Am Wochenende war das Rockavaria-Festival in München auf dem Königsplatz – am Samstag mit Iron Maiden als Headlinern war ich auch dort.
Die ersten paar Bands ab 14:30 Uhr hab ich ausgelassen, zum dritten Slot war ich dann da – als die Ordner uns einmal um den Block schickten, weil die Schlange am Eingang schon in der Querstraße stünde, hatte ich schlimmeres befürchtet, aber es ging doch zügig voran, und nur 20 Minuten, nachdem ich aus dem Zug gestiegen war, war ich auch schon auf dem Gelände. Zu dem Zeitpunkt war’s noch heiß und sonnig, also wäre die Wahl zwischen den zwei Bands, die gerade anfangen sollten und von denen ich zwar mal die Namen aufgeschnappt habe, die ich aber sonst nicht kannte – The Raven Age auf der Hauptbühne, der King’s Stage, DragonForce auf der kleineren Green Stage hinter der Glyptothek –, eigentlich schattigerweise auf letztere gefallen, aber der Zugang war wegen Überfüllung gerade gesperrt. Nun gut, also erstmal umschauen, ein Festival-T-Shirt kaufen, einen Überblick übers gastronomische Angebot verschaffen.
Und hinten im Schatten der Propyläen – auf denen übrigens später auch mal die Menge beobachtende Polizisten standen – war zwar der Blick auf die Bühne vom breiten dreistöckigen Technik-Turm (Bild von vorne bei Rockantenne) versperrt, aber die Videowände sichtbar, und die Lautstärke war sowieso hoch genug.
Raven Age waren nicht schlecht, aber irgendwann war der Durchgang wieder freigegeben, und der Schatten unter den Bäumen war attraktiver als der zwischen Fress- und Saufständen, und um sicherzugehen, die nächste Band auf der Green Stage, Eluveitie, nicht wegen eventueller späterer erneuter Sperrung zu verpassen, ging’s dann hinter die Glyptothek, wo dann auch DragonForce (die etwas länger spielten als die Raben) „nicht schlecht“ waren. Auch wenn bei dieser Bühne die Akustik besser und lauter hätte sein können.
Während dann die Schweizer ihre gute Stunde spielten, machten sich auch die dunklen Wolken in der Nähe auf den Weg und ließen es immer wieder ganz schön heftig regnen. Aber ohne Hagel oder Blitze, und ’nen Anorak hatte ich eh dabei, also was soll’s…
Nachdem Eluveitie sich nach ihrer guten Stunde mit Inis Mona verabschiedet hatten, ging’s mit der halben Völkerwanderung zur Hauptbühne, wo sich – mittlerweile wieder bei Sonnenschein – seit einigen Minuten Arch Enemy mit ihrer blauhaarigen Power-Frontfrau ordentlich ins Zeug legten und bis 20 Uhr gut unterhielten.
Nebenbei bzw. kurz danach war auch Zeit fürs Abendessen, in meinem Fall in Form eines guten klassischen dänischen 🌭. Die lange Umbaupause verkürzte auch der niederländische Spielmannszug namens Blaas of Glory, der, nicht so wahnsinnig ernsthaft, Rock/Metal-Klassiker als Blas- bzw. Marschmusik hier und da auf dem Gelände spielten. (Saltatio Mortis hätt’s auf der kleinen Bühne an sich auch gegeben, Platz vorausgesetzt…)
Pünktlich um 21 Uhr legten dann Iron Maiden los mit ihrer kraftvollen, grandiosen Performance, mit fast ständig wechselndem Bühnenbild inkl. Flugzeug, Monsterkopf, Flammenwerfern u.a. Tolle Stimmung, tolle Musik, die Akustik war trotz Open Air auch in Ordnung, der Regen hielt sich auch zurück und ließ es nach 22 Uhr nur noch kurz ein bisschen tröpfeln.
(Apropos: Diejenigen, die vor den beiden Wellenbrechern standen, sollen z.T. etwas angepisst gewesen sein, dass es dort keine Toiletten gab und sie ihren Platz verlieren könnten, wenn sie nach hinten hinaus zu den zudem wohl etwas knapp bemessenen Toilettencontainern gingen.)
Und nach kurzweiligen ca. 1:50 zzgl. Verabschiedung war’s dann auch schon vorbei, und der Hauptbahnhof war dann auch bequem zu Fuß erreicht. Wenn das doch immer so nah wäre…
Gut, der Zug sammelte auf der Heimfahrt dann noch 15 Minuten Verspätung v.a. wegen einer technischen Störung an der Strecke (LZB-Ausfall?) und deswegen langsamer Fahrt. Egal.
Am Sonntag wäre auch noch ein Festival-Tag gewesen – aber da mir die ursprünglich vorgesehenen Headliner, Die Toten Hosen, nicht so wichtig waren, hab ich mir das Geld gespart. Die Ärzte (ha ha) hatten dann aber etwas gegen ihren Auftritt wegen Campinos Hörsturz – und im Nachhinein betrachtet wären manche Bands, die zum Zeitpunkt des Ticketkaufs noch nicht feststanden, zumindest dank der einen oder anderen Single interessant gewesen, und die zum Headliner aufgerückten Limp Bizkit auch, wenn man die angekündigte Rückerstattung von 30€ berücksichtigt, sodass das Zwei-Tage-Ticket nur 42,50 mehr gekostet hätte…