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Bahn

Reisenotizen

ICE3 Von Dienstag bis heute war ich beim quasi obligatorischen (aber alles andere als lästigen) Weihnachtsbesuch bei meinen Eltern, und auch wenn’s keine extrem außergewöhnlichen Ereignisse auf der Bahnreise gab, gab’s doch genug Kleinkram für einen Beitrag…

  • Die Route über München und Stuttgart mag vor allem wegen langer Umsteigezeiten nicht die schnellste Verbindung von Pfaffenhofen nach Heilbronn sein, aber da man im Gegensatz zu den Alternativen über Würzburg (von wo es zudem nur alle 2 Stunden nach Heilbronn weitergeht, was bei der kurzen Umsteigezeit zu einem ungewollten langen Aufenthalt am Main führen kann – und natürlich geführt hat, als ich diese Route einmal gefahren bin) oder Nürnberg/Treuchtlingen – Ansbach – Crailsheim (Rekordzeit: 3:21, hat sogar mal ohne Verspätung geklappt) zwei Drittel der Zeit im IC/ICE sitzt, sicherlich die bequemste.
  • Die Bahn kann sogar im Weihnachtsverkehr pünktlich sein ;) – nicht ständig, aber im Endeffekt auf meinen Fahrten doch. Und das sogar, wenn der halbe Zug anfangs fehlt.
  • Jener halbe Zug war der hintere Teil des ICE 516 ab München – wegen „Folgen aus Triebfahrzeugstörung an einem anderen Personenzug“, wie’s in der Online-Reiseauskunft hieß (der „andere“ war dann wohl die Hinfahrt), fuhren erstmal nur die Wagen mit den 20er-Nummern, die 30er wurden in Augsburg angekoppelt; „natürlich“ war meine Platzreservierung in Wagen 38, aber in 28 war auch genug frei, sodass ich nicht umgestiegen bin. In der 2. Klasse war’s wohl voller, aber auf längeren Strecken reise ich halt lieber 1. Klasse, da gibt’s eben mehr Platz für meine Haxn und zudem Am-Platz-Service aus dem Bistro.

    Das Ankoppeln des 2. Teils geschah dann mit einem leichten Rumms an sich sogar innerhalb der normalen Haltezeit, aber aus irgendeinem Grund war die Abfahrt dann doch mit 9 Minuten Verspätung. Nun ja, in Stuttgart war er dann doch eine Minute zu früh.

  • In der Regionalbahn fürs letzte Stück der Hinfahrt kam dann zweimal die Durchsage „Bitte vom Türbereich zurücktreten“ (o.ä.), der Fahrer stieg auch kurz aus – ob’s nur eine simple Türstörung war oder tatsächlich ein Depp im Weg rumstand, weiß ich nicht. 5 Minuten Verspätung waren’s schließlich bei der Abfahrt.
  • Da die Bahn bei Verspätungen in den öffentlich zugänglichen Informationen ja immer auf volle 5 Minuten abrundet, war der Zug auf halber Strecke (Walheim) offiziell schon wieder pünktlich, als er gerade mal 1 Minute wieder aufgeholt hatte. Aber in Heilbronn war er dann tatsächlich pünktlich.
  • Für den ersten Teil der Rückfahrt kam ein 425 – eine bessere S-Bahn im Regionalverkehr, bei der die harten, steilen Sitze schon in der 2. Klasse zu Beschwerden führen, und in der 1. sind sie auch nicht anders (nur mit mehr Beinfreiheit angeordnet). Wenigstens war die Fahrt fast 2 Minuten kürzer als angesetzt…
  • Ich weiß nicht, ob ich die Durchsage richtig verstanden habe – sie war nicht gerade ein Vorbild an deutlicher Aussprache –, aber wenn, dann wurden die in Ulm Zugestiegenen (im ICE 515) um ca. 13:10 Uhr im englischen Teil der Durchsage mit „good evening“ begrüßt. Etwas früh…
  • „Ein Personenruf“ in München, „Herr S… G…, bitte kommen Sie zum Service-Schalter auf Höhe von Gleis 18 und 19; der 13-jährige S… G…, bitte kommen Sie […], Deine Oma erwartet Dich dort. Herr S… G…, bitte kommen Sie zum Service-Schalter, Deine Oma erwartet Dich dort.“

    Zur Vermeidung solcher Du/Sie-Vermischungen war der Sprecher wohl nicht geschult…

Wenigstens war meine Strecke nicht von der Wetterfühligkeit für Pulverschnee oder bahnsibirische1 Temperaturen (oder was auch immer der genaue Grund ist, manche munkeln ja was von Fehlplanungen bei den Wartungskapazitäten) betroffen.

  1. d.h. das, was ein Bahnsprecher sibirisch nannte, obwohl’s nur −15 bis −20 °C waren ↺

Abhängen? Wozu?

Im Dezember hatte ich mich am Tag nach dem Fahrplanwechsel schon darüber mokiert, dass die Bahn es nach monatelanger Vorbereitung nicht schafft, Fahrplanheftchen und Wagenstandanzeiger pünktlich zur Verfügung zu stellen – das erste Bild ist von damals. Was hab ich nun vor einigen Tagen bemerkt: Man hatte offenbar keine Lust oder kein Interesse, die damaligen Hinweisplakate zu entfernen, sondern hat sie einfach überhängt – siehe zweites Bild:

Plakat: Keine Wagenstandanzeiger (Dezember)

Dezember 2008

Hinweisplakat hinter Wagenstandanzeiger

August 2009

Kann ich aber auch irgendwie verstehen, denn für den Aufhänger – je nachdem, wie er unterwegs war – war es vielleicht unnötig umständlich, das Altpapier mitzuschleppen.

Forschung auf dem Abstellgleis?

Nein, auf dem Verladegleis! Und zwar der ScienceExpress der „Expedition Zukunft“, der dieses Jahr durch Deutschland tourt und dieser Tage in Ingolstadt zu besuchen ist – nicht unbedingt in der schönsten Lage…

Expedition Zukunft außen Expedition Zukunft außen

…aber man besucht die 12 Waggons mit ihrer rund 300 Metern langen Ausstellung ja wegen des Inhalts:

Die „Expedition Zukunft“ entführt ihre Besucher in die Welt von morgen, informiert vorausschauend über Themen und Entwicklungen, die gerade erst im Entstehen sind. Es geht also nicht darum, bereits vorhandenes Wissen besser zu erläutern oder bestimmte Technologien zu rechtfertigen. Es geht um Entwicklungstrends und -möglichkeiten, die sich erst andeuten und denen wir uns stellen müssen. Die Zukunft wird heute gestaltet.

Expedition Zukunft innen Expedition Zukunft innen

Sehenswert! Schaut’s euch an, wenn ihr die Gelegenheit bis Ende November dazu habt (und noch nicht seit dem Start Ende April genutzt habt). Eintritt ist frei1, eine bis eineinhalb Stunden Zeit sollte man sich nehmen, vor allem, wenn man hinter einer Schüler-Führung hängt, bei der manche Dinge unnötig lange erklärt werden – so schien es mir jedenfalls – und andere eher kurz; kaum hatte ich die mal überholt (geht auch nicht so einfach, man will ja nicht unbedingt stören, und ein Zug ist halt eng), haben sie im nächsten Wagen die Hälfte übersprungen und waren wieder vor mir…

  1. und auch die Fahrkarte nach Ingolstadt hätte ich mir sparen können, wenn ich gewusst hätte, dass niemand kontrolliert ;)  ↺

Gute Vorbereitung ist alles!

…oder auch: Alle Jahre wieder…

Monatelange Vorbereitung des neuen Fahrplans, der seit Sonntag gilt – ist es zu viel verlangt, dass dann am Montag aktuelle Informationen im Bahnhof (wie hier in München) verfügbar sind?

bahn1 bahn2
(Anklicken zum Vergrößern)

Aber erfahrungsgemäß dauert sowas ja eher Wochen als Tage…

…und z.B. mit leeren oder falschen Ansagen gab’s mancherorts auch Probleme. :)

Der Kosmos rockte in München

Cosmos Rocks cover Gestern Abend war der Rest von Queen mit Paul Rodgers auf ihrer „The Cosmos Rocks“-Tour in der Münchner Olympiahalle – und ’n paar Fans inklusive meiner Wenigkeit waren auch dabei1, die ein tolles, begeisterndes Rockconcert miterlebten, in dem ein paar alte Herren zeigen durften, dass sie’s noch ordentlich drauf haben.

Ausgestattet übrigens mit einer netten Videowand, auf der einige Animationen ebenso eingespielt wurden wie Freddie Mercury, der so Bijou und Bohemian Rhapsody singen durfte, einer kleinen Bühne (fast) mitten in der Halle, Oktoberfesthüten und Akkordeon bei 39 und merklich Spaß am Singen und Spielen – und (wonach auch ein paar Leute gesucht haben) ohne Vorgruppe, der Queen-Rest + Paul Rodgers schaffen’s auch (zusammen mit Spike Edney, Jamie Moses und Danny Miranda) alleine, die Zeit von ca. 20:15 bis 22:30 Uhr nicht langweilig werden zu lassen.

Setlist (ohne Gewähr, aber hoffentlich ohne Fehler):

Intro
Surf’s Up… School’s Out! (vom neuen Album)
Tie Your Mother Down
Fat Bottom Girls
Another One Bites The Dust
I Want It All
I Want To Break Free
C-lebrity (vom neuen Album)
Seagull (Paul alleine; Song von Bad Company)
Love Of My Life (Brian + Publikum)
39 (akustisch, mit Oktoberfest-Hüten…)
Drum-Solo (Roger, beginnend mit Bass-Percussion (oder wie man das nennen will: mit Drumsticks auf einem Kontrabass), dann auf einem immer weiter erweiterten Drumkit auf der vorderen Bühne)
I’m In Love With My Car (Roger singt)
A Kind Of Magic (Roger singt)
Say It’s Not True (erst Roger, dann Brian, dann kommt Paul wieder)
Bad Company (Song von Bad Company (ach?))
Feel Like Makin‘ Love (Song von Bad Company)
Gitarrensolo
Bijou (mit Freddie-Einblendungen/-Gesang)
Last Horizon
Radio Ga Ga
Crazy Little Thing Called Love
The Show Must Go On
Bohemian Rhapsody (mit Freddie-Einblendungen/-Gesang)
Cosmos Rockin‘ (vom neuen Album; Beginn der (natürlich fest eingeplanten) Zugabe)
All Right Now (Song von Free)
We Will Rock You
We Are The Champions
God Save The Queen

:rocks:

Presseberichte: Süddeutsche, Abendzeitung


Aus gegebenem Anlass folgt noch ein kleiner Reisebericht:

Ich musste ja fast noch froh sein, überhaupt rechtzeitig anzukommen – wenn der 17:55-Zug erst um 18:10 wegen „Personen im Gleis“ kommt (was ich dank Internet noch einkalkuliert habe), ginge das ja noch, aber wenn eine Oberleitungsstörung bei Petershausen im Feierabendverkehr etliche Kilometer nur eingleisig nutzbar macht und zwei ICEs (→/←), ein leerer ICE-Ersatzzug (→), ein Regionalexpress (←) und ein Güterzug (←) wichtiger sind als unsere poplige Regionalbahn, darf man halt 35 Minuten lang den Reichertshausener Bahnhof bewundern. So war ich dann erst um 19:53 Uhr, 7 Minuten vor dem angeküngigten Beginn, in der Olympiahalle… (Immerhin hat die Zeit für ein Sandwich beim Warten auf die U-Bahn gereicht.)

Die Rückfahrt war dann wenigstens fast pünktlich; und da schon ein paar Leute in diesem vorletzten Zug stehen mussten, möchte ich nicht wissen, wie voll der letzte Zug um 0:30 und die von der Wiesn heimkehrenden Fahrgäste waren…


Bild (Album-Cover) von queenonline.com.

  1. es war laut Rockantenne eines der beiden am schnellsten ausverkauften Konzerte dieses Jahr ↺