Kategorie-Archiv:

Musik

Projekt Hörsturz 8

Projekt Hörsturz Und gleich der nächste Beitrag zu einem Projekt von beetFreeQ, diesmal die 8. Runde im „Projekt Hörsturz“, bei dem die Teilnehmer alle zwei Wochen fünf Songs anhören und bewerten.

  • … And You Will Know Us By The Trail Of Dead – Intro: A Song Of Fire And Wine/ Stand In Silence (von Inishmore)
    Langer Bandname, langer (kombinierter) Titel; Intro mit Unterhaltung und Applaus, steigernder Musik – und los geht der Jubel. Und dann scheint das eigentliche Lied zu beginnen, eine Art lauter Indie-Rock mit einem Rhythmus, der mir recht gut gefällt – zumindest kurzzeitig bis zu einem ruhigen Teil, der sich ans Intro anlehnt und sich quasi zu einem orchestralen Triumphmarsch steigert, bis Gitarren und Schlagzeug wieder einsetzen und die letzte Minute gestalten. Irgendwie konfus. Entweder macht man daraus zwei Songs oder lässt das ganze (Konzept-)Album so weitergehen (und hört das dann auch am Stück), aber in dieser Form ist das doch etwas unbefriedigend.
    3 von 5 Sternen 3 lebende und 2 tote Sterne auf der Spur
  • Livingston – Disease (von Hannah)
    Die Weichspül-Rockballade „Broken“, aktuelle Single von Livingston, ist mir dank Radio nicht unbekannt – ein Grund, mehr von der Band zu hören, ist sie nicht, also mal sehen, ob die „Krankheit“ unverdienterweise so heißt. ;)
    Fängt jedenfalls schon ein bisschen härter an. Irgendwie scheinen sie sich aber nicht ganz entscheiden zu können, ob sie hier richtig rocken wollen oder nicht, wo bei „is anybody out there“ Falsett das Tempo ersetzt. Mit dem Refrain wird’s dann wieder besser, aber, tja, nicht Fisch, nicht Fleisch, nichts Besonderes.
    2½ von 5 Sternen 2½ H1N1-Viren
  • MSTRKRFT ft. John Legend – Heartbreaker (von Laura)
    Der Bandname lässt schon Schlimmes in Richtung eingebildeter Tekkno-Rapper befürchten – da bin ich ja fast schon enttäuscht, als ein gemächlicher, nichtssagender Pop-Beat anfängt. Dazu ’n bisschen gemächlicher, nichtssagender Gesang und später ein paar elektronische Klänge. :yawn:
    1 von 5 Sternen 1… ach, 1 irgendwas, ist mir egal
  • Metallica – The Unforgiven (von Melli)
    Ah, ein Klassiker. Ein Klassiker, den ich mag. Langsam, aber heavy. Was gibt’s groß zu sagen? Ich widme mich mal dem Video, das hab ich auch schon länger nicht gesehen…
    5 von 5 Sternen 5, denen man nicht zu vergeben braucht
  • Dalriada – Búcsúzó (von Alph)
    Und zum Schluss etwas, das ungarischer Folk Metal sein soll (und laut Google-Übersetzer passenderweise ein Abschiedsgruß ist). Entsprechend legen sie auch los. Ich versteh zwar kein Wort, aber die Kombination gefällt mir – Frauenstimme (mit gelegentlichem männlichen Gesangspartner) über Schlagzeugrhythmus im Railjet-Tempo1, dazwischen Folk und symphonische Elemente. Überraschend gut.
    5 von 5 Sternen 5 reservierte Sitzplätze für über 7 Stunden Zugfahrt2

Macht einen Schnitt von 3,3 – so hoch wie der bisherige Rekord in Runde 4. Und das, obwohl die Standardabweichung den zweithöchsten Wert hat…

Als Vorschlag für die nächste Runde greife ich wieder den aus dem Lostopf herausgefallenen von Runde 6 auf: Subsignal: „Where Angels Fear To Tread“.

  1. ein österreichischer Schnellzug, der u.a. die Strecke München–Wien–Budapest bedient []
  2. ja, hab nachgeschaut – wenn schon, denn schon… []

Take Cover!

102458936_c02ca43e62_m Bei freeQnet läuft eine Blogparade über Coverversionen:

Ich möchte gern von euch wissen, welche Coverversion euch besonders gut gefällt! Welcher Song schafft es in seiner Neuauflage, das Original noch zu übertrumpfen? Weshalb ist das eurer Meinung so? Oder ist es gar ein Song, der im Original wirklich schlecht ist?

Da auch Mehrfachnennungen nicht verboten sind, nenne ich mal meine Top 4 – auch wenn ich die Befürchtung habe, die eine oder andere dabei vergessen zu haben. Naja, im Zweifelsfall würde ich die vergessenen nachreichen. Wirklich schlechte Originalversionen hab ich aber nicht in dieser Liste:

4. I Still Haven’t Found What I’m Looking For
Original: U2Cover: The Chimes
Ob ihr’s glaubt oder nicht, gelegentliche Ausflüge in die Dance Music sind auch mir nicht fremd – vor allem in Früheren Zeiten™… Auch wenn Beat und Musik im Cover nicht die abwechslungsreichsten sind, mit dem Gesang gefällt mir diese Coverversion einen Tick besser als das Original. Bono meinte übrigens laut Wikipedia:

Bono from U2 famously commented that the Chimes‘ cover […] was the „only cover version he had heard that he enjoyed and did the original justice“, adding „at last someone’s come along to sing it properly“.

3. Smooth Criminal
Original: Michael JacksonCover: Alien Ant Farm
Nicht dass ich das Original jetzt schlecht fände, aber AAF haben ein richtig flottes, lebhafteres Rock-Stück daraus gemacht, bei dem man gar nicht anders kann, als es in diese Liste aufzunehmen…

2. Knocking On Heaven’s Door
Original: Bob Dylan (Live-Video)Cover: Guns N‘ Roses (Live-Video)
Kurz gesagt: Dem Original fehlt einfach die Power. Und wie Svenya bei Papierherz meint: „die leicht “quietschige” Stimme von Axl Rose verleiht dem ganzen Lied irgendwie etwas besonderes“. Etwa beim Freddie Mercury Tribute Concert, von dem das verlinkte Video stammt. Höchstens auf das bisschen „Reggae“ zwischendrin hätten sie verzichten können.

1. Jailhouse Rock
Original: Elvis PresleyCover: Queen (live)
Mal als Bestandteil eines kleinen Rock’n’Roll-Medleys, das Queen gerne bei ihren Konzerten spielten, mal auch einzeln wie hier in Montreal (eine Studio-Version gibt’s nicht) – und schneller und einfach mit mehr Power1 als das Original. Tja, ’57 war toll, ist aber vorbei und das war’s, etwas Härteres ist aufgekommen…2


Foto: fensterbme/flickr (CC-by-nc-Lizenz)

  1. Das Wort hab ich oben schon benutzt, oder? Fehlende Power, ganz allgemein gesprochen, finde ich einen guten Grund für Coverversioen. []
  2. in Anlehnung an Queens „Modern Times Rock’n’Roll“ von 1973:  
    Fifty eight that was great  
    But it’s over now and that’s all  
    Somethin‘ harder’s coming up  
    Gonna really knock a hole in the wall
    []

Album-Songs des Tages (10.11.)

Queen-reiche Tage zur Zeit, oder? Tja, da ich mich an den Jahrestagen der Veröffentlichungen orientiere, kommt es eben zu dieser Häufung – das beginnende Weihnachtsgeschäft dürfte da nicht ganz unschuldig gewesen sein… Heute geht’s um das Jazz-Album vom 10.11.1978 – nicht dass ihr jetzt denkt, Queen hätten ein Jazz-Album herausgebracht, das heißt nur so. :)

Also lasst mich euch unterhalten mit ein paar der nicht auf Singles veröffentlichten Songs – wir beginnen mit „Let Me Entertain You“, einem ans Publikum gerichteten Lied, und passenderweise haben sie’s auch als zweites Lied nach der schnellen Version von „We Will Rock You“ auf der Jazz-Tour – von der das Live Killers-Album stammt – gespielt. Im Text gibt’s auch persönliche Bezüge, so hat Queen ja tatsächlich auf japanisch gesungen („Teo Torriatte“), und ihr Tour-Manager Gerry Stickell wird genauso angesprochen wie die Plattenfirmen Electra und E.M.I.

» Let Me Entertain You – Album-Version

» Let Me Entertain You – Live in Montreal

 

Weiter mit „Dead On Time“, das mit das „schnellste und aggressivste Gitarrenspiel“ von Brian enthält, und auch Roger trommelt wild drauf los – passt natürlich zur thematisierten Hektik. Wurde nie live gespielt, obwohl es eigentlich eine gute Live-Nummer gewesen wäre. Der Donner am Ende – den Brian mit einem Kassettenrekorder aufgenommen hatte – wird in den Album-Credits spaßeshalber Gott zugeschrieben.

» Dead On Time – Album-Version

 

Zum Abschluss wird’s verträumt: „Dreamer’s Ball“ ist natürlich eine Ballade – Brians Tribut an Elvis Presley, der im Vorjahr gestorben war (trotzdem von Freddie gesungen). Live mit anderem Arrangement.

» Dreamer’s Ball – Album-Version

» Dreamer’s Ball – Live Killers

 

» Deutsche und englische Wikipedia über das Album

» Alle Liedtexte

Album-Songs des Tages (8.11.)

Vom letzten Queen-Beitrag am Freitag zwei Tage weiter und 21 Jahre in die Vergangenheit, landen wir am 8.11.1974, als Queen ihr drittes Album Sheer Heart Attack veröffentlicht haben – mit dem (und der ersten Single „Killer Queen“) ihr auch der internationale Durchbruch gelang. Das Lied mit diesem Titel war damals allerdings noch nicht fertig und fand sich dann 3 Jahre später auf News Of The World.

Aber wir wollen uns hier ja einer Auswahl der nicht auf Singles veröffentlichten Songs widmen. So beginnen wir mit „Stone Cold Crazy“ – „das Stück gilt als eines der Ersten, welches im Nachhinein dem Thrash Metal-Stil zugeordnet werden kann“, meint die Wikipedia, und das zeigt schon, dass es etwas härter und schneller zugeht. Soll übrigens schon 1970 von Freddies früherer Band Wreckage stammen.

» Stone Cold Crazy – Album-Version

» Stone Cold Crazy – Trent Reznor Remix (a.k.a. Trash Mix) (mit Fan-Video und deutlich länger) ↓

https://youtu.be/n-oVDly6Ll4

» Cover-Version von Metallica

 

Das zweite Lied heute, „Bring Back That Leroy Brown“, ist stilistisch ziemlich ungewöhnlich für Queen – mit Freddie an einem „Jangle Piano“, John Deacon mit Kontrabass und Brian May mit einem kurzen Ukulele-Banjo-Solo (bei 1:58). Es wurde inspiriert von „Bad Bad Leroy Brown“ von Jim Croce, der im Jahr zuvor verstorben war.

» Bring Back That Leroy Brown – Album-Version

Live war dieser Song fast instrumental (und noch kürzer):

» Bring Back That Leroy Brown – Live at the Rainbow 1974

 

Und nun entlasse ich euch in den Schoß der Götter – und zwar gleich zweimal. So gibt’s zunächst ein Lied namens „In The Lap Of The Gods“, das stilistisch quasi als Vorläufer des nächsten Albums A Night At The Opera gelten kann:

» In The Lap Of The Gods

Und am Ende des Albums kommt noch „In The Lap Of The Gods…Revisited“ mit einem starken, stadiontauglichen Refrain (und damit quasi ein frühes „We Are The Champions“), in dem Queen live auch erstmals Pyrotechnik für die Explosion am Ende eingesetzt hatten.

» In The Lap Of The Gods…Revisited – Album-Version

» In The Lap Of The Gods…Revisited – Live at the Rainbow 1974

 

» Alle Liedtexte des Albums

» Deutsche und englische Wikipedia

Album-Songs des Tages (6.11.)

Ja, schon wieder Queen – und in diesem Monat kommt noch mehr. Heute geht’s um das letzte „einigermaßen richtige“ Queen-Studio-Album Made In Heaven, bestehend z.T. aus älteren Songs oder Demos, die neu ausgearbeitet wurden, und z.T. aus den letzten Aufnahmen von Freddie 1991 vor seinem Tod. Erschienen ist das Album schließlich am Mo. 6.11.1995, wobei der MediaMarkt Heilbronn damals so nett war, es auch am Samstag zuvor schon stapelweise zu verkaufen. Und stapelweise gekauft wurde es auch – es ist eines der kommerziell erfolgreichsten Alben von Queen.

Und diese letzten drei Aufnahmen sind auch die, die ich hier präsentieren will. Beginnen wir mit „You Don’t Fool Me“ – eigentlich zu Beginn kein fertiges Lied, doch das, was Producer David Richards aus einigen Schnippseln zusammenarrangiert hat, war dann doch so gut, dass mit Brians, Rogers und Johns Instrumenten ein mehr als nur passables ruhiges, tanzbares Stück (von dem’s auch etliche Remixes gab).

» „You Don’t Fool Me“ – „The Films“-Video (eines der seltsamen Kurzfilmchen zu Songs dieses Albums – dieses hier ist noch ansehbar…)

 

„A Winter’s Tale“ ist eine schöne, verträumte Ballade, komplett von Freddie in seinem Appartement in Montreux geschrieben. Und als Weihnachtslied vermarktet, auch wenn es nicht explizit darum geht. Aber Weihnachten liegt nun mal im Winter (auf der Nordhalbkugel).

» „A Winter’s Tale“ – „The Films“-Video

» „A Winter’s Tale“ – reguläres Video

https://youtu.be/8vCYkTx_5us

 

„Mother Love“ ist das letzte von Freddie aufgenommene (und zusammen mit Brian geschriebene) Lied, und wen wundert’s, es ist auch ruhig–emotional mit Gänsehautqualitäten; Brian singt die letzte Strophe, weil Freddie dazu anscheinend nicht mehr in der Lage war. Am Ende sind ein paar Samples aus Queens Karriere bis zu den Anfängen zu hören, endend mit Babygeschrei…

» „Mother Love“ – „The Films“-Video (Science-Fiction, wenn ihr’s euch denn antun wollt)

» „Mother Love“ – Fan-Video

https://youtu.be/mU6RXac5uiY

 

» Album-Infos in der deutschen und der englischen Wikipedia, die natürlich ausführlicher ist.

» Texte der Lieder