Monatsarchiv:

September 2009

Piraten im freien Fall

Nein, zum Glück (oder Unglück, je nach persönlicher Präferenz) nicht die Piratenpartei, sondern einige Vergnügungswillige auf dem piratenbeflaggten „Silberturm“ auf dem Pfaffenhofener Volksfest – fotografiert mit Belichtungszeiten von 1/20 und 1/10 Sekunde:

Freifallturm 1 Freifallturm 2

 

So ganz frei ist der Fall natürlich auch nicht, schließlich sitzen die Leute auf einem Gestell, auf dem sie mit Bügeln gesichert sind. Das Mädchen, das am Sonntag aus der Wildwasserbahn gestürzt und gestorben ist (mehr, noch mehr – sie stand anscheinend bei einem kurzen Zwischenstop auf), hätte sich sowas sicher auch gewünscht.

Queen-Single des Tages (10.9.)

Singles Vor 25 Jahren – hey, ein rundes Jubiläum, eine Gelegenheit, auf meine diesbezügliche Blog-Parade hinzuweisen, die noch Teilnehmer brauchen könnte! –, am 10. September 1984, wurde die Queen-Single „Hammer To Fall“ als letzte Single-Veröffentlichung vom Album The Works veröffentlicht – und auch die B-Seite gehört zur härteren Seite von Queen, was auch bedeutet, dass beide Songs vom Gitarristen Brian May geschrieben wurden.

„Hammer To Fall“, die A-Seite, ist ein auch live recht beliebtes Lied – wo es etwas schneller gespielt wurde –, das im Wesentlichen vom Tod und seiner Unvermeidbarkeit handelt (und weniger vom Kalten Krieg, wie auch vermutet wurde), wie Brian May selbst schrieb:

The issue was effectively settled when May wrote on his website that Hammer to Fall is really about life and death, and being aware of death as being part of life. „The Hammer coming down is only a symbol of the Grim Reaper doing his job!“
(Wikipedia)

» Hammer To Fall – offizielles Video

» Hammer To Fall – Live At Wembley

Man möge es mir verzeihen, dass ich hier auch ein Video von Rest-Queen + Paul Rodgers einbinde, aber es zeigt auch die interessante Variante, die Brian schon auf seinen Solo-Konzerten gespielt hatte: die erste Hälfte wurde zu einer langsamen Ballade!

» Hammer To Fall – Q+PR live

» Text

 

Die B-Seite „Tear It Up“ – auf einer Demo-Version, die ich leider nicht online gefunden habe, übrigens von Brian May selbst gesungen – ist auch ein Versuch, den alten Sound von Queen wiederzubeleben; so enthält er auch Fußstampfen als Percussion wie weiland „We Will Rock You“. Live war dann doch wieder das normale Schlagzeug zuständig…

» Tear It Up – Album-Version (Text-Video)

» Tear It Up – Live At Wembley

» Text


Foto: clix/sxc

Ein seltsames Paar

Ein Bild, das ich noch vom Nachtflohmarkt (bzw. dessen Anfängen am hellichten Tage) Anfang August nachreichen muss:

puppen-koyote_ck

Sind die beiden nicht ein tolles Paar?

 


Was ich noch erwähnen wollte: Yuki Keylin hat gerade unter Verachtung aller Bindestriche ;) die „Blogger Aktion | Landschafts Color Key“ am Laufen; da werd ich mit einem anderen, thematisch passenden Bild sicher auch noch mitmachen.

Erstbeitragsstöckchen

Stöckchen? Wo? Stephan A. aus B. hat mir ein Stöckchen weitergeworfen mit dieser Aufgabe:

Verlinke in dem Stöckchen, das du erhälst, deinen ersten Eintrag, den du in deinem Blog veröffentlicht hast und dazu alle Einträge derjenigen, die das Stöckchen vor dir hatten.
Werfe das Stöckchen anschließend an 3 Blogger weiter.

Dass der Werfer seinen Link bekommt, ist klar, aber alle Zwischenstationen? Tut mir jetzt leid, aber auf so eine Verlinkung rein um der Verlinkung willen hab ich keine Lust, Kennenlernen neuer Blogs hin oder her. Für diesen Zweck bietet sich eher an, die jeweiligen Blogrolls zu durchstöbern, denn das sind Blogs, die der Blogger kennt und empfehlen kann…

Mein erster Beitrag – vor 3 Jahren und 3 Tagen – war jedenfalls ein abgewandeltes „Hallo Welt!“, der erste richtige Beitrag weist auf die Fotos aus Montreux hin, von wo ich gerade zurückgekommen war; diese Domain sollte neben dem Blog eben auch Platz für solche Bilder bieten, die auf dem anderen, knappen Webspace keinen Platz hatten.

Ich werf dann mal weiter zum David, zur Barbara und zum Basti.


Foto (Orig.): Carlos-bcn – Fotolia.com

Ist Rudi da?

Rudolf Steiner um 1905 „Und nichts als die Wahrheit!“ Das ist der Untertitel des Blogs „Esoterik und Anthroposophie“ – nicht wirklich überraschend in einem Metier, in dem so viele glauben, die absolute Wahrheit oder zumindest den Weg dorthin zu kennen, ohne die Dinge mal zu hinterfragen und zu überprüfen. Und hier haben sie nicht mal die URL überprüft, sonst wäre ihnen an „esoreikundanthroposophie“ vielleicht etwas aufgefallen…

Sie wollen jedenfalls „bisher unveröffentlichte Informationen zu Esoterik und Anthroposophie verbreiten“, weil die Wahrheit „so oft unterdrückt und zensiert“ würde. Nun ja, was können sie schon selbst zur eingebildeten Wahrheit sagen, wenn Rudolf Steiner, Erfinder der Anthroposophie, in einem imaginären übersinnlichen „Buch des Lebens“ namens Akasha-Chronik seine Eingebungen „gelesen“ haben will, ohne dass dies jemand nachprüfen könnte?

In einem Interview kommt ein thailändischer Japaner namens Dr. Ici Wenn zu Wort, etwa zur Waldorfpädadogik:

Man muss Akasha nicht nur lesen, sondern auch verstehen können. Viele Lehrer können leider Akasha noch nicht mal lesen. […]
Jeder Lehrer sollte zeigen, wie sehr er aus der Chronik lesen kann und das aufschreiben. ca. 1000 Seiten müssen genügen. Das muss dann einer Kommission vorgelegt werden.
Ich habe hierzu schon Richtlinien entwickelt, aber es ist noch zu früh, darüber ausführlich zu sprechen.

Erfahrung im wortreichen Herumschwurbeln ohne konkrete Aussagen dürften viele Esoteriker haben, aber es würde mich wundern, wenn solch seitenreiche Anforderungen tatsächlich eingeführt würden. Mal ganz abgesehen davon, dass dieser Wenn dazu auch einen gewissen Einfluss bräuchte.

Wirklich interessant wird es dann bei der Anthroposophischen Akasha-Meditation, einem Gastbeitrag jenes Ici Wenn – ich weiß nicht, ob sowas wörtlich in der Akasha-Chronik stehen soll, doch der Sinngehalt scheint mir ähnlich hoch zu sein wie bei so manch anderem Esoterischen; nur etwas amüsanter:

Für das Gefühl des Rythmus ist es wichtig „ak“ als ungefähr eine Sekunde zu betrachten. Meditieren wir eine Minute:

akakakakakakakakakak
akakakakakakakakakak
akakakakakakakakakak
akakakakakakakakakak
akakakakakakakakakak
akakakakakakakakakak
kaka.

„Kaka“ als Abschlußwort merkt euch, wichtig, um sicher herauszufinden. Immer

Mhm. „Kaka“ sollte immer herausfinden, Verstopfung könnte ja unangenehm werden.

Im weiteren Verlauf steigert sich das ganze dann über Zeilen wie „Akasha. Akasha. Shakas. Akasha. Akasha.“ und „Kashakasakasa. Kashakasakasa.Kashakasakasa. Kaka.“ bis zum zunächst fragenden

Kaka Akasha Rudida?

und dann erfreut ausrufenden

Rudida! Rudida!Rudida! Rudida!

Jeweils mehrfach wiederholt. Den Ort in Burundi dürften sie nicht meinen – jubeln sie, weil „Rudi“ Rudolf Steiner endlich da ist? Oder das rotnasige Rentier Rudolph? :lol: Bei den durchgeknallteren unter den Esoterikern weiß man ja nie, aber irgendwie kann ich nicht recht glauben, dass das alles ernst gemeint sein soll.

Damit erstmnal genug, anthroposophische Sprachmeditiation muss man langsam lernen.
Haben Sie keine Hemmung, alles gut ausprobiert, wirkt!

Wirkt, wenn man einen Lachkrampf erzeugen will. Selbst wenn’s nicht ernst gemeint sein sollte…