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Projekt 42

Chaos!?

Projekt 42 Ein Beitrag zum Projekt 42 mit dem Monatsthema „Chaos“ – mal wieder auf den letzten Drücker…

Chaos also. Da dürft ihr keine geordneten Gedankengänge erwarten.^^ Eher das reinste Chaos. Wieso eigentlich das reinste Chaos? Bei einem Chaos, das wirklich was auf sich hält, wäre doch selbst die Reinheit noch chaotisch!

Chaotisch. Wenn’s Chaotische gibt, gibt’s dann auch Chaostühle? Und sind Chaostühle dann wild gewobene Tüll-Gewebe, die man gedehnt und falsch aufgetrennt hat? Und wäre Chaostülle als zu tief gesungene Chaostille nicht widersprüchlich? Oder kann wirklich jemand im Chaos Stille finden? Vielleicht ein paar Chaoseulenspiegel, Vorname Chaostill? Und kann man Spiegel wirklich so einfach an Chaosäulen hängen, wenn man in diese keine Nägel oder Schrauben einschlagen/-drehen darf?

Was machen überhaupt Chaosäue mit dem natürlichen Logarithmus, ziehen sie ihn aus dem Boden wie Trüffel? Wohl nicht, denn was will man im Chaos mit logischem Rhythmus? Und wieso vertippe ich mich so oft und schreibe CHaos mit großem H, so schlimm ist’s in der Schweiz doch nicht. Noch nicht, denn vielleicht sorgen meine Vertipper dafür, dass das Chaos zur Schweiz kommt, ja dass ich die Schweiz buchstäblich ins Chaos stürze? Ojeojeoje, da höre ich mit diesem chaomöblierten Beitrag lieber schnell auf.

Der Wind, der Wind

Ein Beitrag zum Projekt 42 mit dem Monatsthema „Wind“.

Der Wind, der Wind, im Märchen
das himmlische Kind genannt.
Doch sind die Eltern bekannt?
Wer ist denn das Pärchen?
 
Gibt’s Herrn und Frau Wetterhex‘?
Treiben’s die Luftmassen,
ohne sich anzufassen?
Doch wie soll das gehen?
Und wohin wehen die Wehen?
Oder haben die Wolken Sex?
 
Sind die Eltern zu fett,
ist das ziemlich bitter,
es gibt ein Gewitter,
zerbrochen das Himmelsbett.
 
Ist eine Böe eine Waise,
wo die Eltern sind fort?
Eine Flaute ’ne Fehlgeburt?
Und wie sieht die Geburt aus
wenn ein Tornado kommt raus,
drehn sich da alle im Kreise?
 
Fragen über Fragen,
doch niemand weiß
wie die Antwort heißt –
oder was würdet ihr sagen?

„So wahr mir Gott helfe“

Tizian-Gemälde …das übliche – wenn auch optionale – Ende eines deutschen Amtseids. Dass ausgerechnet unser neuer Bundespräsident1 Gauck, ein früherer Pastor, bei seiner heutigen Vereidigung auf die Anrufung seiner höheren Lieblingsmacht verzichten würde, war natürlich nicht zu erwarten – um ihn selbst soll’s hier aber gar nicht gehen.

Sondern um die Formulierung und die Eidformel an sich. Die Amerikaner z.B. hoffen/bitten/flehen einfach „so help me God“, so helfe mir Gott. Aber so wahr… das benutzt man doch sonst eher in Zusammenhängen der Art „so wahr ich hier stehe“, „so wahr ich lebe“ o.ä., also mit einer offensichtlichen Tatsache, die verdeutlichen soll, dass man den Eid (oder die zuvor getroffene Aussage) auch wirklich ernst meint.

In „so wahr mir Gott helfe“ wird der Anfang aber mit einem Konjunktiv, dem Ausdruck eines Wunsches verbunden. Selbst wenn man die verschiedenen Bedeutungen von „wahr“ – der Wahrheit entsprechend, tatsächlich, aufrichtig, richtig, bekräftigend – berücksichtigt, finde ich das seltsam. Der Duden ordnet die Eidformel übrigens ausgerechnet der Bedeutung 1.a. „der Wahrheit, Wirklichkeit, den Tatsachen entsprechend; wirklich geschehen, nicht erdichtet, erfunden o. Ä.“ zu.

Ist da nicht die Ausrede schon mit eingebaut, ist die Formel – auch wenn die sie ernstgemeint Aufsagenden sie anders verstehen – nicht von vorneherein nichtssagend oder eher gegenteilig? So wahr ich hoffe, dass es wirklich so ist? So sehr Gott helfen will, und wenn was schiefgeht, war’s nicht (allein) meine Schuld?

(Dazu hab ich auch einige Politikerantworten bei Humanistische Aktion gefunden.)

Hey, liebe Politiker, auch wenn ihr euch „angesichts“ eurer religiösen Einbildungen noch so sehr gewahr werden wollt, dass der Mensch fehlbar ist, dass ihr euch einer angeblichen höheren Instanz gegenüber verantwortlich fühlt oder was auch immer: Hofft nicht auf Hilfe von jemandem, der bei genauerem Hinsehen dafür bekannt ist, sich vor allem dann überall rauszuhalten, wenn er am dringendsten gebraucht würde – strengt euch selber an! Handelt nicht für die angebliche himmlische Beurteilung anhand von Maßstäben, von denen ihr hofft, dass es zufälligerweise die richtigen sind, die in gar so vielen Variationen gar so vielen Göttern in den Mund gelegt werden – handelt für die realen Mitmenschen, und schiebt die Verantwortung nicht von euch weg „nach oben“!

Und wenn ihr euch wirklich selbst für die Menschen anstrengen wollt – mal hoffend, dass es solche Politiker gibt –, dann könnt ihr auch auf „so wahr mir Gott helfe“ verzichten, oder nicht?

  1. weshalb dieser Beitrag auch mein Beitrag zum Projekt 42 mit dem Monatsthema „Präsident“ ist []

Flasche!

Ein Beitrag zum Projekt 42 mit dem Monatsthema „Flasche“.

Eine leere
Flasche
in der
laschen
Tasche
aus Maschen
und um die Flasche
eine Hülle aus Pappmaché
warum auch immer, war eine
simple Idee, besser als keine
Eh gut, dass dieser 2. Monat
noch einen weiteren Tag hat
sonst wär ich diesmal zu spät
Zementblog traurig werden tät
Also schnell etwas gedichtet
hoffend, dass keiner flüchtet
oder passend zum Thema sich
besäuft, denn das will ich nich
Und nun? Es fehlt ein Schluss
ein stabiler Boden her muss
steht sonst auf der Spitze
und gänzlich ohne Witze
fällt sie dann leicht um
Tja, Pech
klirr
bumm
 

(Wer einen halbwegs modernen Browser mit CSS-Transform hat, kann sie auch (nicht ganz perfekt) umfallen sehen, einfach Cursor drüberhalten…)

Knallerei

Projekt 42 Ein Beitrag zum Projekt 42 mit dem Monatsthema „Knall“.

Man braucht keine knalligen Farben überall oder den Knall von prallen Feuer­werks­körpern, um einen Knall zu haben… Von einem „normaleren“ Fall wie einem Bundesverdienstkreuz für die Verbreitung von Hokuspokus-Medizin will ich hier gar nicht reden, sondern von zwei Fällen, die passender-, also reimenderweise mit All und Drall zu tun haben.

Zum einen hat jemand einen Knall, der tatsächlich glaubt, die Sonne wäre in Wahrheit kalt und dunkel – und dann auch noch mit „das braucht man auch nicht groß zu erklären, da es nur logisch erscheint“ kommt. (Wobei der in diesem Fall sicher nicht das letzte Wort betont.) Sicher, nicht jeder muss ein Physik-Experte sein – aber ein kleines bisschen Nachdenken, bevor man solchen angehäuften Unsinn verzapft und, eigentlich noch schlimmer, dem Verzapfer das auch glaubt, sollte man doch verlangen können, oder? Wenn anscheinend sogar der Kopp-Verlag das Buch dazu nicht verlegen wollte…

Bei einen anderen Fall von Knall spielt der Drall eine Rall-, äh, Rolle – der Drall von einem Ball oder einem Planeten im All oder einem nicht näher spezifizierten, aber mit allerlei Neologismen gewürzten kreiselnden Etwas, mit dem ein Wissenschaftler nach dem Fall hinunter zum Super-Crank das Leben, das Universum und den ganzen Rest den Ursprung, die Evolution und die Natur des Lebens erklären will. Etwa in der Form

Finally, although a diquantal IEM (X”) undergoes gyrognosis as the gyrobase of a primary majorgyre, it undergoes gyromnemesis as the gyrapex of an alternagyre.

Alles klar? In diesem herbeigeknallten dralligen Gedankengebäude ohne Mathematik und ohne Realitätsbezug nach Sinn zu suchen, dürfte ein hoffnungsloser Fall sein.

Da kann man eigentlich nur noch mit vors Gesicht geschlagener Hand ins Kissen schreien und gleichzeitig in die Tischkante beißen. Selbst wenn keine dieser Tätigkeiten sich auf Knall reimt.