Monatsarchiv:

Juli 2014

Zeitreiseportal im Bahnhof?

Im Zuge der ständigen Bauarbeiten hier an der Bahnstrecke gibt’s Mitte August mal wieder eine wochenendliche Streckensperrung. Und offenbar haben sie im Bahnhof Petershausen ein Zeitreiseportal bzw. einen Zeitreisedurchgang eingebaut, denn mit der S-Bahn, die um 1:27 Uhr ankommt, soll man noch den SEV-Bus um 1:12 Uhr erreichen:

zeitsev
(Quelle: PDF, Stand: vorhin; die Online-Auskunft weiß noch nix vom SEV)

Ist ja an sich gut angesichts der ganzen Verspätungen durch SEV – fragt sich nur: Warum ist die Zeitreisefunktion nur beim letzten Zugersatz aktiviert? Und warum nur um ca. 20 Minuten? Ist das noch experimentelle Technologie, die sie erst an der vermutlich überschaubaren Anzahl an so späten Fahrgästen testen müssen? Na hoffentlich ist der Test erfolgreich und so ein Teil wird künftig auch in anderen Bahnhöfen und auch ohne Ersatzverkehr eingebaut!

Getrennt

Aktuelles Thema bei PABUCA: „Apart / Beyond“, also getrennt, abseits, einzeln, außerhalb.

Hier der Pfänderturm / Hungerturm (vor einigen Jahren immerhin von einem hässlichen Schuppen im Vordergrund befreit und etwas renoviert), der einzige noch stehende von 17 Türmen der früheren Stadtmauer – einer Stadtmauer, die die Leute innerhalb von denen außerhalb trennen sollte:

Hungerturm IMG_5055q

Zwischen zwei Häusern ist nicht viel Platz für eine Trennung, und auch die ist nicht komplett:

Spalt zwischen Häusern IMG_6198

Eine im nördlichen Teil meist recht dreckige Passage, die den Hauptplatz mit der Parallelstraße durch die trennenden Häuser hindurch verbindet – mit einer/m Bar/Club/Restaurant (das sich schon vergleichsweise lange dort hält…) zwischendrin, links neben dem hellen Bereich mit den Landschaftsbildern:

Passage Atrium IMG_0716a

Von Wahrsagerei und Lichtgeschwindigkeit

A young Asian woman looks into a crystal ball Unter meinem Beitrag zu angeblichen Wahrsagern mit gefaketem Chat gab’s natürlich auch allgemeine Diskussionen zum Thema, und ein „kashmir_saphir“1 hat in diesem Kommentar doch eine, ähm, interessante physikalische Erklärung für den Blick in die Zukunft geschrieben; mir schien es angebracht, diesem Thema aus Platzgründen einen eigenen Blogbeitrag zu widmen. Das wesentliche Zitat (aber bitte auch die Kommentare darüber und darunter beachten):

Die Zeit ist das, was wir auf der Uhr ablesen. Sie ist von Menschen gemacht. Zeit ist relativ! E=cm² In dem Moment, wo Zeit eine Lichtgeschwindigkeit erreicht, und man Zeiten vergleicht, vergeht die Zeit im Stillstand schneller, in Bewegung langsamer. Wenn diese Menschen ihren geistigen Zustand in einen zeitlosen Stillstand versetzen und wir andere Menschen mit 42 Millionen Stundenkilometer durch das Weltall rasen, so könnten diese Menschen in diesem Zustand in die Zukunft sehen. Der Geist ist frei von Entstehen, Bleiben oder Vergehen. Im Stillstand gibt es keine Bedeutung von Zeit. Also auch keine Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft.

Da gibt’s natürlich – neben dem einen und anderen non sequitur – ein paar Probleme damit:

  1. Bei E=mc² – nicht cm² – geht’s um die Äquivalenz von Masse und Energie. Hat jetzt nicht wirklich viel damit zu tun, wie die Zeit vergeht.
  2. Für einen sich bewegenden Beobachter vergeht die Zeit tatsächlich langsamer als für einen ruhenden – aber auch vor Erreichen der Lichtgeschwindigkeit. Nur kann nichts Lichtgeschwindigkeit erreichen, entweder ist es immer langsamer (und benötigt, nebenbei bemerkt, beim Beschleunigen in die Nähe von c immer mehr Energie), oder es bewegt sich immer mit Lichtgeschwindigkeit (wie das Licht).
  3. Was soll in diesem Zusammenhang überhaupt ein „geistiger Zustand“ sein? Ein Zustand ist kein Objekt, das sich bewegt; er kann sich höchstens verändern, aber das gibt man nicht in m/s an und kann es somit nicht mit der Lichtgeschwindigkeit vergleichen.
  4. Durch Meditation kann man eventuell einen „geistigen Stillstand“ erreichen, einen Zustand, in dem mangels bewusster Gedanken keine Zeit zu vergehen scheint(!). Das ändert aber nichts an der Nichtvergleichbarkeit, und dennoch irgendeinen Vergleich mit Lichtgeschwindigkeit hineinkonstruieren zu wollen, wäre bestenfalls ein Beispiel füe einen „Deppen-Syllogismus“.
  5. Man müsste also voraussetzen, dass da ein „Geist“-Etwas ist, das unabhängig vom Körper existieren kann – wissenschaftlich nicht zu rechtfertigen.
  6. Dieser Geist müsste vom Körper (oder einem langsamen gewöhnlichen Geist) in Form lichtartiger Teilchen emittiert werden, denn auf c beschleunigen ist ja nicht drin. In welcher Form auch immer – hat sich dazu schon jemand eine neue Physik ausgedacht und durchgerechnet?
  7. Dann würde dieser Geist einfach auf einer quasi2 geraden Bahn uneinholbar davonsausen, während sein Körper und alle anderen mit der Erde gemütlich durchs All zuckeln3.
  8. Wenn der Geist irgendwie doch in der Nähe seines Körpers oder um die Erde herum sausen sollte, müsste man noch mehr neue Physik erfinden, die erklärt, wie das gehen soll.
  9. Selbst wenn dieser Geist in der Nähe bliebe und mit der Umgebung interagieren und sie wahrnehmen könnte, egal ob ganz gewöhnlich über Licht oder sonstwie – ja sogar wenn man diese (physikalische, nicht gefühlte) Zeitlosigkeit einem „geistigen Zustand“ zuschreiben würde, vgl. oben – er könnte nichts erkennen, weil sich alle Wahrnehmungen ja für ihn gleichzeitig ereignen, untrennbar überlagert. Er hat nicht mal die Zeit, die Informationen zu verarbeiten und zu speichern.
  10. Er könnte so auch über nichts nachdenken, auch nicht, wohin er fliegen oder ob er zurückkehren sollte.
  11. Selbst wenn der Körper ihn irgendwie zurückholen könnte, hätte der Geist ja immer noch nichts wahrnehmen können.

Wie soll das Ganze also funktionieren?

Zum generellen Thema der Belege/„Beweise“ und wer sie zu erbringen hat:

Belegen Sie ihre Behauptungen, die auf so wackeligen Boden stehen, dass sie gleich umkippen

Nee, so läuft das nicht. Meine Behauptung ist: Die Welt verhält sich normal, gewöhnlich, gemäß den wissenschaftlichen Erkenntnissen (und die sind alles andere als wackliger Boden), es gibt keine Wahrsager, die in die Zukunft schauen könnten (d.h. über das hinausgehend, was man auf Grund bekannter Fakten durch Nachdenken über die Zukunft vermuten kann, versteht sich).

So eine gewöhnliche Behauptung braucht keine großen Belege; sie ist die vernünftige Grundannahme. Aber jemand, der mit so außergewöhnlichen Behauptungen wie der Existenz solcher Wahrsager (oder diverse andere esoterische Behauptungen) daherkommt, der ist dann auch in der Bringschuld entsprechend außergewöhnlicher Belege.

Wie das mit der Nichtbeweisbarkeit der Nichtexistenz eben so ist: Ich könnte 10000000 Möchtegern-Wahrsager mit negativem Ergebnis untersuchen – dann hätte ich zwar zusammen mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen verdammt gute Argumente (s.a. Lesetipps unten), aber eben noch keinen Beweis, denn der 10000001. könnte ja doch einer sein. Oder der 10000002. Oder…

Wenn denn die Zeit dazu da wäre. Aber die 20000000 Einstein-Widerleger, 30000000 Wunderheiler, 40000000 Garagendrachenzüchter u.v.a.m. wollen auch noch zu ihrem vermeintlichen Recht kommen…

Und Nostradamus speziell zu Nostradamus und Kollegen:

Wäre es nicht klüger, diese Menschen an ihren Fähigkeiten zu messen und zu beurteilen, statt Vorurteile zu publizieren? Keiner hat ihre Fähigkeiten überprüft.

[…] wenn Sie die Fähigkeiten des Gelehrten Nostradamus in Frage stellen?

Du müsstest erstmal definieren, was seine „Fähigkeiten“ sein sollen. Nostradamus hat ’ne Menge vager, undeutlicher, verschwurbelter Texte ohne konkreten Zeitbezug geschrieben, die viele Interpretatoren bis heute auf viele verschiedene Arten interpretieren – lustigerweise immer schön korrekt für die, die sie auf die Vergangenheit beziehen, aber voller unzutreffender Rumraterei bei dem, was in der Zukunft lag, als sie es geschrieben haben…

Und natürlich wurden diese „Fähigkeiten“ überprüft – soweit das bei den alten im Nachhinein möglich ist, siehe Nostradamus‘ beliebig deutbares Geschwafel, oder in der Gegenwart z.B. bei der JREF oder der GWUP, auch wenn es da meist ums Erspüren von Gegenständen und Gegebenheiten geht und nicht um Zukunftsvorhersagerei.

Sein Name wurde im Zusammenhang anerkannter Wahrsager wie Platon, Aleister Crowley, Abt Trithemius genannt.

Von wem und nach welchen Kriterien werden denn Wahrsager anerkannt – und von Phantasten, Spinnern, Betrügern4 oder einfach gelehrten Denkern und Philosophen unterschieden? Gab’s welche, denen danach die Anerkennung verweigert wurde?

[…] untergraben sie einen ganzen Berufsstand, der in vorhergehenden Kulturen den Stand von „Gelehrten“ einnahmen und Königen und Kaiser dienten. Sind diese Gelehrten [gemeint sind offenbar die Wahrsager, Anm.] alle ausgestorben? Wohl kaum, sonst würden ihre Dienste nicht von heutigen Politikern und Funktionären in Anspruch genommen werden.

Und die Millionen Fliegen Politiker und Funktionäre können nicht irren?

Lesetipps:

Foto: tomas del amo/Fotolia

  1. wir können uns hier gern duzen – weder „kashmir_saphir“ noch „cimddwc“ sind Namen, die m.E. zum Siezen auffordern :) []
  2. also der vorhandenen Raumzeitkrümmung folgend []
  3. nicht ganz so schnell wie deine 42 Mio. km/h, bestenfalls 30 km/s um die Sonne, diese 220-280 km/s ums Milchstraßenzentrum, diese 552 km/s zur Huntergrundstrahlung. Okay, das ist kein Zuckeln, aber immer noch ein paar Größenordnungen unter c. []
  4. Anmerkung dazu: Natürlich gibt’s auch etliche „Wahrsager“, die ehrlich von ihren „Fähigkeiten“ überzeugt sind, die also im rechtlichen Sinne nicht vorsätzlich betrügen. (Das sagt natürlich noch nichts über ihre tatsächlichen „Fähigkeiten“ aus.) []

Zentral

„Center“ ist das aktuelle Thema bei Pabuca – und im Zentrum von Pfaffenhofen ist natürlich der Hauptplatz mit dem Rathaus auf der Ostseite und dem „Haus der Begegnung“ sowie der großen Kirche auf der Westseite, zwischen denen wir hier hindurchblicken:

Rathaus zwischen Kirche und HdB

Gehen wir näher ans Rathaus ran:

Hauptplatz IMG_11405

In den letzten Wochen stand aber etwas ganz anderes im Mittelpunkt:

Fahnen-Spiegelung IMG_5062

(…und damit meine ich nicht die Ilm…)

Die geheime Botschaft aus dem Spiegelschrank

Vor rund eindreiviertel Jahren habe ich einen neuen Kleiderschrank bekommen, dessen mittlere Tür verspiegelt ist. Der Spiegel selbst ist natürlich auch nur auf die eigentliche hölzerne Tür aufgeklebt. Jetzt kam unten zwischen Spiegel und Holz eine weiße Ecke zum Vorschein, an der ich diesen ca. 38 cm langen und 6 cm breiten Streifen herausziehen konnte:

lochstreifen

Dieser ist zwar nicht beschriftet, aber irgendwie muss(!!!!!111elf) doch eine Botschaft dahinterstecken. Nur welche?

  • Soll ich die Löcher abwechselnd über den Bettpfosten stecken, sodass eine Papierschlange mit einer symbolischen Bedeutung entsteht, z.B. als Warteschlange für die lange Lieferzeit?
    Problem: Mein Bett hat keine Pfosten.
  • Also stattdessen auf die Finger? Zumindest meine kleinen Finger und die ersten Segmente der anderen passen einigermaßen durch. Eine Aufforderung zum Fingerhakeln? Oder angesichts typischerweise dünnerer Frauen-Finger ein sechsfacher Heiratsantrag? Dann aber von sehr sparsamen Bräuten. (Gut!)
  • Oder direkter: Es sind sechs Löcher, will also einer der Monteure Sex mit mir? Je nachdem, wo der Spiegel angeklebt wurde, einer in der Fabrik oder einer, der hier war (wo ich nicht die ganze Zeit zugeschaut habe).
  • Was aber bedeutet dann das abgerissene siebte Loch, von dessen Rundung links unten noch etwas zu sehen ist? Will ich mir eigentlich gar nicht so genau vorstellen…
  • Liegt die Botschaft in der Form der Risse? Welchen Küstenlinien entsprechen sie, und was wartet dort – oder an den Punkten dazwischen, die dann auf einer Landkarte unter den Löchern liegen – auf mich?
  • Ist es gar eine Botschaft intelligenter Außerirdischer, falls in den diversen Abständen – zumal die zwischen Löchern und Linien variieren – Primzahlen oder ähnlich fundamentale Konzepte kodiert sind – oder gar die wichtigsten Naturgesetze?
  • Soll ich die Löcher als Schablone verwenden, um etwas mit Farbe zu markieren? Etwa eine Landebahn für die Außerirdischen? Die sind bestimmt schon im Gummientchen Tschurjumow-Gerasimenko unterwegs zu uns!
  • Oder der Streifen wurde bei der Montage einfach versehentlich bzw. gleichgültigerweise in dem schmalen Spalt dringelassen und ist durch die Bewegung langsam immer weiter runtergerutscht – ohne tiefere Bedeutung.

Die letzte Möglichkeit scheidet natürlich aus, da sie viel zu vernünftig und banal ist. Also werd ich schnell die Küstenlinien suchen, die sechs Punkte (oder besser: Kreisflächen) vor Ort mit Farbe als Landebahn markieren und währenddessen Sex mit sechs verschiedenen Schrankfabrik­mitarbeiter(inne)n haben. Oder was meint ihr, habt ihr andere Ideen?