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Verbrechen

Projekt 52: Erinnerungen

Ein Mai-Thema im Projekt 52:

20: Erinnerungen

Projekt 52 Mai: Erinnerungen

Man mag darüber diskutieren, ob ein heiteres Erinnerungsfoto wie das dieser mutmaßlichen Geschäftsleute oder auch hindurchrennende Kinder einer Gedenkstätte wie dem Berliner Holocaust-Mahnmal angemessen sind, aber angesichts dessen, dass diese Betonstelen doch recht abstrakt sind und nicht an einer historischen Stelle stehen und anscheinend schon gut ins Berliner Stadtleben integriert sind, würde ich das nicht so eng sehen. Immer noch besser als es komplett zu ignorieren…


Urteile im Global-Scaling-Betrugsprozess – „ein unglaublicher Schwindel“

Wie mich ein Kommentator vorhin informiert und wie auch EsoWatch schon eingetragen hat, wurden im Prozess gegen die Global-Scaling-Vermarkter GDSI Cyprus und Global-Scaling-Erfinder Hartmut Müller – der länger als erwartet gedauert hatte – nun die Urteile gesprochen:

Die Vermarkter und eigentlichen Hauptangeklagten des Anlagebetrugs erhalten zwei bis vier Jahre, Hartmut Müller jedoch, der ursprünglich nur wegen Beihilfe angeklagt war und eine angebotene Bewährungsstrafe abgelehnt hatte, muss für vier Jahre und fünf Monate in Haft – wenn er geschnappt wird, denn anscheinend hat er nach 40 von 50 Verhandlungstagen die Flucht vorgezogen. Aus dem Zeitungsausschnitt der Dresdner Morgenpost bei EsoWatch:

[D]as Gericht erhob penibel Beweis und enttarnte einen unglaublichen Schwindel: Die Forschungsstelle war ein virtuelles Büro, es gab keine Messreihen, sämtliche Experimente waren großer Schmu und auch der Doktor-Titel war nicht echt!

Der Nicht-Doktor-Titel war ja schon bekannt; dass der Rest dieses pseudo­wissen­schaftlichen Konstrukts nichts mit der Realität zu tun hat, eigentlich auch, wenn man mal genauer hingeschaut hat; aber die Umstände und dass es hier schwarz auf weiß gerichtlich beurteilt zu lesen ist, ist durchaus interessant.

Die Sächsische Zeitung berichtet auch in der heutigen Ausgabe, aber nur die Einleitung ist kostenlos zu lesen1 – u.a. mit dem Hinweis:

Noch nie musste Richter Hans Schlüter-Staats zweieinhalb Stunden über Physik und Mathematik reden, um ein Urteil zu begründen.

Und konkret wird von „gewerbs- und bandenmäßigem Betrug“ gesprochen.

Eine Pressemitteilung der Justiz in Sachsen konnte ich auch noch nicht finden. Vielleicht nächste Woche; falls es von dort (oder anderswo) noch etwas Interessantes zu berichten gibt, werd ich das hier natürlich tun.

Jetzt frag ich mich nur noch, was die ganzen Global-Scaling-Fans machen, wenn sich das Urteil rumspricht und sie merken (sollten), dass sie einem Betrug hinterhergelaufen sind – aber irgendwie werden viele es wohl einfach verdrängen; ob auch ein paar zugehörige Webseiten sang- und klanglos verschwinden? Mal sehen…

Nachtrag 21.4.: Ein aktueller Artikel in der FAZ, der u.a. ein paar Details zum Prozess und zu Müllers Betrug nennt.

Nachtrag 25.10.: BBC News meldet, Müller wurde in Brasilien verhaftet.

  1. Und leider ist auch ein billiger Einzelabruf nicht möglich; ein Monatsabo für 5 € will ich für diesen einen Artikel jetzt auch nicht abschließen… []

Highscore

An einer Zufahrtsstraße zu unserem Hauptplatz, wie der Rest des Innenstadt-Kerns eine 20er-Zone, steht ungefähr hier so eine Geschwindigkeits­ermahnungs­anzeige­tafel, die entweder den Autofahrern1 mit einer grünen Zahl bis 20 zeigt, dass sie langsam genug sind, oder ihnen rot blinkend ihre Geschwindigkeit über 20 km/h vorwirft. Dort hat neulich jemand einen Zettel druntergehängt:

Highscore

Unter dem Titel „Highscore“ steht dort (leider ohne Autokennzeichen oder Beweisfotos):

Speedracer 63 km/h
Adrenalin-Junkie 58 km/h
Maxischumi 79 km/h
Torpedo 110 km/h
Freestyler 94 km/h

Ich frage mich, ob die Namen irgendeinen Bezug zum Auto, dem Kennzeichen oder dem Fahrer haben oder nur einfach so gewählt wurden, weil dem Schreiber nichts Besseres eingefallen ist. Und ob das ein Anwohner war, der im Lauf der Zeit einige aufgeschrieben hat, die ihm aufgefallen sind – oder ob eine Gruppe von Deppen gezielt auf Rekordjagd gegangen ist. Da wäre das Fehlen von Beweisfotos oder -videos noch mehr zu bedauern.

  1. und mitunter wohl auch Radfahrern und Fußgängern – ich glaube, die grüne 4 neulich war für mich zu Fuß bestimmt… []

Projekt 52/36: Märchenhaft

Jetzt hab ich mir schon wieder drei Wochen seit dem letzten Bild Zeit gelassen – so werd ich wohl nie aufholen können… Nun ja, jedenfalls gibt’s jetzt wieder ein Pinguin-Bild für Saris Projekt 52:

36 Märchen-Haft

Projekt 52 Thema 36: Märchen-Haft

Der Pinguin als Gefängniswärter wirft einen Blick in die Zelle mit inhaftierten Märchen, symbolisiert durch ihr Kreuz und das Bild ihres antidemokratischen Herrschers, gegen den kürzlich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit am Internationalen Strafgerichtshof Klage eingereicht wurde – konkret wegen „der Tolerierung und Ermöglichung der systematischen und weit verbreiteten Vertuschung von Vergewaltigung und Sexualverbrechen an Kindern in der ganzen Welt.“

Fragt sich nur, ob daraus auch was wird…