Monatsarchiv:

März 2009

Die weltbeherrschende Zahl 11 in meinem Mittagessen

11 Ich bin ja an sich nicht so der „Was esse ich zum Mittag“-Blogger (oder -Twitterer), aber nach dem aberwitzigen Kommentar eines Zahlenmystikers (bei Florians 2012-Artikel), der 40.000 Stunden in 12 Jahren seines Lebens damit verschwendet hat, in geschichtlichen und biografischen Daten nach Auftreten von Primzahlen und insbesondere der 11 zu forschen – und, wen wundert’s bei so viel Auswahl und so viel Zeit, natürlich einiges gefunden und munter nach Belieben Bezüge dazwischen erdichtet hat –, musste ich einfach von den…

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Erlebnissen und der
Offenbarung, die ich beim
Mittagessen hatte, berichten, denn das bestand aus:
Fleischkäse, dazu
Spiegeleier,
Champignons,
rotePaprika,
Zigeunersoß' und
Eierspätzle – und als ich das alles
aufgegessen hatte, kam das Geschirr in die
Spülmaschin'.

Aber hallo, das sind 11 Begriffe mit 11 Buchstaben! Mein Mittagessen, so seltsam seine Zusammenstellung auch sein mag, ist weltbedeutend, ganz UNZUFÄLLIG und ganz sicher geht es um Wissen, nicht um ‚Glauben‘!!!11elf

Hexende Fische

Halloween-Hexe Höchste Zeit für das dritte „Best Of“ des „Hexenkalender“ für 2009 des Moewig-Verlags (alle Beiträge » hier), diesmal zum Zeitraum von Mitte Februar bis Mitte März. Beginnen wir wieder mit einem prokrastinierenden Kalenderspruch, angeblich von Literaturnobelpreisträger Harold Pinter:

Die Zukunft ist die Ausrede derer, die in der Gegenwart nichts tun wollen.

Und sie ist auch die Ausrede derjenigen, die mit der Hoffnung auf künftige wissenschaftliche Erkenntnisse ihre Mystizismen „begründen“ wollen. Sowas kennen wir ja zur Genüge…

Eine astrologische Überraschung

Nämlich die: Das Tierkreiszeichen Fische gehört anscheinend zu den „Wasserzeichen“ – hey, super, das passt sogar, im Gegensatz zum „Luftzeichen“ Wassermann. Keine Überraschung ist hingegen die Kombination der den Fischen zugeordneten Farben blau, violett und weiß mit der Erkenntnis, dass Fische-Hexen eine starke Neigung zu Grau hätten. Naja, tief unter Wasser ist es eh so ’ne Sache mit den Farben.

Ein Hinweis für Eltern: Angeblich leben Fische-Kinder gerne in ihrer eigenen Traumwelt und es liege an den Eltern, sie behutsam in die Realität zu führen – dumm nur, dass die Eltern selbst keine Lust auf die Realität haben, wenn sie auf die unsinnige, realitätsferne Astrologie hören. Aber immerhin: „Fische-Hexen wissen, dass nur sie selbst die Verantwortung für ihr Leben übernehmen können.“ Wie war das noch mit der Verantworung im Horoskop, die Verantwortung nicht an die Willkür der Astrologen abzugeben?

Ein Tip ist sicherlich sinnvoll: sich bei Alkohol, Nikotin und anderen Drogen zurückzuhalten. Aber warum gerade Fische-Hexen eine „besonders große“ Gefahr einer Abhängigkeit haben sollen, ist mal wieder so ein Astrologen-Gewäsch.

Häuslicher Frieden

Bondgirl Am Sonntag 1.3. sei der Festtag der römischen Göttin Juno, u.a. „Bewahrerin des häuslichen Friedens. Vor allem aber gilt sie als Beschützerin und Beraterin der reiferen Frau.“ Oha, Vorsicht, sag mal deiner Frau, dass sie alt ist (und auch so aussieht), dann ist es schnell vorbei mit dem häuslichen Frieden!

Am 21.2. meint der Kalender: „In Friesland wird mit dem „Biekenbrennen“ der Winter verabschiedet.“ Laut Wikipedia heißt das eigentlich Biikebrennen, aber sei’s drum – bis nach Bayern (und anderswo) hat das jedenfalls nicht gewirkt. Abhilfe: Als kleine Vorfreude einen „leuchtenden Frühlingsstrauß“ auf den Hexenaltar stellen – keine schlechte Idee, aber das geht auch mit ganz profanen Schreibtischen. Obwohl, ich könnte mal meinen Computerschreibtisch zum Hexenaltar umrüsten, passt ja auch irgendwie mit der Hexerei beim Programmieren. ;)

Am 15.3. sei das Fest der kleinasiatischen Mutter- und Vegetationsgöttin Kybele – Achtung, nicht verwechseln und versehentlich einen kleinen Eimer (Kübele) anbeten!

Schon wieder Tomatensaft

Im Februar war ein Glas Tomatensaft täglich schon gut zur Verlangsamung der Faltenbildung, nun soll er auch gegen hohen Blutdruck helfen – gibt’s da einen kausalen Zusammenhang? Etwa so: Wer Falten im Spiegel sieht, ärgert sich, und das steigert den Blutdruck? Aber ich glaube, das ist zu viel des Nachdenkens für solch einen Kalender…

Der Top-Tip aus der Hexenapotheke ist jedenfalls: „Essen Sie täglich Knoblauch. Das ist nicht nur gesund, sondern sorgt auch für eine gesunde Gesichtsfarbe.“ Pech nur, dass die niemand mehr genau sieht, weil er geruchsbedingt Abstand hält. Und „halten Sie sich aufrecht – dann wird es Ihnen leichter fallen, ein aufrichtiger Mensch zu sein.“ Mit einer ähnlichen kleinen Wortspielerei kann man auch sagen: Hören sie nicht auf Astrologen, denn alles, was sie sagen, ist gelogen. Ist natürlich eine unsinnige „Begründung“.

Gelegentlich ein Glas Bier soll gegen Stress helfen – aber nicht übertreiben (steht ja schon oben), die Angehörigen von Alkoholikern haben dadurch sicher nicht weniger Stress und Ärger.

Nun denn, zum Schluss wieder ein Kalenderspruch, diesmal einer von Ludwig Marcuse:

Wer zu oft auf die Grenze alles Irdischen blickt, verliert die Energie zu seiner Gestaltung.

Ist das nicht ein toller Spruch für alle Esoterikliebhaber?


Foto: aidasonne – Fotolia.com

Atheisten-Buskampagne: Spendensammlung beginnt

buskampagne_motiv3_large Die atheistische Buskampagne, die deutsche Version der bekannten britischen Aktion, geht nun in die nächste Runde: Man kann zur Unterstützung spenden und dabei für eine von drei Slogan-Varianten stimmen. Der Zweck des ganzen:

Als Anfang sollen in drei Städten (Berlin, Köln und München) Busse beschriftet werden, die öffentlich bekunden, dass eine nicht-religiöse, aufgeklärte Weltsicht eine positive Möglichkeit darstellt. Nicht-Religiöse, Agnostiker und Atheisten sollen wahrnehmen können, dass sie nicht alleine sind. Sie sollen mutiger werden, sich gegen religiösen Hochmut zur Wehr zu setzen und sich in die öffentlichen Debatten einzumischen. Das Leben ohne einen Gott kann eine Bereicherung sein: angstfrei, selbstbestimmt, bewusst, tolerant und frei von Diskriminierungen.

Leider – wie sapere aude zurecht kritisiert – wurden dabei die Umfrageergebnisse zu den Slogans ignoriert; aber deswegen die Kampagne an sich nicht unterstützen? Nun, jeder wie er will. aber ich seh das nicht so extrem.

Zur Wahl stehen das einfache „Gottlos glücklich“ und das wissenschaftlich interessante, aber etwas sperrige „Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott“ jeweils mit unterschiedlichen zweiten Zeilen sowie „Gott ist eine Behauptung“ im Design des englischen Vorbilds – mehr auf der Kampagnen-Website.

Bei den Brights gibt’s auch ein Interview mit dem Pressesprecher der Kampagne.

Links und Videos der Woche (2009/10)

Ein Link und vier Videos heute:

  • The Atheist Blogger schreibt über The Noah’s Ark Paradox.

 

Der Unterschied zwischen transzendental-übernatürlich und nichtexistent (via @_sapereaude_):

 

Eine Aufnahme dieses berühmten kleinen Schrittes aus einen anderen Blickwinkel – auch in höherer Qualität verfügbar, mit Erklärungen bei Bad Astronomy:

 

H.G.Wells‘ Zeitmaschine als aufwendige Lego-Verfilmung (am besten direkt bei Youtube in HD anschauen; via Nerdcore):