Zum Todestag von Freddie Mercury (5.9.1946 – 24.11.1991): „Flash’s Theme“ vom Soundtrack des entsprechend benannten Films, als Single am 24.11.1980 veröffentlicht, und „No-One but You (Only the Good Die Young)“ vom 24.11.1997 (zumindest in Deutschland und einigen anderen Ländern), das Lied, das Brian, Roger und John posthum aufgenommen haben.
Und wieder ist es Zeit für ein Queen-Album – heute zu seinem 34. Jahrestag vom Album A Night At The Opera (übrigens benannt nach dem gleichnamigen Marx-Brothers-Film, den die Band eines Abends während der Aufnahmen angeschaut haben). Der größte Hit des Albums dürfte unzweifelhaft „Bohemian Rhapsody“ sein, über das schon so viel geschrieben wurde, aber in dieser Serie soll es ja um die nicht als Single veröffentlichten Album-Songs gehen.
Wenden wir uns zunächst dem kurzen „Lazing On A Sunday Afternoon“ zu, einem altmodischen Stück, das vor allem dem Klang der Stimme nach auch fast aus alten Grammophon-Zeiten stammen könnte. Für diesen Effekt wurde Freddies Stimme über Kopfhörer in einem Blecheimer wiedergegeben und von dort aufgenommen…
Auch das zweite Lied in diesem Beitrag ist ein ungewöhnliches: „Seaside Rendezvous“. Ich übersetze der Einfachheit halber den entsprechenden Absatz der engl. Wikipedia: Wahrscheinlich am bekanntesten für seine „musikalische“ Überleitung, die bei ca. 0:51 beginnt. Der Abschnitt wird ausschließlich von Mercury und Tailor mit ihren Stimmen gespielt. Mercury imitiert Holzblasinstrumente inklusive einer Klarinette und Taylor hauptsächlich Blechbläser, inkl. Tubas und Trompeten und sogar ein Kazoo […]. Das Steptanz-Segment ist auch von Mercury und Taylor mit Fingerhüten auf dem Mischpult. Mercury spielt sowohl einen Konzertflügel als auch ein Jangle1-Honky-Tonk.
Aber es geht auch härter, etwa mit „Sweet Lady“, „natürlich“ von Brian May geschrieben und ungewöhnlicherweise in 3/4-Takt (mit 4/4 in der Bridge). Roger Taylor meinte, es wäre der schwierigste Schlagzeug-Part, den er je aufgenommen hat.
Zum Schluss noch das mit ca. 8:20 längste Lied von Queen überhaupt2: „The Prophet’s Song“, geschrieben von Brian nach einem Traum, den er während seiner Krankheit während des vorherigen Albums hatte. Mit Progressive-Rock-Einflüssen, sagt die Wikipedia (wer kümmert sich auch immer um diese Einteilungen…), und mit nettem vokalem Kanon in der Mitte, erzeugt mit einem frühen Tape-Delay-Gerät, was heutzutage mit Elektronik so einfach wäre…
» The Prophet’s Song ↓
Die Stelle bei 5:52 mit den wieder einsetzenden Instrumenten ist übrigens ein guter Test, ob die Lautsprecher richtig angeschlossen sind: erst links, dann rechts.
» Das Album in der deutschen und englischen Wikipedia – letztere natürlich viel ausführlicher, ihr wisst schon, Relevanz und so…
Eine weitere Runde im Projekt „Rock’n’Picture“, bei der ein Bild zu einem Rock-Song gefragt ist – diesmal „Future World“ von Helloween.
Scheint leider ziemlich einzuschlafen, dieses Projekt. Gut, es mag nicht immer einfach sein, ein Motiv zum Thema zu finden – auch ich hab mich schwer getan; zuerst dachte ich an ein altes Spielzeug oder Modell, das zeigt, wie man sich damals™ die Zukunft (und heutige Gegenwart) vorgestellt hat, nur hab ich sowas leider nicht griffbereit. Deshalb hab ich im Archiv der Familienfotos gekramt und mich schließlich für diese Verlegenheitslösung entschieden:
Auf dem Weg in der futuristischen Welt des Münchner Olympiageländes, ca. 19781 – die vier Herrschaften im Vordergrund sind meine bayrischen Großeltern, meine Mutter und ich.
You’ll say the word “tomorrow” without fear
The feeling of togetherness will be at your side
You’ll say you love your life and you’ll know why
und die Flecken und Fussel hab ich nicht nachträglich hinzugefügt, um das Bild auf alt zu trimmen, die waren schon da – mein Vater muss die mitgescannt haben, als er die Dias digitalisiert hat. ↺
Und gleich der nächste Beitrag zu einem Projekt von beetFreeQ, diesmal die 8. Runde im „Projekt Hörsturz“, bei dem die Teilnehmer alle zwei Wochen fünf Songs anhören und bewerten.
… And You Will Know Us By The Trail Of Dead – Intro: A Song Of Fire And Wine/ Stand In Silence (von Inishmore)
Langer Bandname, langer (kombinierter) Titel; Intro mit Unterhaltung und Applaus, steigernder Musik – und los geht der Jubel. Und dann scheint das eigentliche Lied zu beginnen, eine Art lauter Indie-Rock mit einem Rhythmus, der mir recht gut gefällt – zumindest kurzzeitig bis zu einem ruhigen Teil, der sich ans Intro anlehnt und sich quasi zu einem orchestralen Triumphmarsch steigert, bis Gitarren und Schlagzeug wieder einsetzen und die letzte Minute gestalten. Irgendwie konfus. Entweder macht man daraus zwei Songs oder lässt das ganze (Konzept-)Album so weitergehen (und hört das dann auch am Stück), aber in dieser Form ist das doch etwas unbefriedigend. 3 lebende und 2 tote Sterne auf der Spur
Livingston – Disease (von Hannah)
Die Weichspül-Rockballade „Broken“, aktuelle Single von Livingston, ist mir dank Radio nicht unbekannt – ein Grund, mehr von der Band zu hören, ist sie nicht, also mal sehen, ob die „Krankheit“ unverdienterweise so heißt.
Fängt jedenfalls schon ein bisschen härter an. Irgendwie scheinen sie sich aber nicht ganz entscheiden zu können, ob sie hier richtig rocken wollen oder nicht, wo bei „is anybody out there“ Falsett das Tempo ersetzt. Mit dem Refrain wird’s dann wieder besser, aber, tja, nicht Fisch, nicht Fleisch, nichts Besonderes. 2½ H1N1-Viren
MSTRKRFT ft. John Legend – Heartbreaker (von Laura)
Der Bandname lässt schon Schlimmes in Richtung eingebildeter Tekkno-Rapper befürchten – da bin ich ja fast schon enttäuscht, als ein gemächlicher, nichtssagender Pop-Beat anfängt. Dazu ’n bisschen gemächlicher, nichtssagender Gesang und später ein paar elektronische Klänge. 1… ach, 1 irgendwas, ist mir egal
Metallica – The Unforgiven (von Melli)
Ah, ein Klassiker. Ein Klassiker, den ich mag. Langsam, aber heavy. Was gibt’s groß zu sagen? Ich widme mich mal dem Video, das hab ich auch schon länger nicht gesehen… 5, denen man nicht zu vergeben braucht
Dalriada – Búcsúzó (von Alph)
Und zum Schluss etwas, das ungarischer Folk Metal sein soll (und laut Google-Übersetzer passenderweise ein Abschiedsgruß ist). Entsprechend legen sie auch los. Ich versteh zwar kein Wort, aber die Kombination gefällt mir – Frauenstimme (mit gelegentlichem männlichen Gesangspartner) über Schlagzeugrhythmus im Railjet-Tempo1, dazwischen Folk und symphonische Elemente. Überraschend gut. 5 reservierte Sitzplätze für über 7 Stunden Zugfahrt2
Macht einen Schnitt von 3,3 – so hoch wie der bisherige Rekord in Runde 4. Und das, obwohl die Standardabweichung den zweithöchsten Wert hat…
Ich möchte gern von euch wissen, welche Coverversion euch besonders gut gefällt! Welcher Song schafft es in seiner Neuauflage, das Original noch zu übertrumpfen? Weshalb ist das eurer Meinung so? Oder ist es gar ein Song, der im Original wirklich schlecht ist?
Da auch Mehrfachnennungen nicht verboten sind, nenne ich mal meine Top 4 – auch wenn ich die Befürchtung habe, die eine oder andere dabei vergessen zu haben. Naja, im Zweifelsfall würde ich die vergessenen nachreichen. Wirklich schlechte Originalversionen hab ich aber nicht in dieser Liste:
4. I Still Haven’t Found What I’m Looking For Original: U2 – Cover: The Chimes
Ob ihr’s glaubt oder nicht, gelegentliche Ausflüge in die Dance Music sind auch mir nicht fremd – vor allem in Früheren Zeiten™… Auch wenn Beat und Musik im Cover nicht die abwechslungsreichsten sind, mit dem Gesang gefällt mir diese Coverversion einen Tick besser als das Original. Bono meinte übrigens laut Wikipedia:
Bono from U2 famously commented that the Chimes‘ cover […] was the „only cover version he had heard that he enjoyed and did the original justice“, adding „at last someone’s come along to sing it properly“.
3. Smooth Criminal Original: Michael Jackson – Cover: Alien Ant Farm
Nicht dass ich das Original jetzt schlecht fände, aber AAF haben ein richtig flottes, lebhafteres Rock-Stück daraus gemacht, bei dem man gar nicht anders kann, als es in diese Liste aufzunehmen…
2. Knocking On Heaven’s Door Original: Bob Dylan (Live-Video) – Cover: Guns N‘ Roses (Live-Video)
Kurz gesagt: Dem Original fehlt einfach die Power. Und wie Svenya bei Papierherz meint: „die leicht “quietschige” Stimme von Axl Rose verleiht dem ganzen Lied irgendwie etwas besonderes“. Etwa beim Freddie Mercury Tribute Concert, von dem das verlinkte Video stammt. Höchstens auf das bisschen „Reggae“ zwischendrin hätten sie verzichten können.
1. Jailhouse Rock Original: Elvis Presley – Cover: Queen (live)
Mal als Bestandteil eines kleinen Rock’n’Roll-Medleys, das Queen gerne bei ihren Konzerten spielten, mal auch einzeln wie hier in Montreal (eine Studio-Version gibt’s nicht) – und schneller und einfach mit mehr Power1 als das Original. Tja, ’57 war toll, ist aber vorbei und das war’s, etwas Härteres ist aufgekommen…2
Das Wort hab ich oben schon benutzt, oder? Fehlende Power, ganz allgemein gesprochen, finde ich einen guten Grund für Coverversioen. ↺
in Anlehnung an Queens „Modern Times Rock’n’Roll“ von 1973: Fifty eight that was great
But it’s over now and that’s all
Somethin‘ harder’s coming up
Gonna really knock a hole in the wall ↺