Monatsarchiv:

April 2010

Plusieurs, Nostradamus und der Aufstieg 2012

Nostradamus Im GWUP-Blog findet sich aktuell eine Beitragsserie1 zum Thema „Wie analysiert man Nostradamus-Verse?“, in der Bernd Harder schön auf die Probleme und den Unsinn der diversen Übersetzer eingeht. Aber wie erwartet geht so ein pöhser verschlossener Skeptiker natürlich nicht auf die Einzig Wahre™ Interpretation ein – dabei sollte doch jeder mittlerweile wissen, dass Nostradamus gar nicht auf französisch geschrieben hat, wie ich Ende letzten Jahres anhand von zweimal drei Quatrains gezeigt hatte.

Konkret geht es um einen Sechszeiler, der nicht im Hauptwerk der zehn Centurien steht, also quasi aus den kryptischen Apokryphen:

Plusieurs mourront avant que Phoenix meure,
Jusques six cents est sa demeure,
Passé quinze ans, vingt et un, trente-neuf,
Le premier est subject à maladie,
Et le second au fer danger de vie
Au feu à l’eau est subject trente-neuf.

Mit meiner unfehlbaren (süd)deutschen Direkt-Leseweise – denn wie Ende letzten Jahres gesagt, hat Nostradamus ganz offensichtlich für uns heute geschrieben, alles andere diente nur als Ablenkungsmanöver – ergibt sich (mit zum Verständnis hinzuzufügenden Ergänzungen in eckigen Klammern) dieses unzweideutige zeilenweise Ergebnis:

(1) Plus-Kunden (liebevoll Plusierus genannt) murren an [der] Wand: kein Fön, nix Möhre,
(2) Just wenn 6 Cents ist [das] S[onder]a[ngebot für] die Möhre,

Schon Nostradamus wusste, dass sich Lebensmitteldiscounter-Kunden hin und wieder über ein zu gering bestücktes Warenlager ärgern müssen, wenn die Lockvogelangebote schon ausverkauft sind.

(3) Pass [auf] sein Kind [auf], seinen Hans, [er] winkt E.T. an: drenten [=da drüben] nauf,
Wenn man auf die Kinder nicht aufpasst, können sie sich sogar mit Außerirdischen unterhalten und ihnen Hinweise zum Weg geben. Und das ist nicht der einzige Hinweis darüber, wo’s hinauf geht:

(4) [Der] Lepra[kranke] mir [von] Ost[en] zublökt einmal am Di[enstag],
Das Wissen um den richtigen Weg ist offenbar weit verbreitet.

(5) E.T. lese[n] konnt[e] auf Erd-Anger, der wie
(6) [der Text] auf eurem Los [mir] zublökt: drenten nauf.

Auch auf der graslosen Dorfwiese und sogar auf einem Los steht es geschrieben, wo man hinauf gehen soll. Das muss ja wirklich enorm wichtig sein – der falsche Weg wäre wohl sehr fatal.

Aber das ist natürlich klar, denn was gibt es Wichtigeres auf esoterischen Erden als den Aufstieg 2012? Nicht auszudenken, wenn die lieben Realitätseskapisten herenten, innerhalb der Grobstofflichkeit, aufstiegen und nicht drenten mit metasubliminalem Feinstofflichkeitskontakt!

Aber zum Glück weist (nicht nur) die moderne Nostradamus­wissenschaft den wahren Irr-, äh, Weg.

  1. der es übrigens nicht schaden würde, wenn der Text „Fortsetzung folgt“ am Ende der ersten drei Teile durch entsprechende Links ersetzt würde… wäre komfortabler, als sich übers Tag durchzuklicken []

Projekt Hörsturz 19

Projekt Hörsturz Wie die Zeit vergeht – schon wieder eine neue Runde im „Projekt Hörsturz“, bei dem die Teilnehmer alle zwei Wochen einige Songs anhören und bewerten.

Hat mich ja schon überrascht, dass mein Emilie-Autumn-Vorschlag der letzten Runde sogar einen Schnitt von 2,4 Punkten bekommen hat – ich hatte mit weniger gerechnet. Naja, letzter Platz im recht guten Feld ist es trotzdem geworden. :) Aber widmen wir uns nun den neuen Titeln:

  • Tenacious D – Kickapoo (von Sir Donnerbold)
    Hey, das kenn ich sogar – konnte nur grad mit dem Titel nichts anfangen. Was soll ich groß sagen, einfach ein geniales Werk dieses Comedy-Rock-Duos. Nieder mit der religiösen Unterdrückung!!!1elf ;)
    4½ von 5 Sternen 4½ falsche Hollywoods

  • Bodo Wartke – Ja, Schatz! (von Stoffel)
    Aha, Kabarett mit Klavier. Da ist die Musik natürlich auch irgendwie zweitrangig, hier aber glücklicherweise ein bisschen mehr als nur belangloses Begleitgeklimper. Bei dem Text kann man froh sein, Single zu sein.^^ Okay, ist mal was anderes in diesem Projekt…
    3½ von 5 Sternen 3½x gute Nacht

  • Umbra et Imago – Milch (von Guldhan)
    Das Soundeffekt-Techno-Intro lässt einen erstmal neugierig und unschlüssig warten, wie das Lied schließlich wird – da ist die folgende Strophe fast schon zu poppig, auch wenn die Stimme das zu kaschieren versucht und noch die obligatorische Gitarre und mehr Härte dazukommt. Nun gut, im großen und ganzen ordentliche, aber eher uninteressante technoide NDH.
    2 von 5 Sternen 2 Godots

  • Demians – The Perfect Symmetry (von Stefan)
    Eine offenbar ziemlich lange Ballade, die sich langsam steigert – na zum Glück, sonst wär’s langweilig – und laut und leise abwechselt, wie sich’s gehört, sich dabei aber auch zieht wie Kaugummi – wobei mich die Gitarrenstrophe eben positiv überrascht. (Falls man das Strophe nennen will.) Und dann nochmal die furiose Steigerung, um sich nach über 8 Minuten quasi katharsisch zu beruhigen. Und dann leider abrupt abzubrechen – war wohl der Übergang zum nächsten Lied auf dem Album… das ich während des zweiten Durchlaufs auch schnell bestelle, wozu bekommt man denn ständig CDWOW-Gutscheinchen.^^
    4½ von 5 Sternen 4½ ungebrochene Symmetrien

  • Flight Of The Conchords – Robots (von Kamil)
    Elektronischer Pop mit überwiegend langweilig-robotisch vorgetragenem Text passen natürlich zum Thema, und der Text entbehrt nicht einer gewissen Komik – was einen Bonuspunkt bringt –, aber anders als Tenacious D reißt mich dieses Duo nicht gerade vom Bürostuhl.
    2½ von 5 Sternen 2½ fliegende Roboter

Womit diese stark komödiantische Runde nach der 14. und der 18. die dritte mit meinem Rekorddurchschnitt von 3,4 ist. Weiter mit den Bonussongs in der Kurzbewertung:

  • Art Garfunkel – Bright Eyes (von kasumi)
    Balladen-Klassiker zum Träumen, aber nicht zu mehr.
    3 von 5 Sternen 3 Augen – Zyklopen? Piraten? Wir werden es wohl nie erfahren…

  • Axel Rudi Pell – Devil Zone (von mir)
    Ob er das Ruhrgebiet, von wo er stammt, damit meint? Hartrockt jedenfalls ordentlich.
    5 von 5 Sternen 5 teuflische Saiten

  • Clara Luzia – All I wish for [MP3] (von dehkah – kostenloser Download!)
    Ein nettes, ruhig-flottes Liedchen, aber das, was da im Rhythmus nach Tuba klingt, stört mich etwas.
    2½ von 5 Sternen 2½ Wünsche frei

  • Cojones – Prozac (von Fini – kostenloser Download!)
    (Kann man auch direkt abspielen.)
    Heftige Antidepressiv-Instrumentierung, die den spärlichen Gesang ertränkt.
    3½ von 5 Sternen 3½ Eier (Und das will ich mir nicht näher vorstellen.)

  • Dendemann – Hörma (von WeGi)
    Na bitte, es geht doch… einigermaßen. ;)
    3 von 5 Sternen 3 Hörgeräte

  • Eisbrecher – Eiszeit (von Rakaniaz)
    Und wieder Eisbrecher, diesmal erfreulicherweise mit weniger Techno.
    4½ von 5 Sternen 4½ Kugeln Eis, bitte

  • Mystery Jets – Young Love (von JuliaL49)
    Ziemlich belangloser Gitarrenpop.
    2 von 5 Sternen 2 liebe Liebenden

  • Neil Hannon – Song for Ten (von Steve)
    Der Doctor, der Who, die Schlagerparade…
    1 von 5 Sternen 1 bester Tag

  • O.Children – Ruins (von Robert)
    Dark Wave? Jedenfalls düster, etwas poppig, ein paar Synthesizer, die erwartete Stimme.
    2½ von 5 Sternen 2½ ruinierte Kinder

  • Stolen Babies – Gathering Fingers (von beetFreeQ)
    Schräg. Vor allem, wenn man merkt, dass man nicht vergebens darauf gewartet hat, dass es mal richtig losgeht…
    4 von 5 Sternen 4 hoffentlich verhaftete Kidnapper

  • The Horror The Horror – I blame the sun (von Freddi)
    Und zum Schluss wieder „okayer“ Gitarrenpoprock.
    3 von 5 Sternen 3 Sonnenbrände

Macht einen guten Schnitt von 3,09 für die Bonussongs und 3,19 für alle.


Mein Vorschlag für die – von mir vorgeschlagene – Oldie-Runde, d.h. älter als 1980: Mott the Hoople mit „All The Way From Memphis“ von 1973 (» Wikipedia).

Bilderrätsel 32

Ja, schon wieder ein Bilderrätsel… nächste Woche aber nicht, denn nächsten Dienstag gibt’s kein Rätsel, weil ich da keine Zeit habe.

Also: Wovon stammt dieser Ausschnitt?

br32a

Wie immer gibt’s bei Bedarf andere und/oder größere Ausschnitte und Antworten und Tips in den Kommentaren…

(17:17) Ein anderer Ausschnitt:

br32b

Gelöst von Yjgalla: eine Vitrine:

Wobei der Inhalt nur eine erste Test-Bestückung war, nachdem ich sie an die Wand gehängt hatte. ^^