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Blogging

Kommentarentwicklung

Juhu, mal wieder Statistiken!^^ aptgetupdateDE macht’s dem Admartinator nach und zeigt die Kommentarentwicklung über die Jahre – nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund, dass Reaktionen heutzutage auch auf anderen Wegen (Twitter & Co.) als durch Kommentare erfolgen. Hab ich auch schnell gemacht (SQL-Code dazu gibt’s beim Admartinator; es werden übrigens nicht nur normale Beiträge (posts) gezählt, sondern auch statische Seiten (pages)):

Kommentare pro Beitrag pro Jahr

Viele Kommentare sind natürlich meinen diversen Rätseln zu verdanken. :) (Und heute wird’s auch wieder eines geben.)

Allerdings hat diese Statistik einen Haken, der umso größer wird, je mehr populäre ältere Beiträge man hat – und wie man auch an den beliebtesten Beiträgen in meiner Sidebar sehen kann, hab ich da ein paar –, denn Kommentare werden für das Jahr gezählt, in dem der zugehörige Beitrag bzw. Seite erschienen ist.

Also graben wir etwas weiter in den Zahlen und schauen wir uns mal die jährlichen Kommentare pro Tag1 ganz unabhängig von den Beiträgen an, sowie meine bloggerische Produktivität:

Kommentare pro Tag pro Jahr

Beiträge pro Tag pro Jahr

Und das kombinieren wir jetzt:

Kommentare pro Tag geteilt durch Beiträge pro Tag pro Jahr

Hier haben wir also die Kommentare pro Tag in Abhängigkeit von den im jeweiligen Jahr hinzugekommenen Beiträgen pro Tag2 – wie ich finde, eine realistischere Statistik für die Kommentarentwicklung vor allem für Blogs, die nicht nur topaktuelle Themen, die bald wieder vergessen sind, behandeln, sondern auch ein paar populäre „Altlasten“ haben.

Und bei euch so?

Nachtrag: Die absoluten Zahlen will ich euch auch nicht vorenthalten:

Jahr Beiträge+Seiten Kommentare
2006 11 2
2007 271 685
2008 578 3789
2009 621 4546
2010 440 2815
2011 295 1736
2012 66 399
Summe 2282 13972
  1. SQL dazu: SELECT YEAR(comment_date),COUNT(*) FROM wp_comments WHERE comment_approved=1 GROUP BY YEAR(comment_date), dann in Excel weiterbehandelt, d.h. durch die relevanten Tage pro Jahr geteilt []
  2. wobei man „pro Tag“ eigentlich auch streichen kann… []

„Mein Name ist […], und ich habe eine Aufkleber- und Druckmedien-Homepage.“

Handrücken mit glitzerndem A-Tag Alle: „Hallo, […], willkommen bei den Anonymen Linkkäufern!“

Gut, ganz anonym war’s nicht, denn ein Name stand sogar dabei (wobei der Nachname auch als zweiter Vorname taugen würde). Aber die Mailadresse war der Name mit angehängter „44“ bei Google Mail, also ohne die eigene Domain zu verraten, denn genau das war auch ein Hauptpunkt in der Mail selbst: nicht gleich zu verraten, für wen man da eigentlich werben soll, um die Reputation ein bisschen zu schützen…

Immerhin machte dieser Möchtegern-Billig-Linkkäufer auch etwas richtig, nämlich mich mit Namen anzusprechen – und er heuchelt nicht mal, wie gut ihm mein Blog gefallen würde, was ja oft der Fall ist:

Hallo Herr [mein Name],

ich habe eine Aufkleber- und Druckmedien-Homepage.

Bei meiner Recherche habe ich dabei auch Ihre Homepage im Internet gefunden. Hätten Sie Interesse an einer Zusammenarbeit?

Wenn Sie das Wort -Aufkleber- in Ihrem Blog-Beitrag https://cimddwc.net/2011/12/09/elternpalmen/ mit meiner Hompepage verlinken könnten, zahle ich Ihnen unkompliziert 20,- EUR.

Hätten Sie daran Interesse?

Wenn ja, schicke ich Ihnen noch die genauen Daten meiner Website mit weiteren Informationen zu.

Ich freue mich auf Ihr Feedback.

Schönen Gruß
[…]

Aber das war’s auch schon. Bitte, wer sich an solche Ramsch-SEOs verkaufen will, weil er jung war und das Geld brauchte, soll das von mir aus tun. Er sollte aber nicht erwarten, etwas Besonderes zu sein, weil er so ein scheinbar persönliches Angebot bekommt; aus Neugier und Langeweile hab ich mal etwas näher hingesehen:

  • Dass jemand nicht alle Mails an alle Blogger neu schreibt, sondern Text wiederverwertet, ist ja verständlich. Trotzdem: Exakt derselbe Text (bzw. einmal mit „Folien“ statt „Aufkleber“, und zwar auch in der Homepage-Bezeichnung neben den Druckmedien – also schön den passenden Textbaustein eingefügt) findet sich auch schon anderswo im Oktober – dort auch mal mit einer deftigeren Antwort, nämlich Fick dich! – und im Juli.
  • Ich weiß nicht, ob PHPMailer, mit dem diese Mail abgeschickt wurde, nicht auch mal für individuelle Webmail eingesetzt wird, typisch ist aber ein automatisierter Newsletter-/Serienbrief- und Spam-Versand.
  • Der absendende Server ist von einem Affiliate-Netzwerk und kein typischer Zugangsanbieter.
  • Die Message ID enthält eine Domain (mit demselben Inhaber wie o.a. Netzwerk), auf der nicht nur aktuell sowie am Sonntag, sondern auch im Google Cache von Ende November nur steht:

    Die Seite […] wird gerade aktualisiert und ist morgen wieder Verfügbar.
    The side […] is updated straight and is tomorrow again available.

    Juhu, endlich mal eine dämlich-falsche Übersetzung ins Englische statt umgekehrt!

Also bei so einer individuellen Premium-Betreuung durch aufwendig handgeschriebene Mails, ähm, einem datenbankgestützten SEO-Massenmail-Billigheimer muss man doch schwach werden… nicht.


Foto: Exey Panteleev/flickr, CC-by-Lizenz (NSFW!)

Links und Videos der Woche (2011/49)

  1. Da hab ich mir grad einen großen Full-HD-Fernseher gekauft, und dann kommt einer daher und filmt in 4096×2304… []

Wertvoll?

Geldkoffer Kiwi veranstaltet eine Blogparade zur Frage „Was ist euch euer Blog wert?“ (mit t3n-Magazin-Gewinnspiel und noch bis Ende des Monats – und viele Teilnehmer gibt’s noch nicht… mitmachen!).

Also was ist mir mein Blog wert? Ich würde mal so sagen: Realistischerweise ist es unverkäuflich – auch wenn sich hier nicht mehr so viel tut wie früher und auch wenn diverse simple Beiträge objektiv nicht viel wert sein können, so ist es doch mein Blog, das ich nicht betreibe, um damit Geld zu machen, sondern durchaus aus einer gewissen Leidenschaft, mit einem gewissen Zeitaufwand u.s.w. Und wie Kiwi in einer vorgeschlagenen Frage andeutet: „Verkauft ihr euch mit dem Blog nicht auch selbst?“ Eben.

Wobei man da ggf. noch unterscheiden müsste: Verkauft man die Domain? Mit allen Beiträgen? Oder behält man das alles und verkauft sich für versteckten bezahlten Inhalt, etwa Werbung, die vortäuscht, die eigene Meinung zu sein? Hoffentlich nicht… hoffentlich ist einem die Integrität des Blogs mehr wert als man dadurch verdienen könnte.

Zurück zum Gesamtwert. Entsprechend meine ich mit „realistischerweise unverkäuflich“, dass ich es für Preise, die jemand realistischerweise bieten könnte, warum auch immer er das tun wollte – nun ja, manche Realitätsleugner könnten mitunter ein gewisses Interesse haben, Kritik verschwinden zu lassen; aber die machen leider auch so noch genug Geschäfte, da macht mein Blog auch nicht viel aus – niemals verkaufen würde. Auf das, was solche automatischen Tools – wie Kiwi sie auch verlinkt hat – auf der Basis irgendwelcher Rankings für Website-Werte berechnen wollen, geb ich eh nicht viel… $8442? €27.066,89? Ja, klar. Oder 46.902 € wie damals für Basic Thinking? Püh. Viel zu wenig. Und das wären auch schon unrealisitische Angebote.

Gut, wenn’s ein paar Millionen werden, dann könnte man mal drüber nachdenken… ;)


Foto: mikecco/sxc