Monatsarchiv:

Februar 2012

A-aah!

52-Songs-LogoSo you feel that you ain’t nobody
Always needed to be somebody
Put your feet on the ground
Put your hand on your heart
Lift your head to the stars
And the world’s for your taking

„Science Fiction“ ist das aktuelle Thema im Projekt 52 Songs – und manche mögen schon erwartet haben, was kommt: Queen mit Material vom „Flash Gordon“-Soundtrack. In diesem Fall ein Live-Medley von „Flash“ – der Beitragstitel ist ein „Zitat“ daraus – und „The Hero“ von 1981:

Links der Woche (2012/06)

Urteile im Global-Scaling-Betrugsprozess – „ein unglaublicher Schwindel“

Wie mich ein Kommentator vorhin informiert und wie auch EsoWatch schon eingetragen hat, wurden im Prozess gegen die Global-Scaling-Vermarkter GDSI Cyprus und Global-Scaling-Erfinder Hartmut Müller – der länger als erwartet gedauert hatte – nun die Urteile gesprochen:

Die Vermarkter und eigentlichen Hauptangeklagten des Anlagebetrugs erhalten zwei bis vier Jahre, Hartmut Müller jedoch, der ursprünglich nur wegen Beihilfe angeklagt war und eine angebotene Bewährungsstrafe abgelehnt hatte, muss für vier Jahre und fünf Monate in Haft – wenn er geschnappt wird, denn anscheinend hat er nach 40 von 50 Verhandlungstagen die Flucht vorgezogen. Aus dem Zeitungsausschnitt der Dresdner Morgenpost bei EsoWatch:

[D]as Gericht erhob penibel Beweis und enttarnte einen unglaublichen Schwindel: Die Forschungsstelle war ein virtuelles Büro, es gab keine Messreihen, sämtliche Experimente waren großer Schmu und auch der Doktor-Titel war nicht echt!

Der Nicht-Doktor-Titel war ja schon bekannt; dass der Rest dieses pseudo­wissen­schaftlichen Konstrukts nichts mit der Realität zu tun hat, eigentlich auch, wenn man mal genauer hingeschaut hat; aber die Umstände und dass es hier schwarz auf weiß gerichtlich beurteilt zu lesen ist, ist durchaus interessant.

Die Sächsische Zeitung berichtet auch in der heutigen Ausgabe, aber nur die Einleitung ist kostenlos zu lesen1 – u.a. mit dem Hinweis:

Noch nie musste Richter Hans Schlüter-Staats zweieinhalb Stunden über Physik und Mathematik reden, um ein Urteil zu begründen.

Und konkret wird von „gewerbs- und bandenmäßigem Betrug“ gesprochen.

Eine Pressemitteilung der Justiz in Sachsen konnte ich auch noch nicht finden. Vielleicht nächste Woche; falls es von dort (oder anderswo) noch etwas Interessantes zu berichten gibt, werd ich das hier natürlich tun.

Jetzt frag ich mich nur noch, was die ganzen Global-Scaling-Fans machen, wenn sich das Urteil rumspricht und sie merken (sollten), dass sie einem Betrug hinterhergelaufen sind – aber irgendwie werden viele es wohl einfach verdrängen; ob auch ein paar zugehörige Webseiten sang- und klanglos verschwinden? Mal sehen…

Nachtrag 21.4.: Ein aktueller Artikel in der FAZ, der u.a. ein paar Details zum Prozess und zu Müllers Betrug nennt.

Nachtrag 25.10.: BBC News meldet, Müller wurde in Brasilien verhaftet.

  1. Und leider ist auch ein billiger Einzelabruf nicht möglich; ein Monatsabo für 5 € will ich für diesen einen Artikel jetzt auch nicht abschließen… []

Um Geld zuhinauszuschreien, mijn vrienden! – Spam-Splitter 12

Spam? Yukk! Nach langer Zeit mal wieder ein kleiner Sammel-Beitrag mit Spam-Kuriositäten…

Stau mit ehrlichem Ende

Aus einer der Kreditkarten-Phisher-Mails, bei deren Absendern anscheinend vor lauter Gespamme schon Stau herrscht:

Aufgrund der Staus in unseren Servern, gäbe es die Entfernung aller Verdacht Visa und Mastercard-Konten werden.

Entfernt würde zumindest das Geld… das Ende kommt zufälligerweise ehrlich daher:

Vielen Dank für Ihr Visa und Mastercard.

Spanisch mit kyrillischen Umlauten

Ein üblicher 419-Spam – üblich abgesehen davon, dass anscheinend Spanisch die Ausgangssprache war (und der angebliche Absender auch aus Spanien stammt). Trotzdem haben sich kyrillische Buchstaben anstelle von Umlauten eingeschlichen. Und natürlich die üblichen Stilblüten (hier in Auszügen) durch die automatische Übersetzung:

Ich bestehe, darin conciente, dass er ihn uberraschte, diese brief meiner zu erhalten, weil er da precedent unter uns in Briefwechsel niemals gestanden hat, jedoch setze ich mich ihm in Verbindung?

Den Adressaten in der dritten Person anzusprechen, kommt auch nicht so häufig vor.

Fur sein Rechtsanwalt zu sein, vor einigen Monaten, die Bank halt mir eine Meinung Um zu zeigen die Eltern nahe/ order heritier / vom meinen Kunden, um dieses Geld wieder zuhinauszuschreien

Ja, schreit das Geld hinaus! Kostet zumindest keine Überweisungsgebühen.

Jedoch gibt etant, Fьr, dass ich ein Geschдft mit Ihnen machen will, wenn Sie vertraut werden kцnnen bietet er es an? Ich will Sie, als den nдchsten Angehцrigen zu meinem Kunden zu ьberreichen, Fьr der Beanspruchen vom gefundenen,

Und mit diesem Komma endet auch ein Absatz. Naja, angesichts des restlichen Mülls…

Ein anderer Spanier spammt direkt mit ordentlich gestalteter HTML-Mail an offenbar gekaufte Adressen mit Plansch- und sonstigen Wasserbecken-Angeboten – nur das Deutsch, das ist alles andere als ordentlich. Nicht mal für Du, Sie oder Er kann er sich entscheiden:

Wir legen besonderen verschiedene Vorschläge, die wir wünscheIhnen viel Spa.
Aus all diesen, stehen wir Ihnen gerne für alle Fragen er für angemessen hält und wenn duwillst, kannst du mir bei [Telefonnr.] an oder schreiben Sie [Mail]

Ich freue mich zu hören

Na, ich glaube, auf das, was ich dir zu sagen hätte, würdest du dich nicht freuen. Wenn du es denn verstündest.

Ein Bambuskorb mit holländischer Elektronik

Schon im Betreff stand sinnfreies HTML:

Mijn vrienden! <FONT style=“DISPLAY: none“>箩</FONT>

Wenn er „seine Freunde“ schon so anschreibt, bekommt er den 箩=Bambus-Korb auch gleich wieder zurück. Der Inhalt der Mail ist dann doch lächerlich unprofessionell:

Mijn vrienden!
Hier: <[URL]>
De beste elektrische producten, zoals telefoon, computer …
Beste service!
Beste kwaliteit!
Laagste prijs!
Je kan van ze houden!
Kom hier!
Mijn vrienden!

Mag sein, dass ich deine Produkte lieben kann (drittletzte Zeile) – aber nur, wenn ich sie anderswo gekauft haben sollte.

Vier dritte Mails und verwechselte Eingabefelder

Eines Tages kamen zwei Mails um 0:07 Uhr und zwei um 2:40 Uhr, und sowohl der Betreff als auch der Inhalt bestanden nur daraus:

Dies ist mein dritter E-Mail an Sie. Mein Name ist Dr. Hu Zuliu Fred

Immerhin hat das falsche Ausfüllen seines Formulars die Empfänger vor dem eigentlichen Müll des Spammers bewahrt. Das hat bei folgendem Kommentator, dessen Spam-URL das eigentliche Ziel war, nicht so gut geklappt, obwohl er offenbar das URL- für ein Text-Eingabefeld gehalten hat:

You don’t have permission to access /das-wort-liebe-gibt-es-in-allen-sprachen-auch-in-allen-l-ndern-herrscht-liebe-doch-ist-liebe-nur-ein-wort-oder-steckt-mehr-hinter-so-einem-wort-nat-rlich-steckt-hinter-jedem-wort-eine-bedeutung on this server.

Tja, Spammer sind halt dumm…

Moderne Kunst?

Ascii-Art-Spam

Da schicken die ihren Müll schon im HTML-Format, aber auf die Idee, eine Festbreiten-Schriftart zu spezifizieren, mit der man den Riesen-Text auch lesen könnte, kommen sie nicht. Tja…

(Da steht übrigens „NOT MARRIED? / THE MOST BEAUTIFUL GIRLS / CLICK“.)

Zum Abschluss die Worte eines Linktausch-Täuschers:

Wenn Sie vereinbart werden freundlich antworten mir.

Da braucht er sich nicht zu wundern, wenn er keine Antwort bekommt, denn wer ist schon vereinbart?


Foto (Orig.): Justin Hall – Fotolia.com