Leicht verbesserungswürdiger deutscher Text eines Spiels:
Aber vielleicht was für Morgenmuffel?
Beim ersten Start dieses so passend „Mayhem“ genannten simplen Wrestling-Spiels – simpel in den Aktionen, beim Aufrüsten und Weiterkommen umfangreicher und typisch langwierig und typisch „gib doch massenweise echtes Geld aus, damit du schneller vorankommst“-ig a.k.a. Pay-to-win – kommt das Chaos gleich zu Beginn:
Beim zweiten Start war’s dann lesbar (es ging um die Nutzungsbedingungen etc.).
Ein Minispiel, wie man sie manchmal anstelle von Werbeclips in Spielen, die sowas zur Refinanzierung einsetzen, bekommt, ergänzte die banale Langeweile des Spiels – hoffentlich nur hier und nicht im Hauptspiel – um das Chaos der Übersetzung:
Da sollten sie’s doch lieber gleich bleiben lassen. Oder soll das schon einen Eindruck der Qualität des eigentlichen Spiels vermitteln?
Tja, und bei diesen Sicherheitshinweisen bei Amazon fragt man sich, was für ein Chaos wohl ausbrechen mag, wenn man die Kinder nur mal kurz aus den Augen lässt:
Nun gut, bleibt für die erwachsenen Lego-Fans mehr übrig. Noch dazu bei so einem Rabatt…
Nachdem sich rolak schon gewundert hatte, dass die letzte Sammlung seltsamen Spams schon ein Jahr alt ist, war es wirklich Zeit für eine neue…
Eine übliche Linkbettler-Mail – die nicht mal eine finanzielle Gegenleistung anbietet:
unter […]/thema/anonyme-kreditkarte biete ich ein kostenloses E-Book zum Thema Kreditkarten vergleichen mit umfassenden Informationen zum Download an. Bei den Recherchen für das E-Book bin ich unter anderem auf Ihre Webseite gestoßen.
Wären Sie bereit, meine Webseite bzw. das E-Book von Ihrer Webseite aus zu verlinken (z. B. von http://cimddwc.net/2009/08/21/maria-esmeralda-3-muenzen-und-eine-homepage/)?
Einen Link zu anonymen Kreditkarten in einem Artikel über dubiose bis betrügerische Wahrsager & Co.? Irgendwie passend…
Wobei es mir da für das Wort „Recherche“ leidtut, wenn das so oft in so einem Zusammenhang gebraucht wird.
Ein SEO-Heini schrieb eines Tages:
I am sorry for this unsolicited e-mail but we have a client that was hoping to showcase a guest post on your site. Would that be possible?
Keine Erwähnung, welche Art der Kunde wäre, als „Bezahlung“ wurden Link(s) ihres „riesigen Netzwerks“ angeboten, notfalls „we can also explore a minor monetary fee to have our guest post posted on a permanent basis.“ Klingt geizig, wie üblich.
Und weniger als drei Tage später kam er schon wieder an:
It’s John again. I never heard back from you on the proposed partnership. Can I know if you are open to posting a guest post for one of our clients? We are open to paying a small fee or giving you multiple linkbacks in exchange of accepting the article. Hope to hear back soon.
Aber vielleicht merkt er auch ohne Erfüllen der Bitte im PS, dass man kein Interesse hat:
P.S. If you do not want me to reach out to you again regarding this partnership, please just respond back „unsubscribe“ or „remove me from“ and I’ll quit further communications.
Ein angeblicher „Dr. Harin von der Universität Benin“ zeigt, dass man automatischen Übersetzer-Tools immer noch nicht bedingungslos vertrauen kann:
ich bin ein Spezialist für Orgel Chirurgie, und wir beschäftigen uns mit der
Kauf von Orgel von Menschen, die verkaufen wollen
Das Beispiel einer Niere im weiteren Text zeigt schon, dass diese Gauner besser die andere Bedeutung von organ hätten nehmen sollen.
Eine dieser Kontakt-Betrugs-Mails:
Hallo! Wie ist Ihr Tag? Mein Name ist Viktoriya.
[…]
Ich werde nicht spielen. Ich mцchte ein ernster Mann zu finden, der auch nicht mit mir spielen.
Dabei können Spiele – verschiedener Art – doch eine gute Unterhaltung sein. Gut, das Vorspielen falscher Tatsachen wie bei solchen Betrügern eher nicht…
Ein anderes Exemplar wendet sich an die, die sich für etwas Besseres halten:
Ich hoffe, dass du nicht der Perverse. Und du wirst meine nackten Fotografien nicht bitten. Ich hoffe, dass du der gute Mann.
Aber (angezogene) Fotos des Angeschriebenen will „sie“ schon sehen; eines von einer Blondine mit Blümchentop am Strand war auch dabei.
Und was sollte man denn überhaupt „die nackten Fotografien bitten“? Dass sie sich selbst wieder anziehen?
Oder wer soll was mit dieser seltsam geschriebenen Domain anfangen? all-inclusive ist ein bekannter englischer Begriff, „alles inklusiv(e)“ wäre auf deutsch sinnvoll, aber diese Mischung?
Der Domainname allesinclusiv.de steht zum Verkauf.
Wenn Sie nähere Informationen wünschen, kontaktieren Sie mich bitte.
Nö, wünsche ich nicht. Wobei die Mischung meines Webhosting-Providers all-inkl.com (dessen Erwähnung mir wohl auch diese Mail beschert hatte) ja auch sprachlich nicht so wahnsinnig toll ist…
Ein Kommentar meinte:
Ich hab hier SPAM mit Botschaft und Link Auf der (Unter) Seite hier ist ja schon ewig nix mehr gepostet worden
Und hat der tatsächlich gemeint, er würde damit durchkommen?
Foto (Orig.): Justin Hall – Fotolia.com
Einer der – zumindest in meinem Posteingang – mittlerweile eher seltenen Fälle von „lustig“ ins Deutsche übersetztem Angebliche-Frau-Betrugs-Spam. Auch wenn dieses Exemplar an meinen „Anghela“-Klassiker nicht herankommt…
Als ich das beigefügte Bild einer brünetten Frau im kurzen Blümchenkleid – Ausschnitt siehe rechts – bei der Google-Bildersuche hochgeladen hatte, meinte die übrigens passenderweise: „Vermutung für dieses Bild: Romance Scam“. Und Abwandlungen dieses Textes mit demselben Bild findet sich etwa hier oder da oder dort.
Hi charmante Unbekannter.Ich verstehe, dass Sie suchen nach erneuten und interessanten Umgangen.
Sucht wirklich jemand danach, umgangen zu werden?
Sie und ich haben viele Gemeinsamkeiten,
Gemeinsamkeiten? Wirklich? Also halten wir mal fest: Mich gibt’s wirklich, ich schicke keine Massenmails raus, bin kein Betrüger. Hm.
ich bin auch auf der Suche nach neuen gefestigt Liebesbeziehung mit einem guten Mann.
Ich nicht. Schon wieder so eine Nicht-Gemeinsamkeit.
Ich werde probieren, fuer Du perfekte sein. Hier ist kleine Informationen ueber mich: Ich heisse Katya.
Immerhin steht der Name auch in der Absender- und Antwort-an-Zeile. Naja, fast, dort steht „Katja Smile“. Und das mit der Adresse ekaterinaglory@yahoo.com.
Aber immerhin weißt du jetzt auch, dass man Umlaute mit „ue“ etc. schreiben kann, statt die Punkte wegzulassen (siehe oben) oder wie früher kyrillische Buchstaben stehen zu lassen. Wenn du jetzt noch lernst, nicht ständig Du und Sie zu mischen…
Ich bin nicht junges Ding, aber in den besten Jahren. Jetzt ich bin allein, und ich moechte eine besser Verhaeltnis zu beginnen, ich bin dabeisein fuer alles von sich selbst zu widmen. Ich bin froehlich, und ich verspreche, dass ich dich nicht sehnen und versuchen Sie Ihr Lebensart zu verschoenern.
Du willst mich nicht sehnen? Ist das jetzt gut oder schlecht? Und wer macht oder macht nicht jetzt was mit wessen Lebensart?
Ich liebe zu experimentieren, ich hasse Beschraenkungen und gefallen das Leben in muntere Farben.
Deswegen das Blümchenkleid? Hm, das finde ich weder besonders munter noch allzu hübsch. Aber wenn ich dich jetzt bäte, das auszuziehen, bekäme ich wohl ein x-beliebiges Nacktfoto einer Blondine zugeschickt, oder?
Leider ohne liebevoll passioniert Herr das Leben ist unvollkommen. Daher ich Sie hinschreibe. Bitte erzaehlen
Oooch, hat dir dein Massenmailprogramm hier nicht mehr Platz gelassen für dem Rest des Satzes und eine Verabschiedung? Das ist ja fast schon symbolisch für deine eigene Unvollkommenheit, nämlich deine Nichtexistenz.
Tja, so blieb mir nur, hier kurz davon zu erzählen…