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Musik

Projekt Hörsturz 14: Local Heroes

Projekt Hörsturz Eine neue Runde im „Projekt Hörsturz“, bei dem die Teilnehmer alle zwei Wochen fünf Songs anhören und bewerten – eine Sonderrunde mit Bands aus den Regionen der Teilnehmer.

  • Captain Duff – From Coast to Coast (von Fini)
    Vor die Wahl des Intros gestellt, ist mir auch das Schiff lieber als der Tanz am Galgen. Anscheinend wieder „Piraten-Metal“. Kommt schön flott daher, auch wenn die instrumentale Melodie etwas zu dünn daherkommt und dem Sänger stellenweise – in den melodiöseren Zeilen wie „…to his knee-e-es“ – noch etwas mehr rohe Power nicht schaden könnte. Jedenfalls ein recht gelungener Auftakt dieser Runde.
    4 von 5 Sternen 4 Arrrr!s
  • Mele Kalikimaka – W.A.R 2008 (von dehkah – kostenloser Download!)
    Auch hier wird gleich metallisch schnell losgeschrammelt (in einer etwas leisen Aufnahme, also schnell aufdrehen) – um dann zu, äh, rein folkiger Melodie plus Bass überzugehen. In dieser Stärke ein überraschender Kontrast, aber Geschrei und Speed und Thrash (oder was auch immer, Kategorisierungen sind immer so eine Sache) kommen in verschiedenen Variationen wieder. Hmm, so manche Stil-/Rhythmuswechsel sind mir etwas zu unrhythmisch und insgesamt durch den folkigen Teil zu extrem.
    2½ von 5 Sternen 2½ Weihnachtsfeiern auf Hawaii1
  • Tequila And The Sunrise Gang – The Great Awake (von beetFreeQ)
    Oha, schnell die Lautstärke wieder etwas runterdrehen, um von diesem mexikanischen Mariachi(?) nicht die Ohren durchgepustet zu bekommen. Mal flott, mal langsam, aber immer noch ein bisschen mitreißend, mal Reggae, mal rockiger, aber fast zu abwechslungsreich. Nun ja, sicher ein netter Party-Mix, auch ohne von Tequila betrunken zu sein. Nur das fistelstimmige „History“(?) hätte nicht sein müssen…
    2½ von 5 Sternen 2½ Flaschen Tequila (ohne Wurm)
  • Bonfire – You Make Me Feel (von mir)
    Ha, mein Vorschlag, und er ist noch nicht von Youtube verschwunden wie der letzte! Hoffen wir, dass das die nächsten beiden Projektwochen noch so bleibt…
    Nun, eine typische 80er-Power-Ballade mit etwas zu viel Echo auf der Stimme (gerade beim leisen Anfang), was Bonfire hier auf ihrem ersten Album unter diesem Namen abgeliefert haben – mit dem typischen (und gefälligen) Wechsel zwischen Gesang und der Gitarrenstrophe und der Steigerung in der Instrumentierung.
    4 von 5 Sternen 4 lange Haare
  • Trovači – Paradies (von Sebastian)
    Aha, es wird wieder folkrockig – Balkan oder so. Was Wikipedia auch bestätigt: eine Balkan-Ska-Reggae-Band. Doch, diese Einflüsse kann man raushören, und diese Mischung samt selbstironischem Text kommt überraschend gut rüber. Ich weiß nicht, was ich noch groß dazu schreiben soll… kein Lied zum Stillsitzen jedenfalls. :)
    4 von 5 Sternen 4 paradiesische Autokäufe

Mit einem Schnitt von 3,4 ist das die beste Runde bisher – schön für so einen trüben Sonntag! Kurioserweise war die Weihnachtsausgabe die schlechteste…

Wie schon in der Weihnachtsausgabe hat BeetFreeQ auch in dieser Sonderrunde die restlichen vorgeschlagenen Songs zur optionalen Bewertung präsentiert, und wie in der Weihnachtsausgabe werde ich sie nach nur einmaligem Anhören nur kurz bewerten.

  • Congested – Meltdown (MP3) (von Kasumi – kostenloser Download!)
    Percussion Metal? Dazu zwei nicht ganz ideale Gesangsstile gemischt. Naja.
    1½ von 5 Sternen 1½ verstopfte Trommeln
  • Dare Dukes – Kick And Holler (von beam)
    Trotz des Titels das ruhigste Lied bisher. Nicht schlecht, aber ohne bleibenden Eindruck und nicht zuletzt durch die hohen Klänge, die mich an Synthesizer-Glockenspiel erinnern, etwas zu kitschig.
    2 von 5 Sternen 2 gewagte Herzöge
  • Gjöll – Der erste Schnee (von Konna)
    Hätte mich gewundert, wenn’s bei den ruhigen Flötenklängen geblieben wäre. Aber angesichts der „Stimme“ gefreut. Da hilft auch die metallischer werdende Musik nichts mehr.
    ½ von 5 Sternen ½ Höllenfluss, der instrumental wesentlich besser wäre
  • In Veins – King Is Dead (von LemonHead)
    Ein Wechsel zwischen ruhig und Rock geht offenbar auch ohne Folk.^^
    3½ von 5 Sternen 3½x „Es lebe der König!“
  • Männerurlaub – Mir geht es gut (von Stoffel)
    Einfacher Teenie-Punkpoprock, flott, aber nichts besonderes.
    2½ von 5 Sternen 2½ Wochen Urlaub
  • Omnitah – Albträume (von Sir Donnerbold)
    Auch mit wenig Instrumenten kann man interessante Songs aufführen…
    3½ von 5 Sternen 3½ gute Träume
  • Thomas Western – Exile Song (von JuliaL49)
    …oder auch eher langweilige.
    2 von 5 Sternen 2 Jahre ins Exil
  • Trashmonkeys – Song No. 1 (von Kamil)
    Altmodischer Indiebritpop oder so, angenehm flott und rhyrhmisch.
    3 von 5 Sternen 3 Affen, wenn man denn will
  • Wise Guys – Köln ist einfach korrekt (von Hirngabel)
    Queen haben die „Schlaumeier“ auch im Programm, wenn ich mich recht erinnere – aber dieses Köln-Loblied reißt mich nicht richtig vom Hocker.
    2 von 5 Sternen 2 Kölsch, aber ein richtiges Bier wäre mir lieber

Macht einen Schnitt von 2,28 für diese neun oder 2,68 für alle 14 – in Runde 14, passenderweise…

Wie schon im Manowar-Konzertbericht angedroht, ist mein Vorschlag für die nächste Runde von HolyHell, und nach zähem Ringen hab ich mich für „Angel Of Darkness“ entschieden2, auch auf die Gefahr hin, dass 6:26 manchem zu lang sein werden…

  1. …denn überraschenderweise ist der Bandname nicht finnisch, sondern findet sich auf der Wikipedia-Seite zur Hawaiischen Sprache: „Frohe Weihnachten“ ↺
  2. knapp vor „Holy Water“, das man sich auch gern noch anhören kann. :)  ↺

Rock’n’Picture 16: Schau, sie spielen Krieg

Runde 16 in diesem Ein-Bild-zu-einem-Rock-Song-Projekt – und wo Juli schon mit Hämatom (nur der Band, hoffe ich ;) ) unterwegs ist, geht’s diesmal auch um einen Song von denen: „Schau, sie spielen Krieg“

Ich hätte ja einfach ein Foto vom Manowar-Konzert nehmen können, denn das nordisch-heroische Getue und Getexte von denen passt ja auch zum Kriegsspielthema – aber ich hab mir dann doch ein Lego-Wikingerschiff organisiert und Manowar nur in Form eines T-Shirts (ungebügelt, wie man sieht) mit Wikingerschiff-in-Flammen-Motiv in den Hintergrund verbannt:

Und dass ich mich dabei auf den Titel selbst beziehe, ohne spezielle Zeilen herauszugreifen, dürfte klar sein…

Ungläubig, aber nicht tot^^

Wie im Rätsel vorhin schon angedeutet, war ich gestern im Zenith in München bei Manowar – die Tour heißt „Death to Infidels“, daher auch dieser Beitragstitel. Begonnen hat das ganze erstmal mit einer „kleinen“ Schlange in S-Form, von der hier zwei Drittel zu sehen sind (und einer weiteren von der anderen Seite vom Parkplatz her):

Manowar: Schlange vor der Halle

Wie jemand hinter mir gemeint hat: Die Security hätte doch wissen müssen, dass sie mehr Personal brauchen, weil es eben seine Zeit dauert, jedem Metal-Fan seine 10 Waffen abzunehmen.^^

Nun denn, nach 35 Minuten war ich dann auch drin und habe nur die ersten zehn Minuten der ersten Vorband verpasst. War aber nicht so schlimm, war ja nur Metalforce. ;) (Hier ein Lied.) Die zweite war HolyHell, und die war gar nicht mal schlecht. (Ein Lied.1) Könnte mein nächster Vorschlag fürs Projekt Hörsturz werden…

Übrigens war auch die Akustik schon bei den Vorbands recht gut – da hab ich schon deutlich Schlimmeres und Leiseres gehört.

Metalforce Holyhell

Allzu gut sind die paar Fotos, die ich gemacht habe, nicht. Lag vielleicht auch an der Entfernung, denn ich war hinter der Hallenmitte – v.a. bei HolyHell, wo ich am Merchandising-Stand anständig anstand, und der war am anderen Ende der Halle. T-Shirts für 30€ passen irgendwie zum Eintrittspreis von knapp 70€: übertrieben teuer. Manche meinen, Manowar wäre viel zu kommerziell geworden – nun, ich bin da kein Experte, zumal es mein erstes Manowar-Konzert war, aber widersprechen werde ich da sicher nicht. Den alten Fans hat auch die Ausrichtung der Tour auf viele neuere Titel nicht gepasst, aber warum sollte Manowar da nicht mal abwechseln?

Die Setlist in München müsste der von Offenbach entsprochen haben – ohne die Hallenräumung wegen einer Bombendrohung, auch ohne eine Drohung ohne Räumung (Ludwigsburg) und ohne Buttersäure-Attentat (Fürth), soweit ich das mitbekommen habe. Irgendein Spinner (oder mehrere) scheint Manowar nicht so ganz zu mögen.

Manowar Manowar

Nun denn. Nachdem um 22:11 endlich das Intro einsetzte – 15-20 Minuten später als vom Umbau her nötig – und die Jungs alten Herren endlich die Bühne betraten, ging’s schließlich richtig los. Schade dabei war, dass ich schon am Ende von Warriors of the World, dem letzten Lied vor der Zugabe, gehen musste, weil ich ja noch mit dem (letzten) Zug heimfahren musste, und von Freimann zum Hauptbahnhof sind’s halt auch ein paar Meter.

Der Bühnenaufbau war recht einfach – insbesondere ohne Pyrotechnik –, aber das tat der Musik keinen Abbruch. Die AZ schreibt „Auf dem Weg zum Kasperltheater“, aber hey, das ganze Fantasy-Mythologie-Thema war doch schon immer nicht so bierernst zu nehmen. „Unzeitgemäß und aufgesetzt, das Testosteron-Geprotze der Männer auf der Bühne in ihren Leder-Schnür-Miedern“? Pff, na und?

Wie anscheinen üblich durften auch mal ein paar Mädels und ein Gast-Gitarrist aus dem Publikum auf die Bühne (nächstes Bild) – letzterer hat sich gar nicht mal so ungeschickt angestellt und gut gespielt. Wie viel von ihm dann zu hören war im folgenden Lied oder ob er weitgehend ausgeblendet wurde, wissen wohl nur der Mischpult-Bediener und das Ego der Band…

Manowar: Gitarrist aus dem Publikum Manowar

Ich stand ja, wie gesagt, hinter der Mitte in der nicht ausverkauften Halle. Die Stimmung hatte öfters ihre Probleme, die ganze Halle zu erfassen – so richtig gelang das eigentlich nur bei Die For Metal und Warriors of the Worlds (und vermutlich bei der Zugabe). Nächstes Mal muss ich wieder weiter nach vorne; unterhaltsam war’s aber auch so – auch wenn das nicht mein bestes Konzert aller Zeiten war, gefallen hat’s mir auf jeden Fall.

Manowar hat ja den Ruf der „lautesten Band der Welt“, und passender- wie netterweise hat die Rockantenne an ihrem Stand auch Ohrenstöpsel verteilt, die ich dann auch vor Beginn von Manowar reingesteckt habe. Komplett reingesteckt war’s mir an meiner Position dann aber doch zu leise und vor allem zu dumpf, deswegen hab ich sie wieder etwas gelockert, und dann war die Akustik praktisch perfekt. (Wie die Rockantenne-Moderatoren heute früh gesagt haben, soll das in dieser Halle generell nicht so oft der Fall sein.) Dem körperlichen Lautstärkegefühl nach war es aber auch nicht sooo viel lauter als das, was ich von früheren Konzerten gewohnt war. Die Hosenbeine müssen eben etwas flattern, wenn Joey DeMaio in seinem Bass-Solo kräftig zupft. :mrgreen:

:rocks:

  1. Live-Aufnahmen mit Kleinkamera-/Handy-Billig-Mikrofonen in Bühnennähe sind irgendwie suboptimal, wenn man sich » das hier mal anhört… ↺

Projekt Hörsturz 13

Projekt Hörsturz Wieder sind zwei Wochen rum, es ist Zeit für Folge 13 im „Projekt Hörsturz“, bei dem die Teilnehmer alle zwei Wochen fünf Songs anhören und bewerten, und ich will auch diesmal gleich am ersten Wochenende loslegen.

  • Die Stiele – Das Blatt (von dehkah)
    Aha, erstmal das gewünschte Lied aus dem Myspace-Player raussuchen. Okay. Klimpern und Geige können loslegen, und schließlich setzt ein nasaler Sänger ein, auf den man gut verzichten könnte. Die zweite Hälfte bietet dann flott geflötete folk-metallische Abwechslung. Am Ende also: Intro so la-la, Gesangsteil zum Vergessen, Rest gut, Rumpeln am Ende überflüssig. Alles in allem kann ich nicht mehr geben als:
    1½ von 5 Sternen 1½ Blätter, aber nicht vor dem Mund
  • Le Tigre – Deceptacon (von LemonHead)
    Keyboardgeklimper und -rhythmus, das irgendwie zum billigen Casio-Keyboard passt, das im Video zu sehen ist (und das mich an meine eigenen fehlgeschlagenen Keyboard-„Ambitionen“ erinnert). Dazu eine Stimme, die gleichzeitig schrill und dünn ist. Okay, der Rhythmus an sich ist schon ein bisschen launig, und die Skurrilität ist nicht so daneben wie so manch anderes, aber insgesamt? Wo sind nur Bomp und Ram geblieben?
    2 von 5 Sternen 2 Ramalamading-bomps
  • A Perfect Circle – Counting Bodies Like Sheep To The Rhythm Of The War Drums (von kasumi)
    Kriegerisch rauh und aggressiv geht’s schon mal sich steigernd los. Hoffentlich kommt aber noch Abwechslung. Ah, Text. Immerhin. Und die Musik legt auch noch zu. Grad als ich dachte, die lautstarke elektronische Musik ist vielleicht etwas lang – vor allem beim Blick auf die Position des Fortschrittsbalkens, der noch ein ganzes Stück vom Ende bei 5:58 entfernt ist –, wird’s schon etwas spärlicher instrumentiert. Das dann aber auch etwas zu weit in die Länge gezogen. Nun ja, nichts was man ständig anhören möchte, aber auch gar nicht schlecht. Passt auf jeden Fall zum Thema.
    4 von 5 Sternen 4 Schafe für ein Halleluja
  • Din[A]Tod – Carol’s fascination (von Robert)
    Ist A Tod größer als A4? Hm, auf jeden Fall elektronischer. Die elektronische Seite des Gothic hab ich (mit Ausnahmen) noch nie besonders gemocht, und auch hier ist es mir zu viel. Irgendwie bemühen sich auch das Lied und die Sängerin zu wenig, aus dem an sich recht stimmigen Dahinleiern auszubrechen. Aber abgrundtief schlecht ist es auch nicht.
    1½ von 5 Sternen 1 Carol und ½ (weil zu lange) Faszination
  • Ocean Colour Scene – Mrs Maylie (von JuliaL49)
    Immerhin endlich ein Bandname, den ich schon kenne. Britisch natürlich, ist schließlich ein Vorschlag von Julia. :) Musik und Gesang bilden erstmal einen beim ersten Hören etwas zu vermischten Mischmasch, vom ruhigeren, noch altmodischeren Mittelteil abgesehen. Aber angenehm flott und am Ende doch eine nette Kombination. Auch die ständige E-Gitarre im flotten Teil hat was.
    3½ von 5 Sternen 3½ Lügen im Mai (oder so)

Ein durchwachsenes Ergebnis, wieder mit einem Schnitt von 2,5.

Mein Vorschlag für die nächste Runde – die „Lokalrunde“ mit Bands aus der eigenen Region – ist von einer Ingolstädter Band mit einer besetzungswechselvollen Geschichte: Bonfire. Beim Lied schwanke ich etwas zwischen einer Ballade und einem schnelleren Stück, am Ende gewinnt aber die (Power-)Ballade: You Make Me Feel.

Links und Videos der Woche (2010/03)