oder Bern,
wirft man darauf ’nen Blick,
fragt man sich gern:
haben die einen –

Tick-tack macht die Uhr
über der Bar; bloß ein Blick,
dann fragt er nur:
Wie wär’s mit ’nem kleinen –

Fiktion oder real,
ein einziger Blick
reicht oft nicht, welch Qual!,
auch nicht beim Jahresrück- –

Blicken wir wieder
an die Bar zurück,
dort sagt sie, gar nicht bieder:
Hey dude, gimme your –

Dicke oder dünne Knaller
hoffentlich ohne Blut
beim Silvestergeballer,
und euch allen ’nen –

Guten Rutsch!

redhead model cheering isolated on white

 


Foto: Gleb Semenjuk – Fotolia.com

Projekt 42: Kalt

Projekt 42 Höchste Zeit für das November-Thema im Projekt 42 – bei dem die Teilnehmer mehr oder weniger spontan einen Text zu einem vorgegebenen, meist mehr­deutigen Wort schreiben sollen –, das unverdientermaßen vor sich hin siecht; keine Ahnung, warum da nicht mehr Leute mitmachen… und ja, das möge man auch als Aufforderung verstehen!

Nun gut, so schreib ich halt ein Geschichtchen zum Thema „kalt“:

 

„Chef, ich hätt gern mehr kalt.“

Mehr kalt? Hmm. Der Chef überlegt, was sein Angestellter damit genau meint. Nachfragen kann er nicht, als Chef muss er schließlich souverän alles erkennen und wissen.

Mehr kalt? Hmm. Sicher, angesichts der warmen Heizungsluft und der niedrigen Außentemperaturen könnte er im Büro einfach die Heizung runterdrehen und/oder das Fenster aufmachen – doch da beschweren sich die anderen Mitarbeiter, von denen manche recht kälteempfindlich sind. Für ein separates Zimmer ist auch kein Platz. Auf die Straße setzen kann er den Bittenden auch nicht, auf dem Dach ist es auch zu unsicher. Wenn’s denn überhaupt um die Umgebungstemperatur geht.

Mehr kalt? Hmm. Schon eine seltsame Ausdrucksweise. Meint er, er will lieber mit der Betreuung der Kühlschrankhersteller betraut werden und die Backöfen an andere abgeben? Aber das ist ohnehin nur ein kleiner Teil der Geschäftstätigkeit.

Mehr kalt? Hmm. Sind die Getränke in der Kantine zu warm? Oder will er Meer kalt? Urlaub am Nordpol? Hmm. Noch seltsamere Ausdrucksweise.

Doch schließlich, als der Angestellte das Schweigen des Chefs schon als stille „Sie wissen doch selbst, wie die Lage ist“-Ablehnung gedeutet hat, geht dem Chef endlich ein Kühlschranklicht auf, und er fragt: „Sie… Sie wollen also eine Gehaltserhöhung?“

Das Ergebnis des Rests des Gesprächs ist leider nicht überliefert.

 

Okay, vielleicht etwas gekünstelt, das Ganze…

Projekt 42: Stärke

Projekt 42 Neuer Monat, neues Thema im Projekt 42 – bei dem die Teilnehmer mehr oder weniger spontan einen Text zu einem vorgegebenen, meist mehr­deutigen Wort schreiben sollen –, und das ist diesmal eben „Stärke“.

Und es ist mal wieder Zeit für ein Nonsens(?)-Gedicht…

 

Ist es stark, wenn ich zu „Stärke“
so einen Quark – wie ich bemerke –
    wie diesen hier schreibe?
Oder wär’s stärker, schrieb ich über die Merkel?
Wenn wie ein Berserker ich über ein Ferkel
    herfallen würde?
Wär’s denn am stärksten, in einem Erker
oder am ärgsten, in einem Kerker
die Werke von Mör’ke,
die Bärte von Dörte,
das Erbe der Körbe
    zu rezitieren, rasieren, kassieren?
 
Ich weiß es nicht.