Zeit für Runde 4 im „Projekt Hörsturz“ von freeQnet, bei dem die Teilnehmer alle zwei Wochen fünf Songs anhören und bewerten:
- NoFX – I Wanna Be an Alcoholic (von Tobi)
Äh, 54 Sekunden1, von denen die Hälfte des Videos zeigt, wie sie in den Aufzug steigen, um dort ein bisschen rumzupunken, bis die Tür aufgeht und andere Leute zusteigen? Ist das ein Witz? Gut, die 20 Sekunden sind ganz nett, man kann auch, wenn man Lust hat,angebetrunken dazu rumtanzenhüpfen, aber…
- Polkadot Cadaver – Pure Bedlam For Halfbreeds (von beetFreeQ)
Aha, es fängt elektronisch an – auf eine Weise, die mir eher weniger zusagt –, doch dann wird’s ein progressiv rockigerer Schnelldurchlauf mit einigen stilistisch abwechslungsreichen Einlagen, die sie zu einem überraschend überzeugenden, mitreißenden Ganzen kombiniert haben.
- Lacuna Coil – The Pain (von Doro)
Hui, ein Lied, von dem ich sogar das zugehörige Album habe! Ein Novum bei diesem Projekt…
Das Lied ist einerseits eine schöne ruhige und melodiöse Nummer mit einem schönen Mann-Frau-Duett im Refrain, andererseits hab ich öfter das Gefühl, dass es nicht so recht in die Pötte kommt – man meint, jetzt wird’s energischer und legt richtig los, und dann wird eher wieder ein Gang zurückgeschaltet; das gibt einen kleinen Punktabzug. Im großen und ganzen kann mich das Lied (wie auch das Album „Shallow Life“) nicht 100%ig überzeugen, weil es mir, man verzeihe das Wortspiel, an einigen Stellen zu seicht ist.
- Camille – La jeune fille aux cheveux blancs (von Yoko)
Eine Sängerin, dazu a-cappella-Background-Stimmen (laut Hannah ist das alles Camille selbst) – ist da überhaupt ein Instrument dabei? Jedenfalls schön ruhig; man könnte fast sagen, das genaue Gegenteil des 2. Liedes, aber auf keinen Fall von der Bewertung her, denn mir gefällt das gefühlvolle „Mädchen mit den weißen Haaren“ (so die automatische Übersetung des Titels; keine Ahnung, was der eigentliche Text bedeutet) sehr gut; auch dieses Lied könnte aber etwas länger sein…
- The Creepshow – Zombies Ate Her Brain (von Kasumi)
Konnte Camille noch knapp die 2-Minuten-Marke knacken, bleiben wir hier schon wieder darunter… und auch hier muss erst mal das Radio richtig eingestellt werden. Nun ja.
Ah. So einen 50er-Jahre-Rockabilly-Stil, mit dem das Lied loslegt, hätte ich bei dem Titel (und den Tattoos) jetzt nicht unbedingt erwartet; aber es wird dann doch noch zu Psychobilly ver-punk-igt, und dann passt’s, es kommt doch etwas Mitreißendes (und Tanzbares, wenn man denn so schnell tanzen kann) dabei heraus, das auch wieder Lust auf mehr macht. Tja, und da hört der Song nach effektiv 1½ Minuten auch schon auf – aber damals waren so kurze Songs ja auch nicht so ungewöhnlich.
Mach einen Schnitt von 3,3 – knapp mein höchster bisher.
Wenn ich die Regeln richtig im Kopf habe, ist mein Vorschlag vom vorletzten Mal wieder rausgefallen – also schlage ich das Lied einfach nochmal vor: Saori Jo – Stay.
- nun gut, Queen schafft es ja auch, in 67 Sekunden einen schönen skurrilen Song hinzubekommen, muss also erstmal nichts Schlechtes sein… [↩]