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Musik

Englisch lernen mit Queen-Songs (4)

Q Diese kleine Serie hab ich schon viel zu sehr vernachlässigt – höchste Zeit also für einen neuen Beitrag, auch wenn es mal wieder kein eigentlicher Queen-Song ist, sondern ein Solo-Stück von Queen-Drummer Roger Taylor namens „Dear Mr Murdoch“. Und natürlich geht es darin um den „Medienmogul“ Rupert Murdoch, der auch derzeit einen Streit mit Google anzettelt, weil ihm Geld natürlich wichtiger ist als die Gepflogenheiten im Internet…

Hier ein Fan-Standbild-Video mit eingeblendetem Text, und separat gibt’s den Text z.B. hier bei LyricWiki1:

Es folgt wie üblich eine Auswahl an Textzeilen mit Vokabeln. Anmerkungen, Korrekturen und Verbesserungsvorschläge sind natürlich immer willkommen.

dear mr murdoch, what have you done
with your news of the screws and your soaraway sun?

News of the World ist ein sonntägliches Boulevardblatt, das sich durch seine Vorlieben für Sexskandale die Spitznamen „News of the Screws“ und „Screws of the World“ verdient hat (eine Bedeutung von to screw ist ja die Ausübung des Geschlechtsverkehrs2).

Das andere berühmt-berüchtigte Blatt ist natürlich The Sun, und Soaraway Sun ist eine häufiger zu findende Bezeichnung dafür, offenbar bezogen auf ihren rasanten Popularitätsaufstieg (to soar: aufsteigen, steil ansteigen; also hier wohl: der Konkurrenz davonfliegen) in den 1970/80ern, nachdem Murdoch sie übernommen und, äh, qualitativ etwas Richtung Boulevard geschoben hat.

how many time must they poke and they pry

to poke: stochern, stecken, stoßen, stöbern
to pry: spähen, neugierig sein; to pry open: aufbrechen

just to add to the grime they even screwed up the times

grime: Schmutz, (Ruß)
Und ich vermute mal stark, dass hier auch die renommierte Times gemeint ist, an der die Konkurrenz nicht spurlos vorübergegangen ist.

dear mr murdoch you play hard to see
but with your bare-arsed cheek you should be on page three

to play hard to get: sich rar machen, sich zieren; …to see ist wohl ähnlich gemeint, in Richtung Versteckspielen. Muss sich ja reimen… Auf Seite 3 finden sich in der Sun die nackten Mädels, die in so einem Blatt ja irgendwie Pflicht sind.

and dear mr murdoch you’re really the pits

sth./sb. is the pits: etw./jmd. ist das Letzte, ist übel (pit: Grube)

they go straight for the lowest common denominators
how could they fail? go straight to jail – (no bail)!

lowest common denominator: kleinster gemeinsamer Nenner
bail: Kaution (gegen Kaution freilassen)

you control half our media whose values don’t scan

scan: v.t. absuchen, abtasten, prüfen, überfliegen, …; v.i. Sinn ergeben, (das richtige Versmaß haben)

with your minions like vultures and carrion crow

minion: Lakai, Ergebener, Speichellecker
vulture: Geier, Aasgeier
carrion crow: Rabenkrähe, Aaskrähe (carrion: Aas)
Sympathische Typen, oder?^^

dear mr murdoch you’re a dangerous chap
with your jingoist lingo we’re drowning in crap

chap: Bursche, Kerl
jingo: (abwertend) Chauvinist, Hurrapatriot; jingoist: entspr. …isch.
lingo: (abwertend oder lustig) Sprache, Kauderwelsch; Fachjargon

dear mr murdoch where are you coming from?
getting so hard to tell if you’re a yank, oz or pom

yank, yankee: Ami (Brit.,ugs.)
oz: Australien/Australier (Slang)
pom: Brite (im australischen Slang)
(Murdoch stammt aus Australien, ist zusätzlich USA-Staatsbürger und eben auch im UK aktiv.)

dear mr murdoch you do it with zing

zing: Schwung

and dear mr murdoch what have you done?
you’re not quite as nice as attila the hun

Nein, man kann nicht behaupten, dass Roger Taylor den Herrn Murdoch sympathisch findet, wenn er ihn so mit Attila dem Hunnenkönig vergleicht… der wird im Englischen übrigens wahlweise /ˈætɨlə/ oder /əˈtɪlə/ ausgesprochen.

 


Die üblichen Linktips:

  1. überraschenderweise derzeit komplett, obwohl sie Queen-Songs gerade mit „Unfortunately, we are not licensed to display the full lyrics for this song at the moment“ verstümmeln… ↺
  2. die Hauptbedeutung „schrauben“ bietet ja auch Gelegenheit zu einem Wortspiel der Art „How many people does it take to screw in a lightbulb? Two, but how do they get inside?“ ↺

Spule leer, Halle voll

Zumindest fast, denn da es noch Karten an der Abendkasse gab, war das Konzert vermutlich nicht ausverkauft – aber irgendein Wortspiel brauche ich ja.^^ (Wem jetzt Fragezeichen über dem Kopf schweben: Einige Zentimeter weiter unten kommt eine Erklärung…)

Die Rede ist von Lacuna Coil am Freitag in München im Backstage (Halle)1. Erste Vorgruppe war Deadlock (1. Foto; aus Deutschland und bei den Konzerten hierzulande dabei) mit Melodic Death Metal und gar nicht mal schlecht – die Stimmung war spürbar besser als bei Vorband 2 namens Dommin aus L.A. (2. Foto; europaweit dabei), die gothiclastiger waren und erst gegen Ende ein bisschen mit dem Publikum interagiert haben, bevor sie dann am Ende ihres Sets mit einem Cover von „I Just Died In Your Arms Tonight“ noch am meisten Reaktion bekamen. Immerhin kam ihre Musik live besser (und härter, rockiger) rüber als die paar Studioaufnahmen, die ich mir zuvor auf Youtube angesehen hatte.

Lacuna Coil Vorgruppe: Deadlock Lacuna Coil Vorgruppe: Dommin

Wäre vom Stimmungsaufbau her also andersrum geschickter gewesen, aber was soll’s. Nachdem dann also 2x 30 Minuten Vorbands und die Umbauzeiten vorbei waren, kam denn auch die „leere Spirale“ – so laut Wikipedia die italienisch-englische Bedeutung des Bandnamens, aber Leo nennt für lacuna nur das Substantiv „Lücke“ (und „Spule“ im Titel ist eine technische der zahlreichen Bedeutungen von „coil“) – für ihr Set auf die Bühne, das dem von Köln entsprochen haben dürfte.

Lacuna Coil spielen übrigens Gothic Metal/Alternative Metal mit Sängerin und Sänger, und das aktuelle Album Shallow Life, von dem auf der Shallow Life Tour natürlich viele Songs gespielt wurden, ist kommerzieller geworden mit durchaus auch mainstreamigen, poppigen Einflüssen, die aber live besser klangen, sprich: weniger poppig.

Lacuna Coil 1 Lacuna Coil 2

Trotz 18 Songs – drei davon als „obligatorische Zugabe“ – war das Set mit rund 80 Minuten aber überraschend kurz, ist man doch von Hauptbands sonst eher „typische“ Auftrittslängen von um die zwei Stunden gewohnt. Vielleicht war das auch der Tatsache geschuldet, dass der Bassist wegen einer Schulterverletzung gefehlt hat – dennoch haben sie eine gute, mehr als nur ordentliche Performance abgeliefert, aber, was auch ein bisschen kritisch gemeint ist, professionell durchgezogen. Der Stimmung in der kleinen, max. 500 Leute fassenden Halle schien das aber keinen großen Abbruch getan zu haben, finde ich.

Etwas Abwechslung gab’s mit der Ballade „Wide Awake“, die nur mit Sängerin Cristina, Drummer und einem Gitarristen dargeboten wurde. Später gab’s dann einen „Wettbewerb“, bei dem die Band sehen (bzw. hören) wollte, welches Publikum eine bekannte Coverversion am lautesten mitsingen könne. Irgendwie hab ich aber den Verdacht, dass sie in jedem Land ebendieses Land als die besten Mitsänger lobt. ;) Dabei handelte es sich paradoxerweise um Depeche Modes „Enjoy The Silence“…

Lacuna Coil 3 Lacuna Coil 4

:rocks: Ungeachtet der Kürze (und mit Pausen waren’s ja doch drei Stunden) fand ich es trotzdem ein tolles, unterhaltsames Konzert, dessen Preis von knapp 22 € schon ein richtiges Schnäppchen war. (Dass sie dennoch keine größeren Hallen füllen können, dürfte wohl auch ein Zielgruppenproblem mit der teilweisen Stiländerung im letzten Album sein, das zu wenig neue Fans angezogen zu haben scheint…)

» Komplettes Album auf last.fm

  1. das ist kein Vor- oder sonstiger Ort, sondern neben „Werk“ und „Club“ eine von drei Locations, aus denen das Backstage besteht ↺

Projekt Hörsturz 15

Projekt Hörsturz Eine neue Runde im „Projekt Hörsturz“, bei dem die Teilnehmer alle zwei Wochen fünf Songs anhören und bewerten – bzw. ab sofort, wie zuvor in den Sonderrunden, auch optional alle anderen Songs bewerten können. Ich werde das i.d.R. auch im Schnellverfahren (nur 1x hören und nur knapper Text) machen. Verlangt ja auch niemand, dass ich alles am Stück anhöre…

  • Colin Meloy – Cupid (von JuliaL49)
    Aha, live, akustisch und eine Aufnahme aus dem Publikum. Das heißt, die Qualität könnte etwas besser sein, aber das wollen wir mal ignorieren. Dass mir das Lied bekannt vorkommt, ist kein Wunder, schließlich ist es ein Sam-Cooke-Cover – und langsamer als das Original. Nicht schlecht, aber irgendwie auch nichts Besonderes.
    3 von 5 Sternen 3 verliebte Pfeile
  • Mardi Gras.BB – Down Down Down (von beam)
    Ist der Titel ein Omen für die Bewertung? Hoffentlich nicht… Verspielte Instrumentierung, könnte ich mir gut in einem Jazzclub nicht nur zur Faschingszeit vorstellen – wenn ich denn ein Stammgast in Jazzclubs wäre.^^ Hat was. Nichts extrem Herausragendes, aber mehr als „nett“.
    3½ von 5 Sternen 3½ Big-Brother-Brigitte-Bardot-Blechbläser
  • Turmion Kätilöt – Sika (von Konna)
    Ob uns Konna diesmal einen verständlichen Gesang liefert? Hm, man kann etliche Silben raushören, jetzt mangelt’s nur an den Sprachkenntnissen… Nichts gegen Industrial, aber das ist viel zu elektronisch. Programmiert den Keyboarder in einen Rhythmusgitarristen um, dann kommt was Gscheits raus – den Rest habt ihr ja offenbar drauf.
    2 von 5 Sternen 2 Lektionen Finnisch
  • Emir Kusturica & The No Smoking Orchestra – Daddy, Don’t Ever Die On A Friday (von beetFreeQ)
    Kontrastprogramm. Nicht nur zu Konnas Lied, sondern auch gleich am Anfang des Liedes. Eine skurrile Mischung aus balkanisch-folkigen Instrumenten und teils weinerlichem, teils, naja, einfach seltsamem – aber nicht schlechtem – Gesang. Verrückt im positiven Sinne meets Durcheinander…
    3 von 5 Sternen 3 noch lebende Daddys
  • HolyHell – Angel Of Darkness (von mir)
    Ha, wieder ein Vorschlag von mir. Und eine 0-Punkte-Wertung hab ich auch schon erreicht – yeah!^^ Meine Entdeckung vom Manowar-Konzert – und deren Boss war hier auch produzierend tätig. (Wie tätig ist ein Produzent überhaupt wirklich?) Nun, Symphonic Power Metal mit zum Bandnamen passenden Themen – manchmal, gerade hier im Refrain, könnte die Sängerin noch etwas mehr Power brauchen, aber das wird vielleicht noch… ansonsten finde ich den Song wie eigentlich das ganze Album sehr überzeugend.
    5 von 5 Sternen 5x Geflügel der Finsternis, bitte1

So, damit wäre das Pflichtprogramm mit einem überdurchschnittlichen Schnitt von 3,3 beendet – weiter zur Kür. Dass ich die nicht am selben Tag angehört habe, ist für das Ergebnis, das ihr jetzt erst im Ganzen lest, ja nicht relevant…

Das wäre dann ein ganz und gar durchschnittlicher Schnitt von 2,83 für die Kür und 3,05 für alle 11 Songs.

Nun zu meinem Vorschlag für die nächste Runde, die Soundtrack-Sonderrunde. Soll ich? Soll ich wirklich? Queen nehmen, meine ich. Oder sollte die Frage nicht eher lauten: Welches Queen-Lied soll ich nehmen? Ja. Muss sein. Ich nehme „Princes of the Universe“, natürlich aus dem Highlander-Film (und auch als Titelsong für die TV-Serie verwendet).

(Wobei das nicht mal das Soundtrackigste ist, das Queen gemacht haben – Flash hat ja ein komplettes Soundtrackalbum erhalten, das viel instrumentale, teils rockige Filmmusik und wenig echte Lieder enthält. Aber wenn ich etwas wie „Football Fight“ oder „Vultan’s Theme“ gewählt hätte, kämen nur – vollkommen zu Recht! – Beschwerden über Queen ohne Freddies Gesang…)

  1. übrigens das erste Mal, dass ich einen Songvorschlag von mir mit 5 Punkten bewerte… ↺
  2. Ja, ich habe mitbekommen, dass Laibach älter ist als Rammstein. ↺

Vor 20 Jahren oder
Wie man aus 5 Ziffern ein Lied macht

Heute vor 20 Jahren, am 11. Februar 1990, wurde Nelson Mandela – vor allem durch den ANC und internationalen Druck – aus dem Gefängnis entlassen. Im Laufe der Zeit bekam er nicht nur den Friedensnobelpreis, sondern setzt sich auch mit seiner „46664“-Kampange insbesondere für den Kampf gegen AIDS ein; warum „46664“?

„46664 war 18 Jahre lang meine Häftlingsnummer, als ich Gefangener auf Robben Island war. Ich war nur als Nummer bekannt. Heute sind Millionen (HIV-)infizierter Menschen genau das: eine Nummer!“
(Wikipedia)

Im Rahmen dieser Kampange gibt es auch immer wieder große Benefizkonzerte, bei denen auch gerne der Rest von Queen dabei ist – öfters mit Paul Rodgers (Tie Your Mother Down), mitunter auch mal mit Katie Melua (Too Much Love Will Kill You) oder Zucchero (Everybody’s Got To Learn Sometime)1 oder anderen.

Und zum Spendenaufruf für die Nummer 46664 hat der Queen-Rest auch ein Lied geschrieben, das sich aus den Telefon-Tönen entwickelt:

  1. kein Queen-Lied ↺

Musik-Quiz 83

Musik-Quiz Dienstag Nachmittag, Rätselzeit, und heute wieder in Gedichtform in Anlehnung an Moritz‘ Filmgedicht wie schon die letzten beiden Male: 81, 82.

Jede Zeile des vierzeiligen Gedichts beschreibt ein Lied (jeweils verschiedene Interpreten) – das kann sich direkt auf den Titel beziehen oder auch zusätzlich auf bekannte Textstellen oder den Bandnamen.

Damit die ganze Angelegenheit nicht zu schwer wird, handelt es sich ausschließlich um Lieder, die höchstwahrscheinlich in den allermeisten Listen à la „Die beste Top 123 der besten Rock-Songs“ auftauchen würden.

Mit dreimal Stickstoffdioxid
Mühsam nach oben das Schild sie sieht.
In einem Jahr eine heiße Position,
Reicht für den halben Weg die Religion?

Wie üblich dürft ihr in den Kommentaren auch munter drauf los raten und Fragen stellen, und ihr müsst auch nicht alle vier Lieder auf einmal erraten, schreibt einfach zu den Zeilen etwas, zu denen euch was einfällt. Na dann legt mal los… und hoffentlich ist es nicht zu einfach. :mrgreen:

Tips: (18:00 Uhr)

1. bezieht sich auf den Titel,
2. auf Titel und Textzeile,
3. auf Titel (mit Doppeldeutigkeit),
4. auf Titel und Textzeile im Refrain.

Mehr Tips in den Kommentaren.

Lösungen:

1. AC/DC: T.N.T. (Text) – gelöst von Yjgalla
2. Led Zeppelin: Stairway to Heaven (Text) – gelöst von Yjgalla
3. Bryan Adams: Summer of 69 – gelöst von Yjgalla
4. Bon Jovi: Livin‘ On A Prayer (Text) – gelöst von Yjgalla

War wohl etwas schwerer diesmal, danke für die Bemühungen :) … nun, mal sehen, was es nächste Woche so gibt…

 


Foto: Jason Stitt – Fotolia.com