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Musik

Projekt Hörsturz 30 – Bad Taste

Projekt Hörsturz Runde 30 im Projekt Hörsturz, bei dem die Teilnehmer alle zwei Wochen mindestens fünf Songs bewerten – und diesmal ist es wieder eine Sonderrunde. Eine vermutlich gar schröckliche Sonderrunde, denn das Thema ist der schlechte Geschmack.

Und wenn ich die Lieder so überfliege und in andere Rezensionen reinlese, gibt’s da schon Katastrophen zu erwarten und das eine oder andere Lied, das man nicht in voller Länge ertragen kann – also packen wir all unseren Mut zusammen und gehen wir fettgedruckt tapfer dorthin, wo kein Mensch freiwillig ein zweites Mal hingehen wollen dürfte…

  • Tex Haper – New Wave Country (von Postpunk)
    Wir fangen also an mit einer unerträglichen countryigen Schlagerschnulze mit NDW-Einschlüssen. Für die geb ich ganz großzügig noch ein paar Zehntelpunkte, sodass wir hier nicht mit glatten 0 Punkten beginnen:
    ½ von 5 Sternen ½ erzwungene Gedankenverschmelzung1
  • Alexander Marcus – Papaya (von Khitos)
    Google Ads blendet „70% auf all you can eat“ als Werbung ein, als gerade der Titel im Video erscheint. Den ersten Takten des Liedes nach dürfte das das Interessanteste der 5 Minuten gewesen sein. Die Musik ist jedenfalls auf dem Niveau eines Musiksoftware-für-jeden–Anfänger-Tutorials, Gesang und Text sind wohl im See versunken – und der Verstand gleich hinterher, so dämlich wie der zwischendrin lacht.
    0 von 5 Sternen 0 Interesse, dies weiter zu erforschen
  • Beyonce – Vois sur ton chemin (von Graval)
    Beyoncé hier zu finden, wundert mich schon etwas, denn eigentlich kann das Mädel ja ganz gut singen. Es sei denn, die Sprache ist französisch und die Aufnahme (bzw. das Video hier) ist hoffnungslos übersteuert. Für letzteres kann sie nichts, aber Höchstwertungen kann ich so auch nicht geben…
    2 von 5 Sternen 2 Grußfrequenzen bitte neu justieren
  • Naddel Featuring Die Apostel – Zieh Dich aus kleine Maus (2010 Party Version) (von Fini)
    Die Musik ist jetzt aus dem Techno-Abschnitt der Musiksoftware-für-jeden–Tutorials. Text und Gesang sind genau so, wie man es erwarten konnte von dieser, äh, nein, Künstlerin kann man da nicht sagen.
    0 von 5 Sternen 0 Sterne; Schwarze Löcher wären angemessener
  • DJ Schweber – Jagertee (von Moritz)
    Der klassische „ah yeah“-Sample ganz am Beginn weckt zwar durchaus nette Erinnerungen, aber der Rest ist offenbar das nächste Kapitel aus dem Musiksoftware-Tutorial, gemischt mit textlichem Schrott, den man wohl unter 2 Litern Jagertee ohne Tee nicht ertragen kann.
    0 von 5 Sternen Kein intelligentes Leben auf diesem Planeten, Käpt’n

Das ergibt einen befürchteten – oder sollte ich sagen überraschend hohen? – Schnitt von 0,5 für die Pflichsongs. Ob ich alle Bonussongs wohl durchhalten werde…?

  • Achim Reichel – Aloha He (von Konzertheld)
    Gar nicht mal so schlimm. Vor allem im Vergleich zu den letzten paar.
    2 von 5 Sternen 2 Wochen Urlaub auf Risa Hawaii
  • Avril Lavigne – Losing Grip (von Kristin)
    Kristin hat die Runde offenbar als „find ich peinlich aber gut“ statt „find ich schlecht“ verstanden – wodurch ich mich für eine überdurchschnittliche Bewertung auch nicht zu schämen brauche.^^
    3 von 5 Sternen 3 – ach, ich lass das mit Star Trek jetzt
  • Bonfire – German Anthem (von Sebastian)
    Jetzt nichts gegen unsere Hymne an sich, musikalisch finde ich sie irgendwie im Mittelfeld der häufiger zu hörenden Hymnen – aber diese Metallisierung hat sie nicht verdient. Ich schließe mich Moritz an:
    ½ von 5 Sternen „Aber immerhin: Sie haben Gitarren, somit haben sie keine Null Punkte verdient.“
  • Charlie Lownoise & Mental Theo – The Ultimate Sextrack (von beetFreeQ)
    Wenn mal der PCI-Bus hängt und die Soundkarte nur die letzte Viertelsekunde ewig loopt, klingt’s ähnlich.
    0 von 5 Sternen 0 Punkte und die Frage: wo ist der Resetknopf?
  • Daniel Küblböck – You Drive Me Crazy (von Dr. Borstel)
    Da hab ich nur mal reingehört, um zu sehen, ob’s ein Fine-Young-Cannibals-Cover ist – weil mir erst hinterher wieder eingefallen ist, dass das eigentlich „She drives…“ heißt. Also zum Glück nicht. Aber Chancen auf mehr als 0 Punkte hat er so erst recht nicht.
    0 von 5 Sternen 0 und nichts Hörbares in diesem Stück
  • Die Drei von der Tankstelle (Musical) – Lieber, guter Herr Gerichtsvollzieher (von Onkelosi)
    Da wollte ich ihnen gerade einen halben oder gar einen ganzen Punkt schenken, dann kam die komische Lache und auch noch ein Witz.
    0 von 5 Sternen 0 Kohle
  • Die Kassierer – Proletentechno (von Tenza)
    ½ von 5 Sternen ½ Gnadenpunkt fürs Satirische
  • Enrique Iglesias feat. Pitbull – I like it (von JuliaL49)
    „Pitbull verhunzing Enrique Iglesias“ wäre wohl ehrlicher.
    ½ von 5 Sternen ½ fehlender Maulkorb
  • HGich.T – Tutenchamun (von Kamil)
    Die nächste Lektion aus der Musiksoftware…
    0 von 5 Sternen Da gibt’s nicht mal fürs hoffentlich Satirische einen Gnadenpunkt
  • Jovanotti – L’ombelico del Mondo (von endgueltig)
    Eigentlich ein halbwegs brauchbares Partyliedchen mit nettem Rhythmus. Der Gesang nervt aber etwas.
    2 von 5 Sternen 2 weltliche Nabelschnüre
  • Justin Bieber – ‚Heartless‘ & ‚Cry Me A River‘ (live) (von dehkah)
    Ist ja nicht 0-Punkte-schlecht, aber warum wird um das Jungchen so viel Aufhebens gemacht?
    1 von 5 Sternen 1 Jahr mehr Erfahrung würde auch nicht schaden
  • Justin Bieber ft. Sean Kingston – Eenie Meenie (von David)
    Was soll eigentlich diese blöde grüne nicht wegklickbare Sprechblasenwerbung im Video? Und was soll dieses „Lied“ in meinen Ohren?
    0 von 5 Sternen Ene mene Maus – du bist schnell raus
  • Milli Vanilli – Baby Don t Forget My Number (von cimddwc)
    Echte Hampelmänner, so wie sie sich im Video bewegen – und gesungen haben sie ja auch nicht selber…
    keine Wertung, da von mir

  • Olli Schulz – Mach den Bibo (von DerGraf)
    Ein Werbespot vor dem Lied sorgt nicht gerade für positive Vorstimmung… das Gequatsche erst recht nicht, und das zieht die Wertung auch noch runter.
    ½ von 5 Sternen ½ Bibo ist Bi
  • Thomas Gottschalk – What Happened To Rock ’n‘ Roll (von Sir Donnerbold)
    Einerseits peinlich, andererseits immerhin Rock…
    1½ von 5 Sternen 1½ Sekunden lang hab ich mir überlegt, wie das wohl mit Death-Metal-Growls wäre…
  • Tic Tac Toe – Warum (von kasumi)
    Warum nicht? Darum.
    1 von 5 Sternen 1 Tic

Das wären dann 0,83 für diese Bonussongs und 0,75 für alle. Erwartet niedrig, würde ich sagen.^^

Ein Lied nehm ich außerhalb dieser Wertung dran, denn Steves Vorschlag war anscheinend nur ein Versehen, und so hoffe ich auf was Gutes zum Abschluss:

  • Leroy – Good Time (von Steve)
    …und die Hoffnung blieb nicht ganz unerfüllt.
    4 von 5 Sternen 4 nur teilweise gute Zeiten

Mit diesem wären’s 1,1 bzw. 0,95 gewesen.


Mein Vorschlag fürs nächste Mal: Gareth Marks – Lady Of Leisure. Mit Brian May an der Gitarre. :)

  1. Nachdem ich oben schon eine kleine Star-Trek-Anspielung gemacht habe, mach ich mit diesen Anmerkungen am besten so weiter. Als KONTRAST zum schlechten Geschmack, denn ich will damit NICHT Star Trek als schlechten Geschmack werten. []

Projekt Hörsturz 29

Projekt Hörsturz Runde 29 im Projekt Hörsturz, bei dem die Teilnehmer alle zwei Wochen mindestens fünf Songs bewerten, insbesondere im Sinne des Entdeckens neuer Bands/Künstler.

Runde 29 – dabei ist 2010 doch gar kein Schaltjahr… *räusper* Ich überlege gerade, ob ich angesichts der vielen Bonussongs den Pflichtsongs weniger Zeit widmen, sie also etwa generell nur 1x hören soll – na, mal sehen, da werde ich wohl von Fall zu Fall unterscheiden.

  • Herr von Grau feat Nihilists – Kalt (von Tenza)
    Dass bei diesen Namen Rap kommt, ist nicht verwunderlich.^^ Recht düster, brauchbarer Beat und gar nicht mal so schlecht wie in diesem Genre gerne befürchtet – im Gegenteil. Wirklich herausragend wäre aber auch was anderes…
    3 von 5 Sternen 3 Eiszeiten
  • Murder By Death – Sometimes the Line Walks You (von Kristin)
    Ganz ordentlicher Rock mit etwas ungewöhnlichem, irgendwie altmodisch klingendem Gesang. Aber ungewöhnlich bedeutet, wie man hört, noch lange nicht ungewöhnlich gut. Auch sonst fehlt mir im Song etwas Abwechslung und Höhepunktartiges; das abrupte Ende ist das Überraschendste…
    2½ von 5 Sternen 2½ Leichen zum Dessert
  • Zola Jesus – Night (von Robert)
    Eine düstere, ruhige Nacht, die dann doch etwas Atmosphäre und Stärke zu bieten hat und damit auch die Langeweile in Schach hält…
    3½ von 5 Sternen 3½ Stunden Schlaf sind zu wenig
  • Sterne – Fickt das System (von Postpunk)
    Nun ja, ordentlicher deutscher Poprock, der neben eher uninteressanter Stimme auch nette Musikeinlagen hat, die im langen instrumentalen Ende gipfeln, das aber etwas länglich wird.
    3 von 5 Sternen 3 sexuell Systemophile
  • A Fine Frenzy – Almost Lover (von Khitos)
    Zum Glück kommt nach dem doch etwas zu einschläfernden Anfang ein bisschen Abwechslung in die Stimme, was dann eine traurig-gefühlvolle Ballade ergibt.
    3 von 5 Sternen 3 Fast-Liebhaber = x Liebhaber?

Macht einen Schnitt von 3,0 mit der niedrigsten Standardabweichung aller Zeiten – oder anders ausgedrückt: keine Totalausfälle und keine Überflieger dabei. Weiter zu den Bonussongs, mitunter nur mit noch kürzerer Kurzbewertung:

Das wäre ein überraschend hoher Schnitt von 3,125 für die Bonussongs und 3,10 für alle.


So, die nächste Runde wird wieder eine Sonderrunde:

“Bad Taste“! Für Runde 30 sind also nur Vorschläge zugelassen, die man selbst für schlechten Geschmack hält oder vielleicht die peinlichen Leichen im eigenen Musiksammlungskeller darstellen. Macht dem Namen des Projekts alle Ehre!

Tja…… was wählen? Die eine oder andere komatöse Silber- oder Vinylscheibe hätte ich schon im sprichwörtlichen Keller; darunter gilt es nun die wirklichen Leichen zu finden – und dann gibt’s noch das Problem, dass ich die „besten“ Kandidaten nicht online gefunden habe. Nun gut, langer Rede kurzer Sinn: nehmen wir einfach mal Milli Vanilli: Baby Don t Forget My Number

Song-Such-Spielerei

46753_stylus Eine Art Stöckchen, gefunden beim endgültigen Sascha, das ich mir spaßeshalber geschnappt habe. Die Aufgabe:

Die folgenden Wörter in der iTunes-Library suchen und den ersten Song aufschreiben, der auftaucht.

Sascha stellte sich noch die Frage, „ob auch Titel aufgelistet werden können, die die ersten sind, obwohl das Wort nicht im Titel enthalten ist“ – dieses Problem stellt sich mir nicht, da ich nicht iTunes verwende, sondern die Titel-Suche meines Sonos-Systems, und die sucht dabei nur im Titel. Und sie priorisiert Titel, die mit dem gesuchten Wort beginnen.

Der sockenbloggende Moritz hatte noch die Idee, auch die letzten gefundenen Titel zu nennen – das will ich hier auch übernehmen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass da „boy“ in der Liste steht, aber nicht „girl“, also hab ich das auch ergänzt. Hier ist also meine Liste:

Suchwort erster Titel letzter Titel
Happy Happy – Rolling Stones Violently Happy – Björk
Love Love – Chantelle Nandi Pavlove – Fall Out Boy
Hate Hate To See You – Bo Ramsey Whatever You Want – Status Quo
Light Light Extinguished – Xentrifuge Voodoo Child (Slight Return) – Jimi Hendrix
Dark Dark – Prince The Dark Lord – Improved Sound Limited
Good Good – Pizzicato Five Wouldn’t It Be Good – Nik Kershaw
Bad Bad – Michael Jackson Yabadabadoop! – Doop
Smile Smile – Michael Jackson Why Not Smile (alt. version) – R.E.M.
Cry Cry Baby – Sarah Craig Lacrymosa – Evanescence
Boy Boy And Girl – Data MC Warboys – Queen + Paul Rodgers
Girl Girl – Destiny’s Child Supergirl (Radio Edit) – Reamonn
Sad Sad But True – Metallica Misadventures of Shitman – Green Jellÿ
Lost Lost Along The Way – Staind The Archive Of Lost Dreams – Tarja

Und, wie sieht’s bei euch so aus, egal ob iTunes oder eine vernünftige Musikbibliothek?


Foto: weestu/sxc

64 = 26

Freddie Mercury wäre heute 64 Jahre alt geworden. Nun ist „When I’m Sixty-Four“ von den Beatles und wurde m.W. nicht von Queen gecovert, also gehen wir anders vor bei der Song-Auswahl: da 64 = 2 hoch 6 ist, gibt’s zum einen das 6. Lied, „Ogre Battle“, vom 2. Queen-Album, Queen II, allerdings in einer alternativen Version:

https://youtu.be/zsTP6ncEg8E

 

Zweitens gibt’s das 64. Lied von den ursprünglichen Studioalben (ohne Bonustracks, ohne Single-B-Seiten, und ohne Gewähr, dass ich mich nicht verzählt habe): „Who Needs You“1 vom 1977er Album News Of The World:

Update: Hab mich tatsächlich verzählt, „Who Needs You“ ist das 65. – da das 64. aber von Brian gesungen wird, ist die Wahl trotzdem sinnvoll. :)

  1. den Titel aber nicht persönlich nehmen! []