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Eine schwere Wahl, ein Stubenkükken und ein Fehler

Bevor’s mit den Fotos losgeht, drei Fundstücke von meiner Reise:

Bahn-Zuglauf-Bookmark

Merke: Es bringt nichts, sich Bookmarks von den Zuglauf-Informationen, die man aus der Reiseauskunft der Bahn erreicht, zu erstellen, weil diese später diese aussagekräftige Fehlermeldung (mit Seitentitel „Fehler“) liefern.

bahn.de Sep. 2008



Wahl des Internetzugangs

Eine schwere Wahl beim (im Zimmerpreis enthaltenen) Internetzugang eines Schweizer Hotels… wird irgendjemand die voreingestellte letzte Option wählen?

Sep. 2008


Übrigens gab’s auch Dutzende Filme und Musik-Alben im kostenlosen Angebot des Hotels – des Eden Palace –, zu wählen über den umfangreich für ebendiesen Hotelbetrieb ausgestatteten Fernseher (der mich gar beim ersten Betreten des Zimmers namentlich begrüßt hat1) – allerdings ein relativ kleines Röhrengerät, kein Flachbildfernseher.


Und das gab’s im zum Hotel gehörenden Restaurant (und auch vom Zimmerservice):

Stubenkükken

Wie aus einem jungen Farm-Hähnchen mit Rosmarin-Sauce ein parfümiertes Stubenkükken wurde…

Karte eines Schweizer Hotel-Restaurants, Sep. 2008


  1. natürlich nur schriftlich []

48 Leerzeichen und ein historischer USB

asiatischer Speicher Achtung: Es wird etwas technisch ;) – aber andererseits könnt ihr die Details auch ignorieren und trotzdem verstehen, was hier kurios ist, im Zweifelsfall lest einfach nur das Fettgedruckte…:

Aus den SMBios/DMI-Infos für Speichermodule, die das BIOS setzen muss, im Idealfall aus den SPD-EEPROMs bezogen:

Hersteller: 48spaces
Teile-Nr.: 312345678901234567890123456789012345
Serien-Nr.: 31234567

aargh, schon wieder so ein Viech! ;) Und zwar bei allen vier Slot-Infos dieselben. Wie lief das, hat da ein Programmierer zum anderen (auf Englisch) gesagt: „Das interessiert doch eh keinen, was da drin steht, schreib einfach 48 Leerzeichen rein“?


Und aus dem BIOS-Setup eines Compaq-PCs:

Unterstützung für historischen USB

Also bitte, so alt ist USB doch nun wirklich nicht!

(Gemeint ist natürlich „Legacy USB Support“, d.h. die Möglichkeit, dass auch Programme wie z.B. DOS USB-Tastaturen, -Mäsue und -Platten so ansprechen können, als wären sie herkömmliche PS/2-Eingabegeräte bzw. BIOS-Festplatten, was in Intels Fachjargon eben als „Legacy“ bezeichnet wird.)


Foto: Lev Olkha – Fotolia.com

Beliebt weich, niedrigste Qualität

Ob die Spammer mit so einer Mail tatsächlich etwas zu verkaufen hoffen??

Beliebt weich fu“r PC und Mac

Ganz Europa verwendet unsere Software
men der niedrigsten Qualität auf höchster Ebene.
— Alle Programme für PC und Mac
— Sie können wählen, die Programme in der eigenen Sprache http://[entfernt].com

Niedrigste Qualität auf höchster Ebene, wer will das nicht? Der Absender nannte sich übrigens „Deutsche software.com|“ (inkl. senkrechter Strich).

Oder in dieser Variante (auch bei „Unser täglich Spam“ zu bewundern):

Hi
Software verkaufen
Am besten nehmen und den besten Service.
— Alle Programme von Microsoft und Apple
— Unsere Programme übersetzt und angepasst an die Nutzer sprechen Französisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch, Schwedisch, Englisch.
Wird das Gespräch mit Ihnen bald. http://[entfernt].com

Absender: „Best deutsche soft.com|“. Nein, das Gespräch mit euch wird nicht bald.

Beim Tonnendreher gibt’s noch ’ne Variante – der Text scheint sprachlich geringfügig besser zu werden…

Keine Zirkusartisten im Vatikan

Die Brights kritisieren (zu Recht) die Kritik des Erzbischofs von Vaduz an der kritischen Haltung des Erbprinzen und der Regierung von Liechtenstein gegenüber einem Konkordat (Staatskirchenvertrag) mit dem Vatikan – erwarten aber auch Unmögliches von letzteren:

Zitat: Allemals holt man sich zudem noch schlechte Theologie ins Land, selbst die wird im katholischen Zwinger Roms nicht ordentlich aufs Trapez gebracht.

Wie sollen die alten Herren im Vatikan auch ordentlich am Trapez turnen können? ;)

 

(Nichts für ungut, manche Fehler sind halt amüsant genug, um hier auf sie einzugehen – man bringt etwas aufs Tapet,1 nicht aufs Trapez…)
:klugscheisser:

  1. Ta|pet, das [urspr. (Decke auf einem) Konferenztisch < lat. tapetum, Tapete]: nur in den Wendungen aufs T. kommen (ugs.; zur Sprache kommen; eigtl. = auf den Konferenztisch gelegt werden): etw. aufs T. bringen (ugs.; etw. zur Sprache bringen).
    (c) Dudenverlag []

Billige Anfangsbuchstaben-Texte ohne Niveau…

Schul-Schild Stöckchen …sind das nun wirklich nicht, die einem bei diesem von „höchster Stelle“ inspirierten Stöckchen,1 das nun seinen Weg hierher über die blonden Weiten des Weltalls gefunden hat, begegnen. Und gelobt als „cerebraler Internetnutzer mit deutlichem Durchblick, wirkt charismatisch“, kann ich dieses Holz natürlich schwerlich ablehnen. :mrgreen:

Nun, was schreiben wir denn? Etwas zu Chaotisches sollte es nicht werden. Chaos ist manchmal durchaus dumm, wenngleich cool. Andererseits, nimmt dies Rücksicht etwa aufs Sozialprestige? Gelegentlich richtig oder etwa gleich ein Leitsatz?

Oh, wer’s noch nicht bemerkt hat: Es geht darum, aus den Anfangsbuchstaben seines Namens einen Satz zu bilden. An sich reicht dafür der Spitzname, aber warum nicht auch für den echten Namen oder die, an die man das Stöckchen weiterwirft, wie es auch Konna schon ergänzt hat?

Ich werf dann mal weiter dorthin, wo buchstaeblich bombastisch und charakterbildend hier sicher trefflich am Ende bestimmt letztlich irgendetwas Cleveres herauskommt, und zum Hans, dem Herrn am Nibelungen-Strom.2 Ja, und latürnich ist auch Julia gefragt. Und wer sonst noch mag, darf es auch aufheben.


Bild erstellt mit Add Letters

  1. Hat jemand bemerkt, dass der Titel dieses Beitrags die englische Bezeichnung für diese Blog-Stöckchen ergibt? []
  2. dem Rhein []