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Magie

Magischer Start ins neue Jahr

Halloween-Hexe Erinnert sich noch jemand an meine Ankündigung im September, immer wieder aus dem „Hexenkalender“ für 2009 (Moewig-Verlag) von „Anthea“ (nicht hier abgebildet) zu berichten? Nun, dies ist der erste Beitrag dazu, der allen Hexen (und solchen, die darüber lachen) zu einem guten Start ins neue Jahr verhelfen soll.

Ein Kuriosum vorneweg: Der Haftungsausschluss zu Beginn des Kalenders enthält auch den Satz:

Insbesondere handelt es sich bei den Ratschlägen und Empfehlungen dieses Kalenders um unverbindliche Auskünfte gemäß § 676 BGB.

Aha – nur was hat die Kündigung von Übertragungsverträgen von Wertpapieren mit Hexen zu tun? Nun gut, vielleicht kenne ich mich in der Welt der Wertpapiermagie zu wenig aus, um das zu verstehen. Auf zu den allgemeiner verständlichen magischen Ratschlägen – halten wir uns gleich an den Spruch, mit dem der 1. Januar Faust-aufs-Auge-mäßig beginnt:

Mische ein bisschen Torheit in dein ernstes Tun und Trachten! Albernheiten im rechten Moment sind etwas Köstliches!
(Horaz)

Kurzes Gedächtnis

Hexen – oder die Gestirne? – haben offenbar nur ein kurzes Gedächtnis und/oder nicht viel Abwechslung zu bieten. So heißt es am 7. Januar:

Der Mittwoch ist dem Planeten Merkur zugeordnet, der uns zu praktischem Denken und Handeln auffordert. Beides sollte aber immer auch von spirituellen Wahrheiten durchdrungen sein.

Und am 14. Januar:

Der Mittwoch ist dem Planeten Merkur zugeordnet, der uns zu praktischem Denken und Tun auffordert. Als Götterbote will Merkur uns dazu anhalten, unser tägliches Handeln spirituell zu durchdringen.

Vielleicht kommt ja noch ein Hexenapothekenmittelchen später im Jahr, das dagegen hilft. Oder hofft die Autorin, dass solche im Spirituellen selbstdefinierten „Wahrheiten“ wie die der Astrologie wahrer werden, wenn sie nur oft genug wiederholt werden, und dass sich die geneigten Leserinnen daran erinnern, damit sie bloß nicht zu praktisch denken und solchen Astro-Aberwitz gleich links liegen lassen?

Oder sie hatte einfach Probleme, die 5 Seiten pro Woche richtig zu füllen? Ein Verdacht, der angesichts diverser anderer Platitüden und bloßer Namensnennung nicht zu weit hergeholt scheint, wie ich finde…

Rückzug und Spaziergänge

Winterspaziergang Einerseits soll man sich im kalten Januar wie die Natur zurückziehen und Kräfte sammeln, und Meditation, Musik und Kunst seien „besonders heilsam für die Seele“ – andererseits „viel frische Luft und Bewegung“ gönnen. Am 14. Januar sogar zu Ehren eines indischen Gottes, des Sonnengottes Surya – der ob seiner Herkunft (10-15° in Nordindien, im Süden wärmer (Wikipedia)) kaum unsere winterliche Kälte gewohnt sein dürfte:

Ehren Sie ihn mit einem Spaziergang, auch wenn die Sonne nicht scheint – sie ist dennoch da.

Ach? Auf die Idee wäre ich nun wirklich nicht gekommen! Aber ist das genug Ehre für diesen Gott?

Die Speisekarte für die erste Januarhälfte

Allzu reichhaltig ist die Speisekarte nicht – auch wenn dies nur ein Auszug ist:

  • Lindenblütentee hilft am 1. Januar gegen Husten – doch was hilft gegen den „typischen“ Neujahrskater? Hier verschenkt der Kalender eindeutig Potential.
  • Zwei Bananen pro Tag sind ein idealer Grippeschutz – und nein, nicht in die Nase stecken, die Oberhexe schreibt explizit „essen“! (Schade.)
  • Hirsebrei oder sonst ein Hirsegericht – aber nur mittwochs, da Merkur (s.o.) mit Hirse verbunden ist. Man müsste mal Astrologen fragen, wie sie diese Zuordnungen ausgewürfelt haben…
  • „Essen Sie Äpfel stets zwischen 10 und 16 Uhr“ – der Körper könne die Wirkstoffe dann besonders gut aufnehmen. Mist, das war gestern ein paar Minuten zu spät.

Und die Lösung gegen Akne und Hautunreinheiten: einen Brei aus Bäckerhefe und Milch aufs Gesicht klatschen!

Nur wie soll das helfen, wenn die Unreinheiten gar nicht im Gesicht sind? Ach ja, Hexerei, ich vergaß.

Was sagen die Sterne?

Tierkreis Die Sterne faseln ganz gern mal z.B. von „passenden“ Schmucksteinen oder zählen Steinbock-Promis auf – oft ohne auch nur ansatzweise einen Rat zu geben. Oder geben Tips für Steinbockhexen bzw. Steinbock-Hexen – wohl nur Meisterastrohexen mit Eris im 13. Haus wissen, wann der Bindestrich zu verwenden ist und wann nicht –, weil das das aktuelle Sternzeichen Anfang Januar ist. (Pardon, liebe selbstgefällige Stern-Schamanen: Tierkreiszeichen; ihr müsst euch ja um die astronomischen Erkenntnisse herumdrücken.) Nur was soll das allen anderen Leser(inne)n helfen, die gerne hilfreiche Heucheleien, äh, Hinweise für den heutigen Tag hätten?

Den Donnerstag verbindet man mit dem Planeten Jupiter, der von uns verlangt, über uns hinauszuwachsen und damit zum Herrscher über uns selbst zu werden.

Was für gefährliche Ratschläge gibt sie denn da?!? Das heißt, gefährlich für Astro-Anbieter, Mystik-Marktschreier, Herrgotts-Händler und Bullshit-Berater, die doch selbst so gern das alleinige Heilswissen (jeder sein eigenes) verkaufen und die Leute von den Sternen bzw. deren Deutung und dem ganzen Kram beherrscht sehen wollen. Wie war das noch mit der „Verantwortung im Horoskop“? Aber wem von der Kalender-Zielgruppe wird sowas schon in den Sinn kommen…?

Enden wir mit dem wiederum Faust-aufs-Auge-mäßigen Spruch für den 16.-18. Januar:

Beim Ratgeben sind wir alle weise, aber blind gegenüber eigenen Fehlern.
(Euripides)

In diesem Sinne: Einen guten Rutsch!


Fotos: alitaylor/sxc, cinezi/sxc

Auflösung Zitat des Tages 15

hässliche Hexe Letzten Samstag hatte ich dieses Zitat mit einer kleinen Quizfrage verbunden, die nach der Zeit, aus der es stammt, gefragt hatte:

„Ganz gewiss hat es auf dieser Welt niemals Hexen und Hexenmeister gegeben, aber ebenso unleugbar haben zu allen Zeiten Leute an Betrüger geglaubt, die das Talent besaßen, als Zauberer aufzutreten.“

Von 6 Teilnehmern hatten je 2 auf 11., 18. und 21. Jahrhundert getippt. Richtig ist: Es stammt aus dem 18. Jahrhundert. Der Donaukurier vom letzten Wochenende, wo ich es gefunden habe, hat’s Franz Grillparzer (1791-1872) zugeschrieben, aber WikiQuote nennt als überprüfte Quelle Giacomo Casanova (1725-1798), italienischer Abenteurer und Schriftsteller, Neunundneunzig Abenteuer. Da wird ein DK-Redakteur bei der Zitatesammlung vielleicht einfach mit dem Kopieren und Einfügen daneben gelegen haben…


Photo: sgursozlu/sxc

Zitat des Tages (15)

hässliche Hexe Verbinden wir eine kleine Quizfrage mit diesem Zitat:

„Ganz gewiss hat es auf dieser Welt niemals Hexen und Hexenmeister gegeben, aber ebenso unleugbar haben zu allen Zeiten Leute an Betrüger geglaubt, die das Talent besaßen, als Zauberer aufzutreten.“

 

Aus welcher Zeit stammt dieses Zitat?

  • 11. Jahrhundert (33%, 2 Stimmen)
  • 18. Jahrhundert (33%, 2 Stimmen)
  • 3. Jahrtausend (33%, 2 Stimmen)
  • Griechische Antike (0%, 0 Stimmen)
  • Zeit Julius Caesars (0%, 0 Stimmen)
  • 1960er Jahre (0%, 0 Stimmen)

Stimmen insg.: 6

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Weitere Kommentare oder Raten des Urhebers sind auch erwünscht – aber bitte nicht ergoogeln oder sonstwie nachforschen! :)

Auflösung (20.12.): 33% hatten recht: Es stammt aus dem 18. Jahrhundert. Der Donaukurier vom letzten Wochenende, wo ich es gefunden habe, hat’s Franz Grillparzer (1791-1872) zugeschrieben, aber WikiQuote nennt als überprüfte Quelle Giacomo Casanova (1725-1798), italienischer Abenteurer und Schriftsteller, Neunundneunzig Abenteuer. Da wird ein DK-Redakteur bei der Zitatesammlung vielleicht einfach mit dem Kopieren und Einfügen daneben gelegen haben…


Photo: sgursozlu/sxc

„Uraltes Wissen von Heilung und Weisheit“

Halloween-Hexe Das ist der Untertitel eines „Hexenkalenders“ für 2009 (Moewig-Verlag) von einer gewissen Anthea (nicht hier rechts abgebildet), den ich mir kürzlich gekauft habe, um etwas Material zu haben… Keine Angst, ich werde euch 2009 nicht jeden Tag damit zumüllen (ginge ohnehin nicht, da sich Freitag bis Sonntag ein einziges Blatt teilen müssen)1 – ich dachte eher an ein „Best Of“ (bzw. „Worst Of“) alle 1-3 Wochen.

Zu jedem Tag (bzw. eben am Wochenende, das bei Hexen offenbar auch den Freitag enthält2) gibt es einen Spruch – im Sinne von Zitat bzw. Sprichwort, kein „Zauberspruch“ – und drei Abschnitte:

  1. „Was sagen die Sterne?“ bringt die üblichen kurzen Horoskop-Platitüden, teils umformuliert für Hexen, oder auch mal Hinweise der Art, dass der Name des Donnerstags auf den germanischen Gott Donar zurückgeht. Wie auch immer das in diesen Abschnitt passt.
  2. „Aus meiner Hexenapotheke“ spannt den Bogen von Hausmittelchen über Ernährungs­empfehlungen zu Haushaltstips, bei denen man sich oft fragt, wo der Bezug zu Hexen sein soll – aber naja, auch Hexen müssen essen, trinken und ihren Haushalt führen…
  3. „Das Hexenjahr“ bringt manchmal etwas zum Tag, zu „heidnischen“ Festtagen, manchmal etwas zum Monat („Der August ist nach Augustus […] benannt“) oder gänzlich Allgemeines (wenn wohl sonst nichts zu finden war) und manchmal lediglich Geburts- oder Todestage irgendwelcher Leute, die eine Verbindung zum Mystischen haben – Parapsychologen, Okkultisten, Stigmatisierte, verbrannte Philosophen etc.

Nun ja, irgendwie wollen die rund 250 Blätter ja gefüllt sein… die ewig gleichen Zeichnungen (eine Horoskopskizze, ein Kessel, der gerade umgerührt wird, und eine Hexe auf einem Besen; mal links, mal rechts) verbrauchen auch zusätzlich Platz. „Hexen ist Kult!“, wie die Rückseite sagt, es werden sich schon genug Käufer für diesen – wie ich finde, recht billig produzierten – Kalender finden (die 5€ war er mir dann aber doch wert), und nicht nur solche, die sich darüber lustig machen wollen oder solche „Belanglosigkeiten“ kritisieren…

(Alternativ gibt es übrigens auch Mond-, Mond-Astro-, Engel-, Schutzengel-Kalender u.a.m. vom selben Verlag, ebenso Sudoku- oder Koch-Kalender.)

Beispiel zur „Hexenapotheke“:

Legen Sie kratzende Pullover und Strickjacken für kurze Zeit ins Tiefkühlfach. Sie sind danach viel angenehmer zu tragen!

Welch uraltes Wissen! Über Tiefkühlfächer!! Das kann nur aus einer Hexenapotheke kommen!
:loll:

Also dann,

Denken Sie heute innig an jene Menschen, von denen Sie etwas Wesentliches für Ihr Leben gelernt haben.

(Aus dem „Hexenjahr“-Abschnitt für den 15.9. Warum gerade 15.9.? Tja, wer kann das schon wissen…)

  1. und rechtich wäre das natürlich auch problematisch []
  2. ich sollte den Beruf wechseln… []

„The Next Uri Geller 2008 – Die besten Mentalisten der Welt“ – Meinung, Tricks, Erklärungen

Hier geht es um eine Sendung der ersten deutschen Staffel von „The Next Uri Geller“ von Anfang 2008. Sie können auch:
» Alle meine Berichte der ersten Staffel anzeigen.
» Alles zur zweiten Staffel 2009 anzeigen.
» Überhaupt alle Artikel über Uri Geller anzeigen.

:arrow: Generelle Lesetips: GWUP-Infoseite; und das Blog mit Erklärungen und Diskussionen noch während der Sendungen: Die Tricks der Kandidaten, einfach erklärt.

Die neunte Sendung vom 4.3. – das internationale Wettmentalisieren

verbogen Als ob die einzelnen Sendungen in den verschiedenen Ländern noch nicht genug wären, bekommen wir diesmal eine Auswahl von internationalen Siegern oder Fast-Siegern und einen ausnahmsweise lustigen Comedian präsentiert – leider ist die Prominenz nicht so international.

Die Kandidaten sind neben Vincent Raven, dem Sieger der deutschen Show, Angela Funovits, die Zweitplatzierte bei der US-Show „Phenomenon“ (die sich übrigens auf 5 Sendungen beschränkt hat) – was ist aus Mike Super, dem Sieger, geworden? –, Lior Suchard, israelischer Sieger („The Successor“), Aaron Crow, „düsterer Star“ von „De nieuwe Uri Geller“, wie die Sendung in den Niederlanden hieß, und als „Überraschungsgast des Abends“ Morta Deller, bekannt aus Schmidt & Pocher – das ist nun wirklich eine Überraschung, dass Geller Oliver Pocher hier auftreten lässt. Aber Hauptsache Quote – und etwas, das absichtlich komisch werden kann. :)

Aus der Vorschau auf prosieben.de:

Rabenvater Vincent Raven fordert: „Ich will gegen die Besten der Besten kämpfen!“

Auch wenn er nicht wollte, müsste er, schließlich war das lange vorab geplant…

„Alle vier gehören zu den Besten ihrer Zunft. Doch diesmal müssen sie an ihre Grenzen gehen, um den Titel ‚Der beste Mentalist der Welt‘ zu verdienen“, so Mystifier-Legende Uri Geller. „Während dieser einmaligen LIVE-Sendung darf ihnen nicht der geringste Patzer passieren.“

Oh, schlechte Aussichten für unser Rabenväterchen. ;)

Zu Beginn

„Der ungewöhnlichste Länderkampf der Fernsehgeschichte“ beginnt. Jubel, Trubel, Heiterkeit, vor allem für den alten Löffeltrickser – das Publikum wird schon angewiesen worden sein, aufzustehen und zu jubeln; aber viele brauchen da sicher keine Anweisung, leider.

Uri ist überwältigt vom Erfolg und berichtet von armen kleinen Kindern, die „achat shtaim shalosh“ rufen, wenn sie ihn auf der Straße sehen. Das „arm“ stammt natürlich nicht von ihm, sondern von mir. Und Geller will heute die Intuition der Zuschauer schärfen – gewinnen soll man dabei auch was.

Prominente Gäste

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